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Zusmarshausen: Das Café Spring in Zusmarshausen ist bald wieder in Familienhand

Zusmarshausen

Das Café Spring in Zusmarshausen ist bald wieder in Familienhand

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    Generationswechsel bei der Bäckerei Spring in Zusmarshausen. Im Bild (von links): Elisabeth, Lisa Marie und Hermann Spring.
    Generationswechsel bei der Bäckerei Spring in Zusmarshausen. Im Bild (von links): Elisabeth, Lisa Marie und Hermann Spring. Foto: Marcus Merk

    Ihr Traditionsbetrieb, das Café Spring, ist der ganze Stolz der Konditorenfamilie Spring. Nachdem das beliebte Zusmarshauser Café aber die vergangenen fünf Jahre verpachtet war, geht es ab kommendem Jahr wieder in Familienhand über. Die 24-jährige Lisa-Marie Spring, Tochter von Hermann und Elisabeth Spring, steigt in die Fußstapfen der Eltern.

    Bis ins Jahr 1618 lassen sich die Besitzer in der Ahnenreihe zurückverfolgen. Damals kam Johann Spring von Biburg nach Zusmarshausen. Dort sind auch dessen Nachkommen sesshaft geworden. Sie haben früher als Müller und Bäcker gearbeitet, erst vor drei Generationen dann als Konditoren, erzählt Hermann Spring.

    Café Spring: Qualität der Kuchen aus Zusmarshausen sprach sich herum

    Der erste Konditormeister war sein Großvater Anton Spring. Er ging nach dem letzten Krieg nach Amerika, kam aber zurück, um die elterliche Bäckerei zu übernehmen und ein Café zu eröffnen. Bis 1990 leitete dann Hermann Springs Vater das Café, bis der Junior selbst von diesem den Betrieb übernommen hat. Und das mit Erfolg.

    Generationswechsel bei der Bäckerei Spring in Zusmarshausen.
    Generationswechsel bei der Bäckerei Spring in Zusmarshausen. Foto: Marcus Merk

    Die Qualität der Kuchen sprach sich damals schnell herum. Hermann Spring, heute 58 Jahre alt, und seine Frau Elisabeth eröffneten noch weitere Filialen in Zusmarshausen, Horgau und in Jettingen. Doch sein Ziel sei nie die Expansion gewesen. „Wir verstanden uns als Handwerker im traditionellen Sinn“, sagt Hermann Spring rückblickend. Täglich wurde die Ware im Hinterhaus frisch hergestellt und im Laden vorne verkauft. Die Zutaten stammten aus der Region. „Das war unser Weg.“ Das Café entwickelte sich in Zusmarshausen zu einem Treffpunkt für Jung und Alt, der er bis heute ist. Die Kunden nahmen den Mittagstisch ebenso gut an wie den Brotzeitservice oder das reichhaltige Frühstücksangebot.

    Spezialitäten im Café Spring: Elisenlebkuchen und die Pariser Sahnetorte

    Der ganze Stolz der Generationen Spring waren die liebevoll zubereiteten Kuchen und Torten, die neben Brot und Backwaren nachts in der Backstube entstanden. Um 24 Uhr ging es dort los. Die frühe Arbeitszeit machte Hermann Spring nichts aus. „Schlafen konnte ich auch am Nachmittag“, erzählt der fröhliche Konditor- und Bäckermeister.

    Renner waren die Elisenlebkuchen und die Pariser Sahnetorte aus Schoko-Nuss. Das Rezept stammte noch von Hermanns Großvater Anton. Gibt es ein Geheimnis für die feinen Spring-Torten? „Es liegt an der Butter“, verrät Spring.

    Das Café Spring hat von Corona profitiert, beobachtete der frühere Chef heuer: „Im Sommer ist ein richtiger Fahrrad-Boom ausgebrochen.“ Bei schönem Wetter seien die Tische im Freien immer besetzt.

    Zusmarshausen: Lisa-Marie Spring hat sich schon als Kind für Backen interessiert

    Viel Freizeit ist dem sympathischen Ehepaar in all den Berufsjahren nicht geblieben, und auch den Urlaub verbrachten Hermann und Elisabeth Spring meist getrennt. „Nur ein paar Tage im Jahr waren wir gemeinsam unterwegs“, so Elisabeth Spring. Auch sie stand am Sonntag in der Backstube und hilft auch heute noch ab und zu unter den neuen Betreibern aus.

    Der alte Gastraum in der  Bäckerei Spring in Zusmarshausen.
    Der alte Gastraum in der Bäckerei Spring in Zusmarshausen. Foto: Marcus Merk

    „Als Familie muss man zusammenhalten“, betont Hermann Spring, der stolz ist auf sein Dreimäderlhaus - auf seine Frau und seine beiden Töchter. Privat sitzt der gesellige Mann heute fast jeden Nachmittag zum Stammtisch mit seinen Freunden zusammen.

    Lisa Spring: 24-Jährige machte Ausbildung im Hotel Stanglwirt in Tirol

    Lisa-Marie Spring, die jüngste Tochter, hatte sich schon in der Kindheit für das Backen interessiert. Zu ihrem Geburtstag stand sie in der Backstube und hat mit ihren Freunden Plätzchen gebacken, erinnert sie sich. Vor einem Jahr hat sich die junge Frau entschieden, die Bäckerei, die Konditorei und das Café zu übernehmen. Die 24-Jährige machte ihre Ausbildung im namhaften Hotel Stanglwirt in Tirol. Ihren Abschluss als Betriebswirtin absolvierte sie in Bad Wörishofen - beste Voraussetzung also, um solch einen Betrieb wie das Café weiterzuführen. So sind die Eltern glücklich, dass das seit fünf Jahren verpachtete „Spring“ wieder in Familienhand übergeht. „Es wird alles so umgebaut, wie es Lisa-Marie möchte“, sagt der Vater. Baupläne und Gestaltung liegen bereits auf dem Tisch. Im Januar soll es mit dem Umbau losgehen.

    Wenn alles nach Plan läuft, soll der Betrieb dann Ende Januar wieder aufgenommen werden. Und: „Wir werden Lisa-Marie natürlich so gut wie es geht unterstützen“, sagen die Eltern heute schon. Dann steht Hermann Spring wieder in der Backstube.

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