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Zusmarshausen: Bleibt Zusmarshausen die hohe Bahnbrücke erspart?

Zusmarshausen

Bleibt Zusmarshausen die hohe Bahnbrücke erspart?

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    Die Planer der Bahn prüfen jetzt Alternativen. Es geht auch um die Talbrücke bei Zusmarshausen.
    Die Planer der Bahn prüfen jetzt Alternativen. Es geht auch um die Talbrücke bei Zusmarshausen. Foto: Marcus Merk

    Die Begeisterung im Marktgemeinderat Zusmarshausen war eher verhalten. Obwohl Bürgermeister Bernhard Uhl (CSU) einige Neuigkeiten zum Thema Bahnausbau vorlegte, die sich viele vor einiger Zeit noch sehr gewünscht hatten. So könnte

    Das Projektteam der Bahn prüft im Moment vier mögliche Schnelltrassen für den viergleisigen Bahnausbau zwischen Ulm und Augsburg. Bis 2025 soll dem Bundestag die beste Variante zur Abstimmung vorgelegt werden. Jetzt untersucht das Projektteam an mehreren Streckenabschnitten entlang der orangefarbenen Autobahntrasse einige Änderungen. In Burlafingen bei Neu-Ulm wurde der Streckenverlauf bereits so verändert, dass die Trasse nun nicht mehr durch das dortige Naturschutzgebiet verläuft.

    Die Brücke wurde auf 16 bis 20 Meter Höhe geschätzt

    An der Autobahn bei Zusmarshausen sollte die orange Trasse bislang über ein ungewöhnlich hohes Brückenbauwerk führen. Die genaue Höhe war noch nicht errechnet, eine Simulation der Bahn führte zu Schätzungen zwischen 16 und 20 Metern Höhe. Die Bahn will Teile des Güterverkehrs auf die neuen Gleise verlegen, weshalb eine Steigung der Bahnstrecke von acht Promille nicht überschritten werden soll. Das hatte zu den teilweise hohen Brücken in der Planung geführt.

    Gegen das Brückenbauwerk in Zusmarshausen regte sich jedoch Widerstand. Jetzt hat das Projektteam der Bahn eingelenkt und verfolgt den Vorschlag aus der Bevölkerung, die orangefarbene Trasse auf einem Niveau von etwa zwei Metern über der A8 anzulegen. Das hätte zur Folge, dass etwa vier Kilometer mehr Tunnel gebaut werden müssten. Es wäre also eine teurere Lösung. Die 1,8 Kilometer langen Überholgleise, die eigentlich im Wald zwischen Wollbach und Streitheim geplant waren, würden dann zwischen dem Betriebsgelände der Firma Chefs Culinar und der A8 gebaut werden.

    Der neue Platz für den Überholbahnhof begeistert nicht alle

    Da hier nur wenig freie Fläche ist, wurden im Marktgemeinderat in Zusmarshausen schnell weitere Fragen laut. Nicht nur die, wo die vier Gleise an dieser Stelle Platz finden sollen. Der Zweite Bürgermeister Walter Aumann (FWF) fragte auch: "Ist der Überholbahnhof weniger wuchtig als die Brücke?" Gespräche mit dem Unternehmen soll es noch nicht gegeben haben, wie es in der Sitzung des Marktgemeinderates hieß.

    Auch bei Adelsried wird derzeit ein Vorschlag untersucht, der aus der Öffentlichkeit an das Projektteam der Bahn herangetragen wurde. Hier könnte die orangene Trasse auf halber Strecke zwischen Rettenbergen und Adelsried von der Nordseite der A8 auf die Südseite wechseln. Etwa auf Höhe der Autobahnbrücke Streitheimer Straße/Adelsrieder Straße würden die Schnellzüge dann wieder nördlich der A8 fahren.

    Auch in Neusäß, Westheim und Augsburg werden Alternativen untersucht

    Entlang der blau-grünen Bestandsstrecke ist der Bereich Westheim, Neusäß und Augsburg-Bärenkeller in den Fokus gerückt. Hier drohen Eingriffe in Privatgrund, weshalb das Projektteam nun untersucht, ob die Bestandsstrecke umgesetzt wird und wo dann die beiden neuen Gleise verlaufen könnten. Dabei soll der Raum der ehemaligen Weldenbahn genutzt werden. Das würde allerdings mehr kosten und eine längere Bauzeit und damit längere Einschränkungen im Bahnverkehr zur Folge haben. Im Augsburger Stadtteil Bärenkeller wird geprüft, ob die türkise und die orange Trasse näher an das Güterverkehrszentrum rücken sollten. Hier könnten die Züge dann aber nicht so schnell fahren, weshalb sie bei Hirblingen früher beschleunigen müssten, um die 26 Minuten Fahrzeit einzuhalten. Die Bahn teilte mit, dass dadurch neue Betroffenheiten in Oberhausen entstehen dürften.

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