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Zusmarshausen: Als Napoleon in Zusmarshausen bis auf die Haut durchnässt wurde

Zusmarshausen

Als Napoleon in Zusmarshausen bis auf die Haut durchnässt wurde

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    Spannende Informationen über Napoleon gab es in Zusmarshausen zu hören.
    Spannende Informationen über Napoleon gab es in Zusmarshausen zu hören. Foto: www.napoleoninbayern.de

    Ein beeindruckender zweiteiliger Vortrag über eine der schillerndsten Figuren der Weltgeschichte wurde jetzt in Zusmarshausen geboten: Und die Veranstaltung im Festsaal St. Albert von ZusKultur über Napoleon Bonaparte war ausgesprochen gut besucht. Napoleon war französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser der Franzosen. Er war ein Held der politisch Liberalen, er war ein Eroberer, ein Reformer und ein Tyrann. Spuren hat er auch in

    Autor Andreas Herch schilderte im ersten Teil seines Vortrags die historischen Fakten und den Verlauf seines persönlichen Werdegangs. Musikalisch wurde die Veranstaltung von Angelika Hartmann an der Harfe begleitet. Herch weiß, wovon er spricht, denn er hat sich in seinem dritten historischen Roman „Der Major aus Augsburg“ intensiv mit der napoleonischen Zeit beschäftigt. Einen Vorgeschmack daraus bekamen die Zuhörer in einer kurzen Lesung zu hören. Im Zentrum steht die Geschichte des jungen Julius Dischinger aus

    Guido Clemens und Andreas Herch gaben den Zuhörern einen interessanten Einblick in die Geschichte von Napoleon Bonaparte.
    Guido Clemens und Andreas Herch gaben den Zuhörern einen interessanten Einblick in die Geschichte von Napoleon Bonaparte. Foto: Michaela Krämer

    Die Franzosen hatten wieder eine schillernde Bezugsperson

    „Ein Mensch wie ich pfeift auf das Leben von einer Million Menschen“, soll Napoleon Bonaparte nach einer Schlacht gesagt haben. Keine andere historische Figur wie der Kaiser der Franzosen hat die europäische Geschichte so geprägt – im Positiven wie im Negativen, so Andreas Herch. Geboren wurde Napoleon Bonaparte am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika. Während der Französischen Revolution stieg er in der Armee auf. Sein militärisch strategisches Talent zeigte sich in den Feldzügen in Italien und Ägypten. Beim Volk war Napoleon in dieser Zeit beliebt und die Franzosen hatten wieder eine schillernde Bezugsperson. Ein Staatsstreich ermöglichte es ihm, als einer von drei Konsuln die Macht in Frankreich zu übernehmen.

    In diesem Zimmer hat Napoleon übernachtet.
    In diesem Zimmer hat Napoleon übernachtet. Foto: Marcus Merk

    Bereits 1811 befand sich Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht. Aber mit dem Scheitern des Russlandfeldzugs endete seine Beliebtheit im Volk. 1815 lieferte er in der Schlacht von Waterloo sein letztes Gefecht. Am 5. Mai 1821 starb Bonaparte im Alter von 51 Jahren auf der mitten im Südatlantik gelegenen Insel St. Helena. Seit 1840 ist Napoleon Bonaparte im Invalidendom in Paris bestattet. „Heute wird er in Frankreich sehr kritisch gesehen“, sagte Andreas Herch.

    Napoleon in Zusmarshausen: Russische Armeen zogen durch Schwaben

    Dass Napoleon Bonaparte auch in Wertingen und Zusmarshausen seine Spuren hinterlassen hat, darüber berichtete Guido Clemens im zweiten Teil der Veranstaltung. Dabei ging Clemens zurück zum ersten Koalitionskrieg, der Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung auslöste. Von 1799 bis 1801 zogen russische Armeen durch Schwaben. Im Oktober 1805 kam es zum ersten Gefecht zwischen Österreichern und Franzosen, das mit einem Sieg der Truppen Napoleons endete.

    Im historischen Gebäude „Alte Posthalterei“ schlug Napoleon im Feldzug gegen Österreich für drei Tage sein Hauptquartier auf. Das Wetter war abscheulich, Flüsse verwandelten sich in Sümpfe, die Proviantwagen blieben stecken. Bonaparte hat die Lage in einem Brief mit dem Absender „Hauptquartier Zusmarshausen“ beschrieben: „Es regnet in Strömen, ich bin bis auf die Haut durchnässt. Das hat mir sehr geschadet.“ Ein gusseiserner Ofen heizte das Zimmer in der ersten Etage in der Posthalterei. Noch heute steht der „Napoleon-Ofen“ im Landgasthof Demharter in Wörleschwang. Eine Gedächtnistafel in Zusmarshausen sowie eine Gedenktafel in Gabelbach erinnern an die Gefallenen und Vermissten.

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