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Viel Applaus und noch mehr Lacher bei der Theater-Premiere in Zusamzell
![Wegen der Tiefkühlkost im Gourmet-Restaurant hatte Anderl König einen Gefrierbrand auf seiner Zunge. Wegen der Tiefkühlkost im Gourmet-Restaurant hatte Anderl König einen Gefrierbrand auf seiner Zunge.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Mit dem Stück "Hams Hunger?" trifft die Theatergruppe des TSV und der Feuerwehr den Humor des Publikums. Es geht um die Jagd nach einem Michelin-Stern fürs Gasthaus.
Was für ein fröhlicher Abend! Die Theatergruppe des TSV Zusamzell/Hegnenbach und der Freiwilligen Feuerwehr Zusamzell zeigte sich vor vollem Haus in Bestform. Bei der Komödie „Ham's an Hunger“ von Manfred Bogner bekam das Publikum enorm viel zu lachen. Hut ab vor den neun talentierten Laienschauspielern, die wieder mit großer Leidenschaft und Spielfreude einiges aus ihren Figuren herauskitzelten. Mehr kann man in gut 90 Minuten Lustspiel nicht hineinpacken.
Herzhaft ist nicht nur die kulinarische Komödie. Es durfte auch herzhaft gelacht werden, während der leidenschaftliche Wirt Gustl (Wolfgang Langer) aus dem gut bürgerlichen Lokal „Zum Semmelknödel“ ein französisches Gourmet-Restaurant machen will. So soll seine Frau und gleichzeitig Köchin Hedwig (Petra Teinitzer) durch einen Koch ersetzt werden, da ja schließlich alle berühmten Sterneköche Männer sind.
Wie aus dem "Semmelknödel" das Restaurant "Schêtz Gustav" wird
Nur blöd, dass der neue Küchenchef Dammerl (Paul Brandl) so rein gar nix vom Kochen versteht, aber das soll er auch nicht. Er soll ja nur nach außen hin den Küchenchef repräsentieren, damit der hochgeschätzte Restauranttester Adrian Kaiser (Herbert Biberacher) und ein vermeintlicher Tester Anderl König (Martin Tilp) dem Gasthaus einen Stern in einem berühmten Restaurantführer verschaffen können.
So wurde aus dem „Semmelknödel“ kurzerhand „Schêtz Gustav“ (eigentlich Chez), weil halt der Gustl kein bisschen Französisch kann und mit den Fremdwörtern Probleme hat. Er verwechselt auf seine lockere Art mal schnell die Wörter "Initialen" und "Genitalien". Hedwig wird wegen eines dubiosen Todesfalls zur ihrer Schwester geschickt und aus der gemütlichen Wirtsstube wird ein Lokal mit weißen Tischdecken und Stoffservietten mit Spitzen.
Die resolute Katharina hat's ihm angetan
„Hat da jemand geweißelt, weil alles abgedeckt ist?“, wollte Bierdimpfl und Dauergast Hias (ein urkomischer Richard Dietrich) danach wissen. Er ist von der resoluten und forsch auftretenden Katharina Grube (Kuni Tretter) vom Gesundheitsamt recht angetan. Tochter Resi (Julia Reiner) arbeitet als Kellnerin und muss nun als Chantal die Gäste bedienen. Alles französisch halt.
„Laufbursche“ Wastl (Lukas Hienle) hatte als Einziger die Ruhe weg und war an Langsamkeit nicht zu überbieten. Doch damit nicht genug. In der Wirtsstube wurde es richtig turbulent und so leidenschaftlich, dass beim stürmischen Kuss zwischen Hias und Katharina der Hut vom Kopf davonflog, was so wohl nicht im Drehbuch stand.
Großartige Typen und lustige Dialoge
Reichlich Zwischenapplaus und großes Gelächter, besonders als Petra Teinitzer als Mann Konstantin und Kuni Tretter als Anna verkleidet die Bühne betraten. Exzellente Spielweise, großartige Typen und die Figuren und Dialoge zum Schreien komisch. Damit machte die Theatergruppe diesen Abend unvergesslich. „Einfach genial wie immer“, sagte Werner Höfler, er habe schon lange nicht mehr so gelacht.
Souffleur Hubert Kraus hatte offenbar nichts zu tun, dafür aber die Maskenbildnerinnen Jessica Schafnitzel, Charlotte Kraus und Daniela Emmert. Großes Lob verdienten auch die perfekte Bühnengestaltung von Helmut Käßmair und Otto Engelmann sowie die Regiearbeit von Kuni Tretter und Richard Dietrich.
Weitere Vorstellungen: Samstag, 13. Januar, 19.30 Uhr, Sonntag, 14. Januar, 18 Uhr, Freitag, 19. Januar, und Samstag, 20. Januar, jeweils um 19.30 Uhr. Es sind nur noch vereinzelt Plätze frei.
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