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Zu hohe Stromkosten: Lech-Stahlwerke in Meitingen stoppen Produktion

Landkreis Augsburg

Zu hohe Stromkosten: Lech-Stahlwerke in Meitingen stoppen Produktion

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    Wegen der hohen Energiepreise steht die Produktion in den Lech-Stahlwerken in Meitingen-Herbertshofen still.
    Wegen der hohen Energiepreise steht die Produktion in den Lech-Stahlwerken in Meitingen-Herbertshofen still. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Seit vier Tagen stehen die Lech-Stahlwerke in Meitingen-Herbertshofen still. Bayerns einziger Stahlproduzent reagiert damit auf die enorm gestiegenen Stromkosten. Ein Sprecher des Unternehmens sagte, dass Produzieren im Moment teurer sei, als Nichtproduzieren. "Sobald es wirtschaftlich wieder Sinn macht, werden wir die Produktion wieder hochfahren", erklärte Bastian Mangliers.

    Der Betriebsrat geht davon aus, dass am Freitag und über das Wochenende wieder gearbeitet werden könne. Langfristige Vorhersagen, wie es in dem Unternehmen nun weitergehen soll, wagt am Donnerstagmorgen aber noch niemand. Die Verwaltung arbeitet derzeit weiter. Rund 300 Mitarbeiter aus der Produktion wurden offenbar nach Hause geschickt. Sollte sich die Lage weiter verschärfen, würde bald die komplette Mannschaft zu Hause sitzen, befürchtet der Betriebsrat.

    Erst im Februar kehrten die letzten Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurück

    Zuerst werden Überstunden und Urlaubstage abgebaut, dann steht wieder Kurzarbeit im Raum. Das könnte schon im April der Fall sein, wie der Betriebsratsvorsitzende Stefan Janik berichtet. Besonders bitter für die Mitarbeiter der Lech-Stahlwerke: Nach zwei Jahren harter Einschnitte durch die Corona-Pandemie konnte im Februar erst die letzte Abteilung aus der Kurzarbeit in den Normalbetrieb zurückkehren.

    "Die Prognosen waren eigentlich gut", sagt der Betriebsratsvorsitzende. Aber dann kam der Krieg in der Ukraine und damit die drastisch steigenden Energiepreise. Hinzu kommt, dass auch die Preise im Schrotthandel gestiegen sind. Schrott wird für das Elektrostahlverfahren gebraucht, mit dem in Herbertshofen Stahl erzeugt wird. Hochöfen gibt es hier nicht. Die Produktion stößt deutlich weniger CO₂ aus, als die herkömmliche

    Gut eine Million Tonnen Stahl produzieren die Lech-Stahlwerke in Meitingen in einem Jahr. Dafür wird etwa ein Prozent des Bayerischen Gesamtstrombedarfs gebraucht. Das Unternehmen gehört zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe.

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