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Wie man den inneren Schweinehund überlistet

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Wie man den inneren Schweinehund überlistet

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    1. Hinsetzen und aufstehen - langsam, vielleicht sogar im Schneckentempo. Rücken gerade lassen (Beintraining).
    1. Hinsetzen und aufstehen - langsam, vielleicht sogar im Schneckentempo. Rücken gerade lassen (Beintraining). Foto: Ingo Dumreicher

    Es ist nicht allein die Anzeige auf der Waage, die seit Wochen immer weniger anzeigt. Fünf Kilo waren es zum Beispiel in der Frauengruppe unserer Abnehmaktion "Ran an den Corona-Speck", die aus drei Frauen und einem Mann besteht. Und das, obwohl bei Anita Schneider im Urlaub am Büfett am Hotel, "einige verbotene Dinge auf dem Teller gelandet sind" und bei Andrea Vogg aus Frust fast eine Tafel Schokolade und eine Pizza dran glauben musste. Schwamm drüber! "Das ist Genuss", lacht Fitness-Influencerin Renate Dumreicher, die das Frauenteam coacht. Während ihre Schützlinge abnehmen, hat sie zugenommen und inzwischen die 200.000er-Marke auf Instagram (@samoja-fitness.de) geknackt.

    2. Sitzend Zeitung vorne hoch halten und im Wechsel ein Knie herziehen. (Bauch und Hüftbeuger).
    2. Sitzend Zeitung vorne hoch halten und im Wechsel ein Knie herziehen. (Bauch und Hüftbeuger). Foto: Ingo Dumreicher

    Nur noch eine Blutdrucktablette statt zwei

    "Man nimmt leichter ab beziehungsweise nicht zu, wenn man Sport macht", hat sie ihren Teammitgliedern bei einem Online-Meeting geraten. Und: "Schlank ist nicht immer gleich gesund." Zur Gesundheit gehört beispielsweise auch der Blutdruck. Und der hat sich sowohl bei Andreas Vogg ("Ich brauche nur noch eine Tablette statt bisher zwei.") als auch ihrem Mann Stefan in den vergangenen Wochen normalisiert.

    Eher durchwachsen fällt die Bilanz bei Claudia Stör aus. "Das Abnehmen fällt schwer", sagt die 39-Jährige, während sie auf dem Hometrainer radelt. "Mit der Waage stimmt was nicht." Bei ihr kam eine Diagnose hinzu, die das

    3. Sitzend Zeitung vorne hochhalten und im Wechsel ein Knie herziehen (Bauch und Hüftbeuger).
    3. Sitzend Zeitung vorne hochhalten und im Wechsel ein Knie herziehen (Bauch und Hüftbeuger). Foto: Ingo Dumreicher

    Seit drei Wochen arbeiten die beiden Gruppen - die Männer werden von Ernährungsberater Florian Kempter (@floriankempter.de) betreut - nun daran, neu Gewohnheiten wie zum Beispiel keine Zwischenmahlzeiten, bewusst essen und Sport zu etablieren. Diese sollten natürlich auch über Ostern hinaus beibehalten werden. "Es dauert zehn Wochen beziehungsweise 66 Tage, bis man nicht mehr darüber nachdenken muss", erklärt Renate Dumreicher. "Wir sind das Resultat unserer Gewohnheiten. Wir scheitern oft nicht, weil wir keine Disziplin oder Willensstärke haben, sondern weil wir uns zu viel vornehmen und der 'Schweinehund' wieder die Oberhand gewinnt." Das meiste, was man im Laufe des Tages macht, tut man aus Gewohnheit. "Rund 95 Prozent unserer Handlungen sind Routine. Das ist auch gut so, denn sonst wäre unser Gehirn überfordert, und wir wären gestresst, von vielen, vielen Entscheidungen", so Renate Dumreicher. "Es ist also die Macht der Gewohnheit, die uns scheitern lässt."

    Übungen mit der Tageszeitung

    "5 am Tag" lautet das extra für unsere Leserinnen und Leser kreierte Programm mit Übungen mit der Tageszeitung. Fünf Portionen Gemüse und Obst und fünf Übungen pro Tag. Je Übung zwölf bis 16 Wiederholungen und ein bis drei Runden am Tag. Wer mehr Ideen haben will, kann auf den Instagram Kanal von Renate Dumreicher (@samoja-fitness.de) schauen. Da gibt es nächste Woche jeden Tag eine neues "5amTag-Workout"

    Zehn Tipps, wie man den inneren Schweinehund überlisten kann:

    3. Sitzend: Zeitung vorne hochhalten und im Wechsel ein Knie herziehen (Bauch und Hüftbeuger).
    3. Sitzend: Zeitung vorne hochhalten und im Wechsel ein Knie herziehen (Bauch und Hüftbeuger). Foto: Ingo Dumreicher

    1. Anfangen! Aller Anfang ist schwer - der erste Schritt ist immer der schwerste - heute anfangen!

    2. Klein anfangen! Erst mal nur zwei oder drei Minuten Sport. Nicht zu viel vornehmen, sonst ist die Hürde zu groß. Mit einer Gewohnheit anfangen! Am Jahresanfang nimmt man sich meist zu viel vor.

    3. Die neue Gewohnheit mit einer bestehenden Gewohnheit verbinden: Zum Beispiel immer morgens nach dem Kaffee meditieren, immer mittags spazieren gehen, immer Hula-Hoops abends zu den Nachrichten machen.

    4. Die neue Gewohnheit sollte Spaß machen. Es bringt nichts, etwas zu machen, wenn es überhaupt keinen Spaß macht. Dann etwas anderes suchen. Zum Beispiel fünf Übungen am Morgen mit der Tageszeitung trainieren.

    5. Keine Ausnahme machen! Dem Schweinehund keine Chance geben! Zehn Wochen lang. Lieber nur eine Minute als gar keine. Einmal ist keinmal, aber zweimal fängt von vorne an.

    4. Stehend: Zeitung vorne hochhalten und Fersen anheben und absenken (Waden).
    4. Stehend: Zeitung vorne hochhalten und Fersen anheben und absenken (Waden). Foto: Ingo Dumreicher

    6. Strichliste führen oder einen "Rechenschaftspartner" ins Boot holen. Je länger die Kette, desto schwerer ist es, sie zu unterbrechen. Am besten ist es, wenn jemand die Challenge mitmacht. So ist es schwerer, abzubrechen.

    7. Was ist die Motivation? Natürlich will man Sport treiben, um sich zu bewegen, abzunehmen, zu entspannen – aber wichtiger ist das Gefühl: Ich möchte mich besser, wohler, fitter fühlen, ich möchte ausgeglichener sein.

    8. Der Weg ist das Ziel? Motivation wächst auf dem Weg. Mit den ersten Erfolgen, mit wachsender Kette wird die Motivation wachsen. "Belohnen Sie sich für kleine Erfolge. Seien Sie sie stolz auf sich!"

    9. Alten, schlechten Gewohnheiten sollte man es schwer machen. Wer keine Schokolade mehr essen will, sollte auch keine mehr zu Hause haben.

    10. Halten Sie durch! Sie haben die Kontrolle über den Schweinehund, nicht er über Sie. Es lohnt sich!

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