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Wetter: Polizeischüler im Schaufeleinsatz

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Polizeischüler im Schaufeleinsatz

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    Bei Wollishausen, einem Ortsteil von Gessertshausen, sind die Wiesen überschwemmt. Das Wasser der Schmutter drückt bis fast zum Straßenrand.
    Bei Wollishausen, einem Ortsteil von Gessertshausen, sind die Wiesen überschwemmt. Das Wasser der Schmutter drückt bis fast zum Straßenrand. Foto: Marcus Merk

    Die Schneemassen sind verschwunden. Doch nun sorgen Regen und Tauwetter im westlichen Landkreis für überschwemmte Wiesen und steigende Pegel in den Flüssen.

    In Fleinhausen bei Dinkelscherben stieg die Zusam in der Nacht auf Montag um 75 Zentimeter an und erreichte morgens einen Wasserstand von 1,25 Meter. Damit war die Meldestufe 2 überschritten. „Es können kleinere Ortsverbindungsstraßen überschwemmt sein“, sagt Karl Spanowsky vom Wasserwirtschaftsamt. Um sicher zu gehen, dass alle Straßen befahrbar sind, war Kai Fiedler vom Bauamt

    Bei Wollishausen, einem Ortsteil von Gesserthausen, drückte das Wasser der Schmutter bis zum Straßenrand. Der Pegel stieg innerhalb von wenigen Stunden von 40 Zentimeter auf 1,70 Meter. Die

    Wasser soll nach Ansicht des Experten nicht weiter steigen

    Im südlichen Landkreis war die Singold bei Langerringen und Schwabmünchen angestiegen und wurde beobachtet. Zudem wurde beim Urbanwehr südlich von

    Für den Experten vom Wasserwirtschaftsamt sind die Wassermengen nichts außergewöhnliches. „Statistisch gesehen erleben wir das ein bis zweimal im Jahr“, erklärt Spanowski. Der Wasseranstieg sei keineswegs besorgniserregend. Schon im Laufe des gestrigen Tages seien die Wasserstände gesunken. Der Experte rechnet nicht damit, dass das Wasser in den kommenden Tagen noch mal steigt.

    In den Bergen kämpfen Bundeswehrsoldaten gegen die Schneemassen

    Doch während das Schmelzwasser die Wiesen im Landkreis überschwemmt, kämpfen Helfer aus dem Augsburger Land in den Bergregionen immer noch gegen die Schneemassen.

    Rudolf Kine ist einer von ihnen. Als er am vergangenen Donnerstag von seinem freien Tag zu seiner Einheit zurückkehrte, kam für den Bundeswehrsoldaten aus Langweid der Marschbefehl. „In einer Hau-Ruck-Aktion mussten wir unsere Taschen packen“, berichtet der Oberstabsgefreite. Seit vier Tagen ist er nun in Agatharied, einem Ortsteil der Gemeine Hausham im Landkreis Miesbach, mit seinen Kameraden des Gebirgsbatallions 8 aus Ingolstadt und Helfern des THW im Einsatz. „Der Auftrag lautete, das Dach des dortigen Krankenhauses vom Schnee zu befreien“, so Kine.

    Über ein Meter hatte sich dort angehäuft. „Mit Schaufeln und Fräsen versuchen wir, die Schneemassen runter zu kriegen. Das geht nach vier Tagen schon ganz schön an die Substanz“, erzählt der 31-Jährige, der beim Bezirksligisten TSV Gersthofen Fußball spielt. „Am Sonntag hat es in den Schnee hinein geregnet. Am Abend mussten wir den Einsatz abbrechen, weil zusätzlich ein Sturm aufkam“, erzählt Kine.

    Rund 300 Kameraden wurden für diesen Katastrophenfall abgestellt. Untergebracht sind sie in einer Turnhalle, geschlafen wird in einem Feldbett. Ein Ende des Einsatzes ist nicht in Sicht. „Die Lage ändert sich stündlich. Ein Teil der Kameraden wurde heute nach Bad Reichenhall verlegt, weil sich da die Situation dramatisch verschlechtert hat. Auch in Aldersried ist noch keine Entwarnung angesagt. Im Gegenteil: „Die Lage spitzt sich zu“, sagt Kine. „In der kommenden Nacht könnte es hier sogar Evakuierungen geben.“

    Polizeischüler schaufeln Hydranten frei

    Auch für 250 Auszubildende der Königsbrunner Bereitschaftspolizei lautete der Auftrag am Wochenende: Um 5.30 Uhr ausrücken zum Schneeschippen. 100 Polizeischüler waren am Samstag in Geretsried im Einsatz, 150 am Sonntag in Bad Tölz, Lenggries und Wolfsratshausen. Sie schaufelten Hydranten frei, um den Feuerwehren Zugang zu Löschwasser für den Notfall zu verschaffen. Das war körperliche Schwerstarbeit, denn die

    „Eine Polizeischülerin meldete, dass sie ihren Hydranten nicht finden könne. Die Lösung: Sie stand darauf und hat es nicht gemerkt“, berichtet BePo-Sprecher Johannes Daxbacher. 400 Hydranten wurden an einem Einsatztag aus den Schneemassen geschaufelt, teilweise halfen die Polizeischüler auch noch Anwohnern mit ihren Grundstückseinfahrten.

    Die Einsatzkräfte vom BRK-Kreisverband Augsburg-Land müssen noch nicht in die Alpenregion ausrücken. Der stellvertretende Geschäftsführer Manfred Rupprecht sagt: „Natürlich beobachten wir die Lage. Uns könnte es treffen, wenn sich die medizinische Lage im Süden verschlechtert.“ Auch die Feuerwehr ist nicht betroffen. Eine Sprecherin des Landratsamtes Augsburg erklärt: „Eine offizielle Anforderung an den Katastrophenschutz im Landkreis gibt es bis dato nicht. Insofern sind auch keine

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