Weil er trotz einer saftigen Geldbuße kooperativ war, hat ein Lastwagenfahrer Polizeibeamte bei Westendorf misstrauisch gemacht. Zurecht, wie sich kurz darauf herausstellen sollte.
Am Donnerstag kontrollierte eine Streife des Gefahrguttrupps der Verkehrspolizei Augsburg gegen 9.15 Uhr an der B2 Höhe Westendorf einen griechischen Lkw. Beim Auslesen der Fahrerkarte und des Kontrollgerätes stellte der Beamte etliche Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten fest. Teilweise brachte der Fahrer es im Kontrollzeitraum von 29 Tagen auf eine Tageslenkzeit bis zu 23,5 Stunden und eine maximale Tagesruhezeit von zwei Stunden.
Außerdem konnte ausgelesen werden, dass der Fahrer die Karte scheinbar ohne Notwendigkeit immer wieder entnahm und erneut einsteckte. Das vor Ort berechnete Bußgeld für diese Verstöße belief sich auf ca. 3.000 Euro. Angesichts dieser hohen Bußgeldsumme verhielt sich der Fahrer erstaunlich ruhig und drängte darauf, das Bußgeld sofort zu bezahlen.
B2 bei Westendorf: Polizei findet viele Verstöße
Bei weiteren Abklärungen stellte der Beamte zudem fest, dass der Fahrer missbräuchlich die Fahrerkarte seines in Griechenland lebenden Cousins nutze, der ihm täuschend ähnlich sah. Schließlich gab er die Fahrerkarte seines Cousins heraus, die er zuvor versteckte. Die Fahrerkarte wurde noch vor Ort beschlagnahmt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Augsburg ordnete diese eine Sicherheitsleistung in Höhe von rund 3.200 Euro an.
Die Polizei ermittelt nun wegen Fälschung beweiserheblicher Daten gegen den Mann. Er muss sich außerdem wegen mehrerer Ordnungswidrigkeiten verantworten. (AZ)