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Westendorf: Fußballfans fiebern im Leipziger Stadtion auf Sitzen aus Westendorf mit

Westendorf

Fußballfans fiebern im Leipziger Stadtion auf Sitzen aus Westendorf mit

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    Die Red-Bull-Arena in Leipzig hat neue Sitze. Hergestellt wurden sie im Landkreis Augsburg.
    Die Red-Bull-Arena in Leipzig hat neue Sitze. Hergestellt wurden sie im Landkreis Augsburg. Foto: S. Mellar

    Wer die Red-Bull-Arena in Leipzig besucht, sitzt auf roten und weißen Sesseln, die aus dem Landkreis Augsburg stammen. Die GIWA, eine Kunststofffirma aus Westendorf, hat 30.000 neue Sitze für das Stadion gefertigt – und das nicht zum ersten Mal.

    Als das Zentralstadion, die heutige Red-Bull-Arena zum Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde, musste umgebaut werden. Der Auftrag für die Sitze ging an die GIWA GmbH. Die Firma verarbeitet Kunststoffe im Landkreis Augsburg. Sie entwickelt und fertigt Produkte aus Plastik für Autos, Büromöbel oder Haushaltsartikel wie Kühlschränke. Dabei will das Unternehmen versuchen, nachhaltige Lösungen zu finden. 2022 stand erneut ein Umbau im Stadion an. Und wieder hat die GIWA die Sitze geliefert.

    GIWA-Produkte: Ein Stuhl besteht zum Teil aus einer alten Flasche

    „Die Stühle sind nicht getauscht worden, weil sie kaputt waren“, sagt Melina Koch von der GIWA. Eigentlich hielten die Plastiksessel nämlich länger. Die neuen Sitze sollten aber besser zur neuen Ausstattung des Stadions passen und vor allem die Farben des Vereins tragen: Rot und Weiß. Um dem Umbau einen ökologischen Anstrich zu geben, sei die Wahl auf die GIWA gefallen. Die neuen Sitze bestehen nämlich zu 90 Prozent aus Recyclingmaterial. Das gleiche aus, dass die Sitze erneuert wurden, obwohl sie theoretisch noch hätten verwendet werden können, so Koch. Die alten Sitze wurden ebenfalls recycelt. Das habe allerdings eine andere Firma übernommen.

    Stück für Stück mussten die alten Sitze ersetzt werden. Das alles geschah während des laufenden Bundesligabetriebs.
    Stück für Stück mussten die alten Sitze ersetzt werden. Das alles geschah während des laufenden Bundesligabetriebs. Foto: Stuart Franklin

    Die neuen Stühle bestünden zu 90 Prozent aus den typischen Inhalten des Gelben Sacks, so Koch. Alte Flaschen, Verpackungen oder andere Kunststoffartikel werden recycelt und bei der GIWA wiederverwendet. Diese kauft ihr Recyclingmaterial zu oder recycelt selbst. "Einige Kunden liefern ihr Recyclingmaterial, welches dann ausschließlich für die Produktion ihrer Produkte verwendet wird", erzählt Koch. Bevor es recycelt werden kann, muss es erst noch auf Qualität geprüft werden. Dabei werden Stichproben im Materiallabor umfassenden Tests unterzogen und dokumentiert. In den Recyclinganlagen wird es dann zu einem Granulat gemahlen, das weiterverarbeitet werden kann.

    Ein großer Auftrag für die Firma aus Westendorf

    „Bereits 60 Prozent des gesamten Materials, mit dem wir arbeiten, ist Recyclingmaterial“, sagt Koch. Wie viel von dem Material in einem Produkt tatsächlich recycelt ist, werde durch seinen Zweck bestimmt. So spiele es eine Rolle, ob das Produkt draußen Wind und Wetter ausgesetzt ist oder sogar lebensmittelecht sein muss. Der Trend gehe zu Recycling und nachhaltiger Produktion. Daher investiere die Firma regelmäßig in diese Richtung, erzählt sie.

    Das Stadionprojekt habe hohe Bedeutung für die Firma mit etwa 200 Mitarbeitenden, so Koch. Bis der erste Stuhl entworfen und produziert war, habe es mehrere Monate gedauert. Fast ein Jahr hat das Projekt insgesamt in Anspruch genommen, weil die neuen Sitze während des laufenden Bundesligabetriebs installiert werden mussten. 

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