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Westendorf: Ärger um Baustelle auf dem Schulweg in Westendorf

Westendorf

Ärger um Baustelle auf dem Schulweg in Westendorf

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    Die Schulstraße ist unpassierbar für die Grundschüler. Doch auf der Ausweichroute kommt es zu Problemen.
    Die Schulstraße ist unpassierbar für die Grundschüler. Doch auf der Ausweichroute kommt es zu Problemen. Foto: Steffi Brand

    Mitte Juni startete in eine Großbaustelle an einer „Hauptschlagader“ im Ort, wie Westendorfs Bürgermeister Steffen Richter die Schulstraße bezeichnet. Während der Rathauschef die Baustelle vorsichtig als „gut“ bezeichnet, tut sich drumherum ein Problem auf: Die Schülerinnen und Schüler, die aus dem südlichen Teil des Orts kommen, müssen eine Ausweichroute zur Grundschule nehmen, die wiederholt zu Gesprächen mit der Polizeiinspektion Gersthofen führt.

    Die Baumaßnahme hat dort begonnen, wo mehrere Straßen aufeinandertreffen: die Schulstraße, die Nordendorfer Straße, der Kapellenweg und die Mühlstraße. Der erste Bauabschnitt reicht von der Kreuzung bis hin zur Grundschule und ist für die Schulkinder nicht passierbar. Die erste Alternativroute war die Karlstraße. Allerdings sei es dort zu gefährlich, erklärte Richter auf Rückfrage. Die Karlstraße, die östlich der Schulstraße parallel verläuft, ist eine der ausgewiesenen Ausweichstrecken für Autofahrer. Es besteht ein beidseitiges Halteverbot, was die Straße einsichtiger mache und zum Schnellfahren ermutige. Zudem gebe es dort keinen Gehweg für die Kinder.

    Die Schulkinder, die im Süden Westendorfs leben und die Grundschule besuchen, kommen von rechts und sollten dann in diese Stichstraße einbiegen, die wenige Meter weiter zum Gehweg wird. Das Problem ist allerdings, dass die Bauunternehmen, die Privathäuser links errichten, regelmäßig den Kindern den Weg versperren.
    Die Schulkinder, die im Süden Westendorfs leben und die Grundschule besuchen, kommen von rechts und sollten dann in diese Stichstraße einbiegen, die wenige Meter weiter zum Gehweg wird. Das Problem ist allerdings, dass die Bauunternehmen, die Privathäuser links errichten, regelmäßig den Kindern den Weg versperren. Foto: Steffi Brand

    Die neue Route lotst die Kinder nun über die Blankenburger Straße. Nördlich des Friedhofs sollen die Kinder dann in die Stichstraße einbiegen, die nach wenigen Metern in einem Gehweg mündet. Doch das ist nur Theorie, denn auf ebendieser kurzen Stichstraße herrscht gerade reges Treiben – denn hier werden aktuell Wohnhäuser gebaut. Die Baufahrzeuge nutzen dafür auch den Bereich, auf dem morgens und mittags die Kinder sicher zur Schule kommen sollen.

    Alexander Wiedemann, dessen siebenjährige Tochter morgens diesen Weg einschlagen muss, um zur Schule zu kommen, berichtet: In letzter Zeit sei es schon öfter vorgekommen, dass dieser Schulweg von einer Baufirma gesperrt wurde – „auf eigene Faust, ohne Erlaubnis, ohne Genehmigung“, so Wiedemann. Die Kinder mussten dann eine Strecke von geschätzt 150 bis 200 Metern auf einer Straße laufen, auf der es keinen Gehweg gibt und auf der viel Bauverkehr herrscht– „das ist mehr als gefährlich“, findet Wiedemann. Die Baufirma habe schon mehrfach versichert, den Schulweg freizuhalten, halte sich aber nicht daran, berichtet der Vater. Nicht nur seine Tochter sei betroffen: Das Problem betreffe fast alle Schulkinder, die südlich der Schule wohnen.

    Bauunternehmen sollen Blankenburger Straße in Westendorf für Schüler freihalten

    Wiedemann schildert die Situation vor Ort so: „Meine Tochter wurde auf dem Schulweg von einem Bauarbeiter angesprochen. Er sagte, dass sie nicht auf dem Gehweg laufen darf, sondern auf der Straße laufen muss.“ Als der Vater sich mit seinem Anliegen an die Redaktion wandte, war eine erneute Abstimmung zwischen Verwaltung und Polizei bereits initiiert. Am Donnerstagmorgen fand ein Vor-Ort-Termin statt. Das Ergebnis fasst Bürgermeister Richter so zusammen: Es fand eine Übereinkunft mit den Bauunternehmen vor Ort statt, die künftig zu Schulwegzeiten den Weg für die Kinder freihalten. Darauf werden auch die Schulweghelferinnen und Schulweghelfer ein Auge haben.

    Auf diesem Gehweg, der an der Friedhofsmauer entlang verläuft, könnten die Schulkinder sicher die Westendorfer Grundschule erreichen, aber dafür müssen Sie an einer Baustelle vorbei – und nicht selten versperren Baufahrzeuge ihnen den sicheren Weg.
    Auf diesem Gehweg, der an der Friedhofsmauer entlang verläuft, könnten die Schulkinder sicher die Westendorfer Grundschule erreichen, aber dafür müssen Sie an einer Baustelle vorbei – und nicht selten versperren Baufahrzeuge ihnen den sicheren Weg. Foto: Steffi Brand

    Im besten Fall funktioniert diese Kompromisslösung für die nächsten vier Wochen bis zu den Sommerferien. Danach müsste der Rohbau der Häuser nördlich des Friedhofs stehen und der Kran wäre weg, sodass Baufahrzeuge auf dem Grundstück parken können. Die Polizeiinspektion brachte beim Vor-Ort-Termin zwei andere Optionen vor: Die Stichstraße könnte komplett gesperrt werden, was bedeuten würde, dass weder Baufahrzeuge sie benutzen dürfen, noch die Besucherinnen und Besucher des Friedhofs. Auch zur Diskussion stand der Vorschlag, mit einer Brake einen Gehweg abzugrenzen. Allerdings bestand die Sorge, dass dieser nur einen sicheren Gehweg suggeriere, in der Praxis jedoch die Baustellenfahrzeuge die leichten Absperrungen beiseiteschieben könnten.

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