Einen neuen Dorfladen mit Wirtshaus sucht man in Welden noch vergebens. Auch von einer Apotheke und der neuen Arztpraxis ist am Ortseingang in Welden noch nichts zu sehen. Stattdessen: Baustelle. Bis daraus ein großer Gebäudekomplex mit Platz für Wohnungen und Firmen wird, dauert es noch etwas. Die gute Nachricht: Läuft alles nach Plan, bekommt Welden eine ganze Reihe an neuen Angeboten.
Genossenschaft hält an Plänen für Dorfladen in Welden fest
Die Pläne dafür liegen schon seit einer ganzen Weile auf dem Tisch. Es geht um ein großes Gebäude, das am Ende des Weldenbahnradwegs gebaut wird, mit Platz für neue Wohnungen und Gewerbe. Vor rund zwei Jahren teilten die Betreiber der Herzstück-Genossenschaft, die inzwischen zwei Geschäfte betrieben, mit, in Welden einen Dorfladen mit Wirtschaft errichten zu wollen. Ähnlich wie in Horgau und Diedorf. Das Konzept dort: Bio, nachhaltig und aus der Region. Angeboten werden Bio-Lebensmittel, die zu großen Teilen aus dem Augsburger Land stammen. Ein solches Herzstück soll laut der Genossenschaft auch in Welden entstehen.
Dafür sammelte die Genossenschaft viele Unterstützer, welche auch finanziell unterstützten, in dem sie Anteile kauften. In einer Mitteilung vor zwei Jahren hieß es, dass im Frühjahr 2023 eröffnet werden soll. Da waren die Verantwortlichen zu voreilig. Denn mittlerweile steht fest: Aus der Eröffnungsfeier im Frühjahr wird nichts. Weldens Bürgermeister Stefan Scheider erklärt: "Der Plan ist, dass das Gebäude zwischen Ende 2023 und Anfang 2024 fertig wird."
Darin soll es eine Ladenfläche und auch Platz für Außengastronomie geben. Die Herzstück-Genossenschaft möchte das mieten. An diesen Plänen halte man nach wie vor fest, erzählt Anja Dördelmann, eine der Gründerinnen der Genossenschaft. Dass der Bau des Gebäudes etwas länger dauert, als die Genossenschaftsmitglieder vermuteten, spielt ihnen offenbar in die Karten. Denn: "Es sind harte Zeiten", sagt Dördelmann. Dass nun mehr Zeit ist als ursprünglich gedacht, tue der Genossenschaft gut. Denn die wirtschaftliche Lage der Herzstücke sei angesichts der Krisen der Zeit sehr angespannt. "Wir kämpfen uns durch", sagt Dördelmann. Sie will nicht aufgeben.
Das sagt der Bürgermeister zum aktuellen Stand
Weldens Bürgermeister Stefan Scheider würde sich freuen, wenn die Gemeinde einen regionalen Dorfladen mit Gastronomie bekommt. Allerdings erklärt der Bürgermeister: "Mir sind dazu keine Verbindlichkeiten bekannt." Bei anderen Nutzern, die in das Gebäude einziehen sollen, ist das anders. So stehe bereits fest, dass eine Apotheke und eine Allgemeinarztpraxis einziehen werden. Neben einigen Wohnungen sei eine weitere gewerbliche Nutzung im "Bereich Gesundheit", erzählt der Bürgermeister. Er betont, dass der Investor des Bauprojekts und die Gemeinde eng zusammenarbeiten. "Als Gemeinde unterstützen wir das Projekt", sagt Scheider. Der Gemeinderat hätte allerdings lieber eine Zufahrt von der Staatsstraße zum neuen Gebäude gesehen. Das Landratsamt als übergeordnete Behörde sprach sich laut Scheider aber für eine Zufahrt von der Bahnhofstraße aus. Fest stehe laut dem Bürgermeister, dass es ein Ziel der Gemeinde war, dort Platz für eine Gastronomie zu schaffen.
Menschen in Welden wünschen sich mehr Gastronomie
Die wünschen sich auch viele Menschen in Welden, wie der Heimat-Check unserer Redaktion ergab. Das Gesamtergebnis der Befragung für Welden kann sich sehen lassen: Der Ort belegt im Vergleich mit den 46 Orten im Landkreis Augsburg den 24. Platz und erzielt in acht von 14 Kategorien einen überdurchschnittlichen Rang. Allerdings: Eher schlecht benotet wird die Gesundheitsversorgung in Welden. Den schlechtesten Wert bei der Befragung bekam in Welden die Kategorie Gastronomie. Bleibt zu hoffen, dass sich das durch das Großprojekt am Ortseingang ändern wird.