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Ustersbach: Defizit in der Kita hat sich in einem Jahr verdreifacht

Ustersbach

Defizit im Kitahaushalt hat sich in Ustersbach in einem Jahr verdreifacht

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    Die Eltern in Ustersbach werden ab September tiefer in die Tasche greifen müssen.
    Die Eltern in Ustersbach werden ab September tiefer in die Tasche greifen müssen. Foto: Christoph Kölle

    Ustersbach kommt nicht mehr aus den Schlagzeilen, zumindest, was die Kinderbetreuung angeht. Das diesjährige Betriebskostendefizit hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht, von rund 55.000 Euro (2024) auf knapp 145.000 Euro (2025). „Wir haben in der Sitzung ausführlich über Maßnahmen diskutiert“, berichtet Bürgermeister Willi Reiter. 90 Prozent des Defizits machen die höheren Personalkosten aus - und daran könne nur im äußersten Notfall gespart werden. Darin war sich der Gemeinderat einig, so Reiter. Um das Defizit abzufangen, ist deshalb eine erneute Erhöhung der Elternbeiträge ab September beschlossen worden, obwohl die Beiträge erst zum Januar zwischenzeitlich angepasst wurden.

    Was ist bisher passiert?

    Grundsätzlich ist die Betreuung für Kinder in Ustersbach nicht teurer als anderswo. Allerdings sind die Anpassungen der Elternbeiträge unregelmäßig erfolgt. Nach einer massiven Erhöhung im Jahr 2021 hatte man mit einer Nullrunde 2022 nach Corona den Beitrag niedrig halten wollen. 2023 folgte dann eine geringe Anpassung mit fünf Prozent.

    Erst im Herbst 2024 hatte der Gemeinderat der vom Träger empfohlenen Anhebung um fast zehn Prozent entsprochen. Schon im Januar musste nachgebessert und der Beitrag nochmals um fünf Prozent erhöht werden. Trotzdem liegt Ustersbach mit momentan 155 Euro pro Monat für eine Betreuungszeit von fünf bis sechs Stunden unter dem, was Eltern in Dinkelscherben (184 Euro), Gessertshausen (166 Euro) und Zusmarshausen (170 Euro) zahlen. Mit einem erneuten Anstieg auf 175 Euro ab dem kommenden September orientiert sich Ustersbach an der Höhe der Betreuungskosten in den Nachbargemeinden – nicht eingerechnet, dass diese Gemeinden ihre Beiträge zum Herbst sicher auch anheben werden.

    Was ist schuld am Defizit?

    Schuld am erhöhten Defizit im Kita-Haushalt in Ustersbach sind die jüngsten Lohnsteigerungen bei den Beschäftigten und eine Unterdeckung bei den Betreuungszahlen. „Sind in einer Kindergartengruppe nur ein oder zwei Kinder weniger zu betreuen, wirkt sich dies im Defizit sehr stark aus“, erklärt Bürgermeister Reiter. Denn fast alle Kosten blieben gleich. Für die fehlenden Kinder würden aber die Elternbeiträge und die Förderungen des Freistaats wegfallen. „Damit das Defizit nicht völlig aus dem Ruder läuft“, so Reiter, habe man sich für eine erneute Anpassung der Elternbeiträge entschieden. Diese erhöhten sich in der niedrigsten Buchungskategorie (eins bis vier Stunden) um fünf Prozent (auf 145 Euro), ansonsten gemäß den Vorgaben des Bayerischen Familienministeriums um jeweils den Betrag, der zehn Prozent (14,50 Euro) der niedrigsten Kategorie entspricht.

    Was zahlen die Ustersbacher Eltern ab September?

    Ab 1. September zahlen die Eltern von Kindergartenkindern in Ustersbach 145 bis 235 Euro (bisher: 138 bis 190 Euro). Dazu erhalten sie, wenn sie eine gewisse Einkommensgrenze unterschreiten, einen Zuschuss direkt vom Freistaat Bayern in Höhe von 100 Euro, der von den genannten Beiträgen noch nicht abgezogen ist. Der Beitrag für Krippenkinder steigt in Ustersbach zum Herbst auf 191 bis 324 Euro (bisher: 182 bis 304 Euro). Für Krippenkinder können Eltern Krippengeld beantragen; dieses kann bis zu 100 Euro betragen. Bei der Hortbetreuung wird der Beitrag auf 125 bis 177 Euro (bisher: 119 bis 155 Euro) angepasst.

    Wie geht es mit der Hortbetreuung weiter?

    „Bei der Hortbetreuung schaut es derzeit so aus, dass wir für das kommende Schuljahr wieder ausreichend Betreuungsplätze anbieten können“, sagt Willi Reiter auf Nachfrage. Diese Betreuung werde auch dann, wenn jedem Erstklässler eine Ganztagsbetreuung in der Schule zusteht, wie gewohnt stattfinden. „Es ist bisher angedacht, auch über 2026 hinaus, die Hortbetreuung an den Kindergarten angegliedert zu lassen“, so der Bürgermeister.

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