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Ustersbach: Bedarf wird erneut überprüft: Wie viele Kita-Plätze braucht Ustersbach?

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Bedarf wird erneut überprüft: Wie viele Kita-Plätze braucht Ustersbach?

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    Der ursprünglich ermittelte Platzbedarf der Ustersbacher Kindertagesstätte St. Fridolin lässt sich aus verschiedenen Kriterien nicht mehr halten. Derzeit tendiert der Gemeinderat - auch mit Blick auf den Neubau - auf eine weitere Gruppe.
    Der ursprünglich ermittelte Platzbedarf der Ustersbacher Kindertagesstätte St. Fridolin lässt sich aus verschiedenen Kriterien nicht mehr halten. Derzeit tendiert der Gemeinderat - auch mit Blick auf den Neubau - auf eine weitere Gruppe. Foto: Siegfried P. Rupprecht

    Ein Ziel ist notwendig, um im Vorfeld die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn der Weg dorthin allerdings nicht konkret fassbar ist, wird es schwierig. Diese Problematik musste der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bei der Festlegung der Plätze für die Kindertagesstätte St. Fridolin erfahren. Nach über eineinhalbstündiger, intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik vertagte das Gremium den geplanten Beschluss.

    Für das weitere Vorgehen hinsichtlich des Architektenwettbewerbs und der Fördermöglichkeiten für den geplanten Neubau der Kindertagesstätte im Bereich östlich der Schule sah es Bürgermeister Willi Reiter als ratsam an, den im Mai 2019 festgelegten Kita-Platzbedarf nochmals zu überprüfen. Damals legte sich der Gemeinderat auf 75 Kindergarten- und zwölf Krippenplätze fest.

    Anmeldezahlen an den Kitas sind stark gestiegen

    Die erneute Überprüfung gründete sich auf die weiter gestiegenen Anmeldezahlen für das kommende Kindergartenjahr, der Bevölkerungsentwicklung durch die neuen Baugebiete und den allgemeinen Zuzug vor allem in den westlichen Landkreisteil. Auch wäre das Marienheim Baschenegg froh, wenn es ihre Kleinkinder, die momentan in Einrichtungen der umliegenden Gemeinden untergebracht sind, in die Ustersbacher Kindertagesstätte bringen könnten, teilte Reiter mit.

    Zur Entscheidungsunterstützung bei der Bedarfsermittlung referierte Günter Katheder-Göllner vom Landratsamt Augsburg. Doch gleich eingangs machte der Fachmann darauf aufmerksam, dass eine Kita-Bedarfsplanung ein schwieriges Terrain sei. „Die Geburten sind vom Zufall beeinflusst und die Geburtenzahl ist nicht automatisch die Kinderzahl für die Kitas, zudem liefern Elternbefragungen lediglich ein Stimmungsbild, aber keine verlässlichen Zahlen“, verdeutlichte er. Darüber hinaus würden Angebote wie Familiengeld und 100-Euro-Beitragszuschuss und nicht zuletzt Corona die Planungen kräftig durcheinanderwirbeln.

    Es könnte eine ganze Kindergartengruppe mehr werden

    Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Zahl der Kinder pro Jahrgang entsprechend der aktuellen Bevölkerungsprognose und der Fortschreibung der derzeitigen Betreuungsquote entwickelte Katheder-Göllner vier Szenarien. Je nach Variante schlug die Krippenbetreuung mit 14 bis 26 Plätzen, beim Kindergarten mit 67 bis 89 Plätzen zu Buche.

    Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Kita St. Fridolin derzeit mit 15 Plätzen einen hohen Anteil an Gastkindern aus anderen Gemeinden betreut. Ebenfalls angesprochen wurde der Nachwuchs der örtlichen Asylbewerber. All das führe bei der Bedarfsplanung zu einer großen Unwägbarkeit, meinte Gemeinderat Christian Braun.

    Vorgaben machen die Kita-Planung schwierig

    Auch die Vorgaben des Landratsamts an Gruppenstärke und das Summenraumprogramm mache die Bedarfsplanung, stets mit Blick auf den Neubau, nicht leichter, resümierte Bürgermeister Reiter. „Von den ursprünglich festgelegten drei Kindergartengruppen und einer Krippengruppe müssen wir uns verabschieden.“ Gleichzeitig stellte er in den Raum, Kinder aus anderen Gemeinden eventuell nicht mehr zuzulassen. Je mehr Kinder, desto teurer werde für die Gemeinde der Neubau, sagte er.

    Zweiter Bürgermeister Bernhard Schmid plädierte, die Gastkinder, die vor allem aus dem Dinkelscherber Ortsteil Breitenbronn kommen, nicht abzuweisen. Deren Unterbringung vor Ort habe eine lange Tradition. Unterm Strich gehe es um die Zukunft der Kinder. Anja Völk unterbreitete schließlich den Vorschlag, den Beschluss über den Kita-Platzbedarf zu verschieben und auf noch vorzugebende Variantenberechnungen des Landratsamts zu warten.

    Läuft es nun auf fünf Gruppen hinaus?

    Willi Reiter machte klar, dass der Platzbedarf keinesfalls künstlich runtergerechnet werden dürfe, auch wenn es dann für die Gemeinde finanziell sehr schwer werde. Kita-Plätze seien eine Pflichtaufgabe der Kommune. Zugleich fasste er die Tendenz des Gemeinderats zu fünf Gruppen – drei Kindergarten - sowie zwei Krippengruppen oder alternativ vier zu eins – zusammen. Hier könne man gegebenenfalls mit altersöffnenden Gruppen jonglieren. Mit dieser Feststellung sei man bei der Bedarfsermittlung einen erheblichen Schritt weiter gekommen, zog er Bilanz. Nun folgt demnächst die nächste Runde.

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