Die ersten Osterglocken erstrahlen seit einigen Wochen als Vorboten des Frühlings in leuchtender Farbenpracht und zahlreiche Vögel stimmen ihre Gesänge an: Für die Garten-Besitzer im Landkreis ist die Zeit angebrochen, die grüne Oase auf die kommenden wärmeren Jahreszeiten vorzubereiten. Doch was genau kann Mitte März dafür in Angriff genommen werden?
Peter Mannes, Vorsitzender des Gartenbauvereins Bobingen, rät dazu, zunächst einmal nichts zu überstürzen: „Ich würde es jetzt erst mal ruhig angehen lassen: Die Natur im Garten beobachten, die Sonne genießen – und erspüren, was mein Garten braucht.“ Laut Mannes sei es oftmals gar nicht nötig, alles „picobello“ aufzuräumen: „Die Amseln und Bodenlebewesen freuen sich über Laubreste und bedeckten Boden. Viele Tiere und Insekten schlafen noch.“ Wer dennoch nach der langen Winterpause im Garten tätig werden möchte, könne aber durchaus noch Nistkästen aufhängen oder Wildbienenhotels errichten.
Den Boden sorgsam auflockern
Je nach den unvorhersehbaren März-Temperaturen könne es anderen Gartenexperten zufolge dann allerdings ziemlich schnell gehen: So sollte erst einmal der Boden als solcher in Angriff genommen werden. Nach dem kalten Winter sollte dieser sorgsam aufgelockert und mit den richtigen Pflanzennährstoffen versorgt werden – organische Dünger seien hierbei die umweltfreundlichste Wahl.

Auch in den Frühbeeten könne ohne Vorziehen in den kommenden März-Tagen schon einiges getan werden - insbesondere, was die ersten direkten Aussaaten anbelangt. Mannes sagt: „Direkt aussäen kann man in gut vorbereiteten Beete im März schon durchaus – zum Beispiel Karotten, Zwiebeln, Wurzelpetersilie und Spinat. Der Boden sollte aber nicht zu nass sein.“ Auch für Rettiche und Radieschen wäre laut Gartenbauexperten jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen, um diese zu neuem Leben zu erwecken – ein ausreichender Schutz durch ein Vlies wäre diesbezüglich aber dennoch empfehlenswert.

Was das Einsetzen von Blumenzwiebeln anbelangt, da gehen allerdings die Expertenmeinungen sehr auseinander: Prinzipiell könnten Tigerblumen, Schmucklilien und Begonien ebenfalls schon eingesetzt werden, was allerdings nicht ganz ohne Risiko sei – denn strengere Nachtfröste vertragen diese Pflanzen weniger gut, und immerhin könnten diese hierzulande noch bis in den Monat Mai hinein auftreten. Peter Mannes klärt diesbezüglich auf: „Generell werden die Zwiebeln für Frühjahrsblüher wie Tulpen und Osterglocken im Herbst gepflanzt.

Allerdings kann man jetzt ja diese Frühjahrsblüher auch im Topf kaufen und diese dann nach draußen setzen. Sommerblüher wie Dahlien und Montbretien erst dann, wenn der Boden genug Wärme hat. Das heißt: Mitte April.“ Vorsicht sei auch bei vorgekeimten Frühkartoffeln geboten: Wer ein Gewächshaus besitzt, kann diese tatsächlich auch jetzt schon einsetzen, ins Freiluftbeet sollten sie frühestens jedoch ebenfalls erst Anfang April umgesiedelt werden.
Wann sollten Gehölz und Obstbäume geschnitten werden?
Den optimalen Zeitpunkt stellt der März allerdings für den Gehölzschnitt von Obstbäumen und Beerensträucher dar, falls dieser nicht sogar schon im Februar erfolgt worden ist. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Er regt das Wachstum an und wird eine bessere Ernte begünstigen. „Obstgehölze können jetzt geschnitten werden, auch Sträucher und Hecken. Frühjahrblühende Sträucher wie Forsythie, Kornelkirsche und Weiden erst nach der Blüte schneiden“, so Mannes. „Damit die Bienen die Blüten nutzen können – außer natürlich bei der Forsythie, da gehen keine Bienen ran.“ Das Stutzen und Schneiden gilt gleichermaßen für Kräuter, Ziergräser, Rosen und Erdbeeren, wobei letztere am besten zusätzlich noch abgedeckt werden sollten.
Neue Serie
Ab in den Garten: Das Frühjahr ist die Zeit, um den Garten oder das Grün auf dem Balkon auf Vordermann zu bringen. Wie das geht und was alles dazu gehört, wird in einer neuen Serie beschrieben. Experten geben Trick und Tipps.
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