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Thierhaupten: Das Gewerbegebiet in Neukirchen wird größer

Thierhaupten

Das Gewerbegebiet in Neukirchen wird größer

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    Am Westrand von Neukirchen soll das Gewerbegebiet Am Sportplatz erweitert werden.
    Am Westrand von Neukirchen soll das Gewerbegebiet Am Sportplatz erweitert werden. Foto: Marcus Merk

    Am Westrand von Neukirchen will die Gemeinde Thierhaupten das Gewerbegebiet "Am Sportplatz" erweitern. Die Fläche dafür wurde schon vor Jahren gekauft, doch der erste Entwurf des Bebauungsplans stieß auf große Ablehnung bei den Anwohnern. Nach vielen Gesprächen wurde nun ein Kompromiss gefunden, den der Gemeinderat einstimmig bestätigt hat.

    Schon vor mehr als vier Jahren hat die Gemeinde Thierhaupten Vorratsflächen am Westrand des Ortsteils Neukirchen erworben, um darauf eine Erweiterung des Gewerbegebiets "Am Sportplatz" planen zu können. Inzwischen liegen bei ihm sieben Anfragen von Unternehmen vor, die ihren Standort in Neukirchen haben und sich vergrößern möchten, erklärte Bürgermeister Toni Brugger zu Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung.

    Ein Teil des Gebiets in Thierhaupten-Neukirchen wird für reduziertes Gewerbe ausgewiesen

    Aktuell wird das Areal als landwirtschaftliche Fläche genutzt. Am Ortsrand liegt es nördlich des Heuwegs und reicht bis an die Ecke der Pfarrer-Radler-Siedlung heran. Von Süden aus gesehen soll der größere Teil der Fläche für normales Gewerbe ausgewiesen werden, der Bereich nördlich davon für reduziertes Gewerbe. Damit soll sichergestellt werden, dass durch den Wirtschaftsbetrieb keine unerlaubte Lärmbelästigung für das angrenzende Wohngebiet entsteht.

    Die Ansiedlung von Einzelhandel wird ausgeschlossen. Am Nordrand der Fläche soll ein gemeindlicher Stadel entstehen, den die Neukirchener Vereine als Lager nutzen können.

    Der Bebauungsplan wurde im vergangenen Jahr ausgelegt, es gab dazu einige Einwendungen. In der Folge wurden an mehreren Stellen des Plans die Formulierungen etwas exakter gefasst, an der grundsätzlichen Lösung gab es jedoch keine wesentlichen Änderungen. Allerdings hat sich gezeigt, dass die Ausgleichsflächen möglicherweise belastet sind, daher wird die Gemeinde den ökologischen Ausgleich aus ihrem Ökokonto bestreiten, das dafür genügend Spielraum lässt.

    Suche nach einem Kompromiss erfolgreich abgeschlossen

    Vorangegangen war dem neuen Bebauungsplan eine längere Kompromisssuche. Im Frühjahr 2017 hatte der Gemeinderat schon einmal die Ausweisung von Gewerbeflächen beschlossen, was in der Nachbarschaft jedoch auf Widerstand stieß. Unter anderem sorgten sich Anlieger um ihre Gesundheit und den Wert ihrer Häuser, außerdem fürchteten sie, dass so Möglichkeiten für künftiges Wachstum des Ortsteils verbaut würden. In einem Bürgergespräch, zu dem rund 120 Besucher kamen, wurde das Projekt hochemotional diskutiert.

    Im Anschluss wurde es zunächst gestoppt, um nach Alternativen suchen zu können. Als möglicher Kompromiss kristallisierte sich die Variante mit der Ausweisung der nördlichen Teilfläche für reduziertes Gewerbe heraus, wo Tätigkeiten und Emissionen nur begrenzt erlaubt sind, um die Anwohner in der Pfarrer-Radler-Siedlung vor Lärm zu schützen. Die Kompromisssuche erfolgte in Absprache mit der Nachbarschaft, so Bürgermeister Brugger, mit dem Ergebnis seien nun auch die Interessen der Anlieger berücksichtigt.

    Gemeinderat Thierhaupten beschließt neue Fassung einstimmig

    Sowohl die Änderungen am Bebauungsplan als auch am dazugehörigen Flächennutzungsplan hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Auch von den Besuchern aus Neukirchen, die im Herzog-Tassilo-Saal alle unter den Corona-Bedingungen verfügbaren Gästeplätze gefüllt hatten, gab es keinen Widerspruch. Im Zuge einer auf zwei Wochen verkürzten neuerlichen Auslegungsfrist können nun noch einmal Einwendungen zu den beschlossenen Änderungen gemacht werden.

    Dank für Einsatzkräfte und Helfer, die Großbrand bekämpften

    Noch einmal dankte Bürgermeister Brugger allen Einsatzkräften und freiwilligen Helfern, die bei einem Großbrand vor etwas mehr als einer Woche in Neukirchen im Einsatz waren. Für das Unternehmen sei der Verlust der abgebrannten Halle eine Katastrophe, betonte er. Andererseits zeigte er sich froh, dass keine Menschen zu Schaden kamen und die zehn Feuerwehren aus dem Ort und der Nachbarschaft das Übergreifen des Feuers auf andere Gebäude verhindern konnten. Durch Löschwasser und Rauch seien an den angrenzenden Gebäuden nur geringe Beschädigungen entstanden.

    Zudem betonte Brugger, dass für die Brandbekämpfung von 12 bis etwa 18 Uhr rund 180 Kubikmeter Wasser pro Stunde zur Verfügung standen. Das ist etwa die doppelte Menge im Vergleich zur vorgeschriebenen Leistungsfähigkeit des Wassernetzes für ein Gewerbegebiet wie in Neukirchen. Weil aber durch die komplizierte Situation selbst das noch nicht reichte, transportierten Landwirte in diesem Zeitraum zusätzlich noch weitere rund 90 Kubikmeter pro Stunde heran.

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