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Täfertingen: In diesem Mikro-Supermarkt kann man rund um die Uhr per App einkaufen

Täfertingen

In diesem Mikro-Supermarkt kann man rund um die Uhr per App einkaufen

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    Julia Kitsch und Tobias Wiedenmann eröffnen in Täfertingen am Samstag eine Dorfladenbox. Auf wenigen Quadratmetern gibt es dort ein volles Sortiment, versprechen sie. Der Zugang ist per App möglich.
    Julia Kitsch und Tobias Wiedenmann eröffnen in Täfertingen am Samstag eine Dorfladenbox. Auf wenigen Quadratmetern gibt es dort ein volles Sortiment, versprechen sie. Der Zugang ist per App möglich. Foto: Marcus Merk

    Nur drei auf fünf Meter ist er groß, der neue Mikro-Supermarkt in Täfertingen. Betreiber Tobias Wiedenmann und Julia Kitsch sind noch mit dem letzten Bestücken der Regale beschäftigt, dann soll es am Samstag losgehen mit dem neuen Einkaufsangebot in

    Ob Bier von kleinen, handwerklichen Brauereien aus der Region Augsburg, ob Eier, Fleisch, Milch oder Nudeln: Kein Produkt in der Dorfladenbox hat einen längeren Anlieferungsweg als 50 Kilometer, sagt Tobias Wiedenmann. Zwar gibt es in Täfertingen eine Metzgerei und einen Bäcker, mit der Im Vordergrund steht die Regionalität. Von montags bis samstags ist die Dorfladenbox sogar rund um die Uhr geöffnet. Eine Einschränkung gibt es aufgrund des Ladenschlussgesetzes allein für Sonn- und Feiertage, dann ist auch der Mikro-Supermarkt geschlossen.

    Vorteil des Mikro-Supermarkts in Täfertingen: Faire Preise für alle ohne Zwischenhändler

    Auch für Erzeuger und Erzeugerinnen hat die neue Vermarktungsmöglichkeit Vorteile, ist Tobias Wiedenmann überzeugt. Denn sie bekommen neue Kunden, die die Waren sonst vielleicht gar nicht kennen würden. Wiedenmann selbst stammt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb, im Moment widmet er sich dem neuen Vermarktungsprojekt jedoch in Vollzeit. Seine Partnerin Julia Kitsch hat im Bereich Lebensmittel, Ernährung und Hygiene studiert und arbeitet aktuell als Produktentwicklerin in einem kleinen

    Die Vermarktung über die Dorfladenbox bietet aus ihrer Sicht faire Preise sowohl für Erzeuger als auch Verbraucher, weil es keine Zwischenhändler gebe, die alle mitverdienen wollen. Außerdem achtet sie mit professionellem Blick darauf, dass die Waren auch das halten, was sie laut Deklaration versprechen.

    Ob Chutney oder Ketchup zum Grillen: Die Produkte in der Dorladenbox sind alle regional und haben einen Anlieferungswege von höchstens 50 Kilometern.
    Ob Chutney oder Ketchup zum Grillen: Die Produkte in der Dorladenbox sind alle regional und haben einen Anlieferungswege von höchstens 50 Kilometern. Foto: Marcus Merk

    Der Neusässer Bürgermeister Richard Greiner steht hinter dem neuen Angebot. „Die Dorfladenbox ist ein innovatives Projekt und ein ergänzender Beitrag zur Nahversorgung der Einwohnerinnen und Einwohner von Täfertingen mit frischen und regional erzeugten Produkten. Die Stadt Neusäß begrüßt Initiativen, die die Lebensqualität in den Stadtteilen weiter stärken. Mit Angeboten wie der Dorfladenbox, unserem Wochenmarkt und unseren kleinen Hofläden unterstützen wir auch unsere heimische Landwirtschaft", sagt er vor der offiziellen Eröffnung am Samstag, 23. März. Greiner sieht zudem einen weiteren Umweltaspekt. Durch Verkaufsangebote vor Ort könnten Fahrten mit dem Auto vermieden werden, gleichzeitig könnten sich ältere oder nicht sehr mobile Bewohnerinnen und Bewohner so wohnortnah teilweise selbst versorgen.

    Ladenschlussgesetz: Auch die Dorfladenbox bleibt sonntags geschlossen

    Die Dorfladenbox in Täfertingen ist die Dritte im Landkreis Augsburg. In Obermeitingen und Untermeitingen betreibt die Familie Rid zwei weitere, eine davon war sogar deutschlandweit die Erste überhaupt. Erfunden haben die Box, die in etwa die Größe eines Containers hat, drei Unternehmer aus Österreich, inzwischen gibt es mehr als 20 funktionierende Mikro-Supermärkte dieser Art in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

    Eine entsprechende App im Mobiltelefon hilft beim Einkauf, bezahlt werden kann per App. Mitarbeiter gibt es in dem kleinen Supermarkt nicht.
    Eine entsprechende App im Mobiltelefon hilft beim Einkauf, bezahlt werden kann per App. Mitarbeiter gibt es in dem kleinen Supermarkt nicht. Foto: Marcus Merk

    Jene in Bayern haben allerdings ein Problem, das unter anderem Familie Rid deutlich benannt hat: Die Mikro-Supemärkte dürfen sonntags nicht öffnen. Ein Nachteil, wie Jana Rid unserer Redaktion sagte. "Viele Kunden würden sich wirklich freuen, wenn wir sonn- und feiertags geöffnet hätten." Das ist jedoch bislang für Mikro-Supermärkte ohne ausdrückliche Ausnahmegenehmigung vom Ladenschlussgesetz nicht möglich. Anders sieht das bei Hofläden aus, die zu 90 Prozent eigene Produkte vermarkten. Auch für landwirtschaftliche Automaten, etwa einen Milch- oder Eierautomat, gilt der Ladenschluss nicht. Die entsprechenden Vollzugshinweise zum „Gesetz über Ladenschluss“ wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales im August 2021 herausgegeben.

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