Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Stadtbergen: Vortrag: Wie kann sich die Gesellschaft besser vor Pandemien schützen?

Stadtbergen

Vortrag: Wie kann sich die Gesellschaft besser vor Pandemien schützen?

    • |
    Die FFP2-Maske war ein Mittel in der Coronapandemie, mit der die Ausbreitung eingebremst werden sollte.
    Die FFP2-Maske war ein Mittel in der Coronapandemie, mit der die Ausbreitung eingebremst werden sollte. Foto: Boris Roessler, dpa (Symbolbild)

    Die Coronapandemie der Jahre 2020 bis 2022 ist allen noch in Erinnerung. Manche Menschen sind durch Post-Covid noch immer davon betroffen. Der Begriff „Pandemie“ gehörte bis dahin nicht zum gängigen Sprachgebrauch. Aber der Oberarzt an der III. Medizinischen Klinik des Uniklinikums und Facharzt für Infektiologie, Dr. André Fuchs, will in seinem Vortrag im Bürgersaal Stadtbergen zeigen, dass es in der Vergangenheit ähnliche Vorgänge gab und in Zukunft weitere

    Ab 1889 trat in Russland eine schwer verlaufende Atemwegsinfektion auf, die „Russische Grippe“ genannt wurde und sich nach China und Europa ausbreitete. An ihr starben rund eine Million Menschen. Der Erreger könnte schon damals ein Coronavirus gewesen sein, das lässt sich aber nach den Worten von Fuchs nicht mehr nachweisen. Es gab damals auch an Post-Covid erinnernde Phänomene. 

    Viele Infektionskrankheiten konnte die Medizin in der Vergangenheit erfolgreich bekämpfen. Beispiele wären die Pocken, die Tuberkulose oder auch die Malaria, die allein durch die Trockenlegung von Sümpfen in Mitteleuropa weitestgehend ausgerottet wurde.

    Pandemien, also die weltweite Ausbreitung ansteckender Krankheiten, kamen bis vor wenigen Jahrzehnten noch deutlich seltener vor, weil es noch nicht so viel Mobilität rund um den ganzen Globus gab. Man sprach von Epidemien – die Ansteckung blieb also eher örtlich begrenzt, und die Erreger fanden nach einiger Zeit kaum noch neue oder nicht immun gewordene Opfer. Inzwischen ist immer wieder zu hören, das „Zeitalter der Pandemien“ sei angebrochen. 

    Armut begünstigt die Ausbreitung von Infektionskrankheiten

    Immer schon gab es den Spillover-Effekt, die Übertragung von Krankheitserregern von Tieren auf den Menschen. Heute können Bevölkerungsverdichtung und Armut die Ausbreitung von Infektionskrankheiten begünstigen, da die Betroffenen nicht so starke Abwehrkräfte ausbilden können. Ein weiterer Faktor, der Pandemien fördern kann, ist der Klimawandel, wie Fuchs ausführen wird.

    Schutzmasken müssten schneller verfügbar sein

    Er will zudem darüber sprechen, wie sich die Gesellschaft vor Pandemien besser schützen kann. Die Gefahr, dass etwas Vergleichbares wie die Coronakrise in absehbarer Zeit noch einmal auftritt, ist nach seiner Überzeugung gegeben. Wichtig wäre laut Fuchs beispielsweise, dass beim Auftreten von Infektionskrankheiten Medikamente und Schutzmasken schneller verfügbar sind. Die Produktion wurde in vielen Fällen aus Kostengründen ins Ausland verlagert. Diese Entwicklung müsste rückgängig gemacht werden. 

    Etwas getan werden muss auch gegen die sogenannte stille Pandemie. Krankheitserreger werden zunehmend resistent (unempfindlich) gegen Antibiotika. Menschen sterben daher im Krankenhaus, da keine wirksamen Medikamente mehr verfügbar sind. Wie sich diese Entwicklung verlangsamen lässt, wird Fuchs erläutern. Der Vortrag „Pandemien im 21. Jahrhundert – Rückblick und Ausblick“ findet am Montag, 8. April, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Eintritt: fünf Euro. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden