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Stadtbergen: Trixi-Spiegel sollen die Radler in Stadtbergen schützen

Stadtbergen

Trixi-Spiegel sollen die Radler in Stadtbergen schützen

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    An fünf großen Straßenkreuzungen im Stadtgebiet Stadtbergen werden die Spiegel installiert.
    An fünf großen Straßenkreuzungen im Stadtgebiet Stadtbergen werden die Spiegel installiert. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Wer viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, kennt das bedrohliche Gefühl, dass einen überkommt, wenn man an einer Ampel wartet und neben dem Fahrradstreifen ein hoher Lkw hält, der rechts abbiegen will. Eigentlich hat der Radler Vorfahrt, aber sieht ihn der Brummifahrer überhaupt? Tatsächlich passieren beim Rechtsabbiegen immer wieder schlimme Unfälle mit Radfahrern. Die Grünen im Stadtrat Stadtbergen haben deshalb im Februar einen Antrag gestellt, der Abhilfe schaffen soll (wir berichteten). Jetzt ist klar, wohin die sogenannten Trixi-Spiegel kommen.

    An fünf großen Straßenkreuzungen im Stadtgebiet werden die Spiegel installiert. Die runden Scheiben werden an Ampeln angebracht und sollen den toten Winkel rechts neben größeren Transportern oder Lkws einsehbar machen. Kurz wurden in der jüngsten Sitzung des Sicherheits-, Wohnungs- und Verkehrsausschusses die Argumente für und gegen die Einrichtung der Spiegel diskutiert.

    Trixi-Spiegel in Stadtbergen an Kreuzung Leitershofer- und Hauptstraße

    Im September hatte die Stadtverwaltung einen Spiegel an der Kreuzung Leitershofer- und Hauptstraße zu Testzwecken anbringen lassen. Die Mitglieder des zuständigen Sicherheits-, Wohnungs- und Verkehrsausschusses konnten in zwei Lkws mit unterschiedlicher Sitzhöhe Sichtversuche durchführen. Das Ergebnis: Der Trixi-Spiegel scheint kein Allheilmittel zu sein.

    Markus Voh, der Leiter des Ordnungsamtes, betonte: "An diesen Spiegeln scheiden sich die Geister." Sie würden nicht auf jeder Sitzhöhe funktionieren, gab er zu bedenken. Außerdem habe ein Lkw-Fahrer sowieso schon eine Vielzahl von Spiegeln im Blick. Trixi könnte hier zu Verwirrung führen. Bürgermeister Paul Metz ergänzte: "Bei einem bestimmten Sonnenstand kann sich der Spiegel auch negativ auswirken, dadurch, dass er den Fahrer blendet." Der Leiter des Ordnungsamtes verwies außerdem auf eine Änderung in der Straßenverkehrsordnung, die Lkws das Abbiegen nur noch in Schrittgeschwindigkeit erlaube. Außerdem betonte er: "Die Abbiegeassistenten, die bei jedem neuen Lkw mittlerweile Pflicht sind, sind besser als diese Spiegel."

    Trixi-Spiegel sind "eine sinnvolle und kostengünstige Lösung"

    Trotzdem sprach sich das Gremium klar für die Einrichtung der Spiegel aus. Peter Hagspiel (CSU) betonte zwar, dass der Spiegel Radfahrern eine trügerische Sicherheit suggerieren könnte, sagte aber auch: "Wenn wir das nicht machen und doch etwas passiert, müssen wir uns die Vorwürfe anhören." Auch für Günther Oppel (Freie Wähler) "sollten Gesundheit und Leben Priorität haben". Thomas Miehler (Grüne) erklärte, er sei froh über jeden einzelnen durch die Spiegel verhinderten Unfall. Das Gremium war sich einig, dass die Einrichtung der Trixi-Spiegel eine sinnvolle und kostengünstige Lösung sei.

    Die Installation von 14 Spiegeln an den Kreuzungen Stadtberger/Hauptstraße, Haupt-/Augsburger Straße, Hagenmähder-/Bauernstraße, Bismarckstraße/Nestackerweg und Ulmer Landstraße/Boschstraße wird die Stadt insgesamt 2500 Euro kosten.

    In Neusäß endete die einjährige Testphase

    Noch nicht viel weiter ist die Stadt Neusäß nach einer einjährigen Testphase mit den Trixie-Spiegeln an der Kreuzung an der Eichenwaldschule. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, habe es an jener Kreuzung während der Testzeit keinerlei Vorfälle oder Rückmeldungen gegeben, weder positiv noch negativ. Nach Rücksprache mit der Polizei bleiben die Spiegel nun laut Abteilung Verkehrswesen hängen.

    Ob und wo weitere Trixie-Spiegel aufgehängt werden können, wird der zuständige Ausschuss dann beraten. Aufgrund der Corona-Pandemie kann das aber noch einige Zeit dauern. Wie berichtet, sahen manche Stadträte im Herbst 2019 das Vorhaben der Aktionsgemeinschaft Neusäß, im gesamten Stadtgebiet die Spiegel aufzuhängen, skeptisch. Thilo Wank, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Neusäß, und seine Mitstreiter hofften damals, dass die Spiegel im ganzen Neusässer Stadtgebiet angebracht werden. Geschäfts- und Privatleute hatten Geld für mehr als 50 Spiegel gespendet, die an besonders verkehrsreichen Kreuzungen, vor allem in der Nähe der Schulen, aufgehängt werden sollten. Nun ist die einjährige Testphase abgelaufen "und wir stehen bereit, die 48 Spiegel, die wir bereits haben, aufzuhängen", so Wank. Die Aktionsgemeinschaft warte nur auf das Signal der Stadt. (mit dav)

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