Einmal im Jahr spricht in der Ärztlichen Vortragsreihe der Referent nicht so sehr über ärztliche Kunst, sondern darüber, was jede und jeder im Fall eines Not- oder Unfalls tun kann. Privatdozent Dr. Markus Wehler, der Direktor der Zentralen Notaufnahme und der IV. Medizinischen Klinik des Uniklinikums will deutlich machen, dass dann häufig das schnelle und beherzte Eingreifen von Angehörigen, Freunden oder Passanten ebenso wichtig ist wie die medizinische Hilfe in der Notaufnahme.
Wenn etwas passiert, greifen zwar viele Augenzeugen zum Handy und wählen den Notruf. Die Mehrzahl von ihnen traut es sich aber nicht zu, Erste Hilfe zu leisten. Kein Wunder: An den Erste-Hilfe-Kurs, den jeder Führerscheinbesitzer absolviert haben muss, können sie sich kaum noch erinnern. Wie sieht nochmal die stabile Seitenlage aus? Wann ist der Einsatz eines Defibrillators oder eine Herzdruckmassage angezeigt?
Wichtig für Verletzte: Beistand spüren
Doch auch wenn man sich zu solchen Maßnahmen nicht in der Lage sieht oder sie sich nicht zutraut, kann man wertvolle Hilfe leisten. Wenn der Verunglückte mitbekommt, dass jemand bei ihm ist, kann das bereits positive Wirkung zeigen. Wenn er ansprechbar ist und sagen kann, was ihm zugestoßen ist, wo er Schmerzen hat oder was sonst mit ihm nicht in Ordnung ist, können das für die dann eintreffenden Sanitäter oder den Notarzt wichtige Hinweise sein.
Im wahrsten Sinne des Wortes kann es um Leben und Tod gehen. Insbesondere bei einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt kann es auf jede Minute ankommen. Wenn das Gehirn nicht mehr mit Blut und Sauerstoff versorgt wird, drohen mindestens schwere, bleibende Schäden oder sogar der Tod. Auch auf das Handeln eines Laien-Ersthelfers kann es dabei entscheidend ankommen. Wehler wird im Vortrag genau erklären, was zu tun ist. Jedenfalls: Alles ist besser, als nichts zu tun.
Wo Handgriffe der Ersten Hilfe geübt werden können, auch das erfahren Besucherinnen und Besucher in dieser Veranstaltung. Die praktische Übung ist ein wichtiger Schritt, damit man bei einer erforderlichen Reanimation sicherer wird. Der Vortrag „Reanimation für Laien“ findet am Montag, 27. Januar, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Eintritt: 5 Euro.
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