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Stadtbergen: Im Stadtberger Loch könnten Wohnungen für die Uniklinik entstehen

Stadtbergen

Im Stadtberger Loch könnten Wohnungen für die Uniklinik entstehen

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    Wie könnten an der Ulmer Landstraße doch noch Wohnungen auch für das Uniklinikum entstehen? Es gibt eine Idee, in der eine staatliche Gesellschaft eine Rolle spielt.
    Wie könnten an der Ulmer Landstraße doch noch Wohnungen auch für das Uniklinikum entstehen? Es gibt eine Idee, in der eine staatliche Gesellschaft eine Rolle spielt. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Es ist eine Idee, die am Stammtisch ehemaliger Stadtberger Stadt- und Gemeinderäte um Altbürgermeister Ludwig Fink entstanden war: Warum könnten im großen Stadtberger Bauloch an der Ulmer Landstraße nicht Wohnungen unter kommunaler Trägerschaft entstehen, die zu fairen Preisen auch an das Personal der nahen Uniklinik vermietet werden könnten? Die ehemaligen Mandatsträger schickten Briefe mit einem entsprechenden Vorschlag an mehrere Gesellschaften und Verwaltungen, die sich mit dem Thema befassen sollten. Und siehe da: Einer Umsetzung stehen zwar eine Reihe von bürokratischen Hürden bevor, doch die Idee kommt an. Schlüsselrollen haben dabei den einstigen Käufern der schon geplanten Wohnungen und der Gesellschaft Bayernheim inne.

    Bayernheim, das ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern mit der Aufgabe, bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen. Bayernheim ist dabei Initiator, Bauherr, Eigentümer, Vermieter und Partner, im Grunde eine Wohnbaugesellschaft des Freistaats. Das Unternehmen kauft Grundstücke, für die es bereits Baurecht gibt oder entwickelt völlig neue Projekte. Möglicherweise könnte das Bauloch an der Ulmer Landstraße generell als solch ein Vorhaben denkbar sein, sagt der Geschäftsführer von Bayernheim, Ralph Büchele, im Gespräch mit unserer Redaktion. Generell zeigt er sich gesprächsbereit, wenn die Eigentümer des Grundstücks oder andere an einer Verwirklichung der Idee interessierten Partner auf die Gesellschaft zukommen würden.

    Stadtberger Loch: Lösung mit allen Investoren muss noch gefunden werden

    Was bei Ralph Büchele noch zurückhaltend klingt, nimmt durch Erklärungen von Stadtbergens Bürgermeister Paulus Metz eine deutlichere Gestalt an. Entstanden war das Stadtberger Loch durch die vorläufige Insolvenz des Münchner Bauträgers Primus Concept Future 27, der an dieser Stelle Mehrfamilienhäuser mit 57 Wohnungen erstellen wollte. Baurecht bestand bereits, die Grube für die Tiefgarage war schon ausgehoben, doch seit Anfang 2023 tut sich an dieser Stelle nichts mehr. Besonders dramatisch war die Situation für die vielen Investoren, die bereits eine Anzahlung für ihre neue Wohnung geleistet hatten. 

    Sollte nun eine neue Lösung für das Grundstück gefunden werden, dann müsste eine individuelle Lösung mit allen diesen bisherigen Teil-Eigentümern im Rahmen des Insolvenzverfahrens gefunden werden, so Paulus Metz. "Das ist für Stadtbergen und seine Verwaltung zu groß, das können wir nicht leisten", erläutert er. Dabei gehe es sowohl um finanzielle Fragen als auch um die Belastbarkeit des Personals. Günstiger wäre es wohl, das Ende des Insolvenzverfahrens abzuwarten. Die Verwaltung in Stadtbergen hat jedoch mit allen in die Pläne Eingeweihten Kontakt aufgenommen und hält die Fäden zusammen, so Metz.

    Offizielles Insolvenzverfahren um Stadtberger Baugrube ist noch nicht eröffnet

    Das Insolvenzverfahren steckt jedoch aktuell an einem Punkt, an dem es nicht recht weitergeht. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Jochen Wagner aus der Kanzlei Wagner-Lehner Rechtsanwälte, hatte als Gutachter eine Verkaufssumme von rund 4,5 Millionen Euro für das Grundstück angesetzt. Das war der Hauptgläubigerin jedoch zu wenig, sie setzt auf eine Zwangsvollstreckung, um einen höheren Erlös zu erzielen. Aus dieser Summe müssten möglichst viele Geldgeber und Gläubiger, das sind unter anderem Banken, Handwerker und auch private Investoren, bezahlt werden. Erst, wenn klar ist, wie es weitergeht, kann das offizielle Insolvenzverfahren überhaupt eröffnet werden.

    Dass genau dieser Punkt abgewartet werden soll, dafür spricht sich auch der Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Augsburg (WBL), Josef Hartmann, aus. Ihn hatten die Initiatoren der Idee ebenfalls angeschrieben. Die WBL könnte das Projekt nicht übernehmen, so seine Antwort. Dafür müsste entweder eine eigene Gesellschaft gegründet werden oder das Grundstück gleich in einzelnen Parzellen verkauft und bebaut werden. Oder man hole eben die Gesellschaft Bayernheim ins Boot. "Vorstellbar wäre für diese Lösung, dass die landeseigene Bayernheim die Gesamtmaßnahme errichtet und dort künftig sowohl allgemein vermietbare Wohnungen als auch bestimmte Wohnungen ausschließlich für Bedienstete der (ebenfalls landeseigenen) Uniklinik anbietet."

    Die Augsburger Uniklinik ist an Wohnungen für ihre Angestellten interessiert

    Eine Lösung, an der die Uniklinik selbst übrigens sehr interessiert ist, zitiert der Sprecher der Klinik, Richard Görlich, den kaufmännischen Vorstand, Michael Bungarten, der mit den Ideengebern in Kontakt getreten ist. "Da das Personalwohnheim in der Albert-Einstein-Straße ziemlich in die Jahre gekommen ist, wäre es für uns vorstellbar, dass wir als Universitätsklinikum Augsburg einen (größeren) Teil des Wohnhauses anmieten, um die Wohnungen dann an unser Personal weiterzuvermieten."

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