Der Besuch der Stadtberger Bürgermeister Paul Metz und Michael Smischek anlässlich der Diamantenen Hochzeit freute das Ehepaar Herta und Hans Breu ganz besonders. „Wir haben uns bestens unterhalten und das Geschenk der Stadt – ein erlesener Rotwein mit gravierten Gläsern – werden wir gerne genießen“, sagt Hans Breu, ein waschechter Stadtberger. Ein Rezept oder einen Tipp für 60 Jahre glückliche Ehe haben die Breus nicht. „Wir haben noch nie einen richtigen Streit gehabt, was kaum einer glaubt. Wir wünschen uns nur Gesundheit, weiter einen harmonischen Zusammenhalt in der Familie und dem langjährigen Freundeskreis“, ist sich das Jubelpaar einig,
Hans Breu ist zwar in Augsburg geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend aber bereits in der Bismarckstraße in Stadtbergen und lernte den Beruf des Brunnenbauers. Bereits mit acht Jahren entdeckte der kleine Hans seine Leidenschaft für das Akkordeonspielen und kam in der Jugendkapelle des VdK, dessen Vorstand sein Vater Johann war, zu seinen ersten Auftritten. Seine Mutter Anni, Oberwartin beim einstigen TV Stadtbergen, brachte Generationen von Mädchen erfolgreich das Turnen bei. Hans Breu ist mit Leib und Seele Stadtberger, dessen vielseitiges ehrenamtliches Engagement nicht wegzudenken ist. Früher bei der Freiwilligen Feuerwehr Stadtbergen, bei der TSG und vor allem in „seiner“ Pfarrei Maria Hilf.
Das Geburtstagskind ließ er damals nicht aus den Augen
Als Überraschungsgast mit dem Akkordeon lernte „dr Breu Hans“, wie er in Stadtbergen genannt wird, seine Herta, geborene Binswanger an ihrem 21. Geburtstag in Haunstetten kennen und verliebte sich sofort in die junge Verkäuferin, die bei Lampen Möhnle in Augsburg arbeitete. „Mit Oldies und Schlagern unterhielt ich die Geburtstagsgesellschaft und ließ das hübsche Geburtstagskind nicht aus den Augen“, verrät der 83-Jährige schmunzelnd. Die beiden, damals 21 Jahre alt, verliebten sich und gaben zwei Jahre später sich das Ja-Wort. „Die Hochzeit wurde groß „beim Walter“ im Stadtberger Bräuhaus gefeiert. Der junge Ehemann arbeitete bis 1972 bei den Wasserwerken Augsburg und wechselte dann zum Katastrophenschutz, wo er für die Fahrzeuge und Ausbildung bis zu seinem Ruhestand verantwortlich war.
Das Privathaus ist wie eine Zweigstelle der Pfarrei
Als sich Sohn Jürgen 1968 anmeldete, zog die kleine Familie vom Uneben in die Ilsungstraße. 1973 kam Sohn Christoph zur Welt und Herta Breu widmete sich ganz ihrer Familie. Sie ist der ruhende Pol, wirkt im Hintergrund und hielt ihrem Gatten bei seinem vielfältigen überwiegend sozialen Engagement den Rücken frei. Neben den Musikauftritten bei Vereinsfeiern war Hans Breu zwölf Jahre Kirchenpfleger der Pfarrei Maria Hilf und kennt jede der 132 Stufen des Kirchturms ganz genau. Ihn freut es besonders, dass sich dort oben Turmfalken angesiedelt haben. Das Ehepaar Breu hat in ihrem Haus Am Wiesle eine „Zweigstelle“ der Pfarrei: es werden Schlüssel geholt und abgegeben, Werkzeug ausgeliehen, handwerkliche Reparaturen kurzfristig erledigt und, und, und...
35 Mal war Hans Breu mit der Rumänienhilfe und dem THW per Lkw unterwegs, um Hilfsgüter unter anderem auch nach Moskau zu bringen. Er kümmert sich um die Tafel, die jeden Dienstag Bedürftige mit Lebensmitteln im Pfarrsaal versorgt. „Doch leider wird diese nach 20 Jahren im Dezember endgültig in Stadtbergen eingestellt. Er bedauert dies sehr: „Doch im Land der Vorschriften können wir das mit unseren ehrenamtlichen Helfern nicht mehr stemmen.“
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