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Stadtbergen: Nach Plärrer-Absage: Das Alm-Dorf zieht nach Stadtbergen

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Nach Plärrer-Absage: Das Alm-Dorf zieht nach Stadtbergen

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    Statt auf dem Plärrer steht das Alm-Dorf von Heino Steinker ab Mittwoch am Stadtberger Ortsrand.
    Statt auf dem Plärrer steht das Alm-Dorf von Heino Steinker ab Mittwoch am Stadtberger Ortsrand. Foto: Marcus Merk

    Nicht einmal zwei Wochen nach der Genehmigung des Antrags geht es auch schon los: Schausteller Heino Steinker darf ab Mittwoch sein Alm-Dorf neben dem Sportplatz in Stadtbergen betreiben. Was dort alles geboten ist. Und wie der Betrieb mit Corona-Auflagen abläuft.

    Zunächst wurde die Bewirtung von rund 50 Personen für zwei Wochen erlaubt. Eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen. Es gelten die üblichen Vorschriften wegen der Corona-Pandemie, heißt es.

    Essen im Alm-Dorf: Currywurst, Schupfnudeln und Co.

    Normalerweise stehen die Holzgarnituren für das Alm-Dorf von Steinker auf dem Augsburger Plärrer, der dieses Jahr bekanntlich ausfiel. Bis auf die veränderten geografischen Bedingungen laufe auf dem Alm-Dorf in der Panzerstraße fast alles identisch ab, sagte der Betreiber. Das kulinarische Angebot erstrecke sich von Currywurst über Schupfnudeln bis hin zur Bosna. Das Bier liefere eine Brauerei aus Augsburg, das trotz der Hygienevorschriften aus Krügen getrunken werden kann. Lediglich auf die Halbe-Meter-Wurst, die es am Plärrer gibt, müssten die Gäste verzichten. Dafür ist das Festgelände aber etwas größer als in Augsburg. Die Tische sind mit Plexiglasscheiben voneinander getrennt, und es gibt auch Abstand durch Nischen.

    Drei Neuerungen, die eigentlich für das große Volksfest in Augsburg gedacht waren, hat Schausteller Heino Steinker einfach mit in die Vorstadt genommen: Wickel- und Stillbereiche sowie eine Mikrowelle zum Erwärmen von Babynahrung. „Wir haben uns Mühe gegeben, leider ist ja kein Plärrer“, bedauert Steinker. Gleichzeitig betont er aber, dass es durchaus ein „breit gefächertes Angebot“ gibt. Sollten die Gäste keine Zeit für einen längeren Besuch haben, werde auch ein kleinerer Straßenverkauf angeboten.

    Alm-Dorf: Stadtbergen will keine Zustände wie auf Mallorca

    Die zusätzlichen Ideen geben aber die Stimmung vor, welche auf dem Platz herrschen soll. „Wir wollen hier kein Besäufnis haben“, stellt der Betreiber klar. In die gleiche Kerbe schlägt auch Markus Voh, Leiter des Stadtberger Ordnungsamts: „Ich will auf keinen Fall Zustände wie in Mallorca.“ Für die Einhaltung dieses Ziels will der Wirt selbst sorgen. Um das Angebot für Familien noch attraktiver zu gestalten, hat auch ein Kinderkarussell seinen Weg auf das Gelände gefunden.

    Am Mittwoch öffnet das Alm-Dorf beim Sportplatz in Stadtbergen.
    Am Mittwoch öffnet das Alm-Dorf beim Sportplatz in Stadtbergen. Foto: Marcus Merk

    Wie die Besucher muss sich auch Steinker an Regeln halten. Deshalb dürfen sich nur 50 Personen gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten. Zudem wurde die Anzahl der Gäste pro Tisch auf vier beschränkt. Ebenso stehen Desinfektionsmittelspender zur Verfügung. „In ausreichender Menge“, versichert der Schausteller. Wie in anderen Biergärten auch gilt die Masken-Pflicht auf dem Weg vom und zum Platz. Es werden auch Anwesenheitslisten ausgeteilt.

    Wegen Lärm: Sonntags ist das Alm-Dorf in Stadtbergen zu

    Sonntags ruht der Betrieb allerdings aufgrund des Lärmschutzes. Und das, obwohl ohnehin keine Musik gespielt werden darf. Der kräftig gebaute Mann, der selbst bei vielen Arbeiten mit anpackt, sagt: „Wir halten uns dran, wir sind froh, dass wir öffnen dürfen.“

    Aber was passiert, wenn sich das Wetter durchgehend von einer schlechten Seite präsentiert? „Dann gäbe es die Option auf Verlängerung“, erzählt der Betreiber. Gleiches gelte auch, wenn die Resonanz sehr positiv ist.

    Wirt braucht einen Erfolg, um die Corona-Krise zu überstehen

    Einen Erfolg seiner Veranstaltung hätte Steinker dringend nötig. Denn wie in ganz Deutschland wurden die Schausteller hart von der Corona-Krise getroffen. „Wir bekommen keine Hilfen, kein Arbeitslosengeld. Ich muss selber schauen, dass es weitergeht.“ Auch die Soforthilfe vom Freistaat sei bei diesen Kosten „verpufft“. Für ihn sei die ganze Situation „dramatisch“. Besonders weil die Schaustellertradition in seiner Familie bis ins 18. Jahrhundert zurückgehe. Außerhalb seines Kerngeschäfts unterhält Steinker die Perlach-Tankstelle am Augsburger Rathausplatz.

    Das Alm-Dorf darf vorerst zwei Wochen lang betrieben werden. Es gibt offenbar eine Option auf Verlängerung.
    Das Alm-Dorf darf vorerst zwei Wochen lang betrieben werden. Es gibt offenbar eine Option auf Verlängerung. Foto: Marcus Merk

    Von der Lage des Alm-Dorfs etwas außerhalb des Ortes war Steinker vor dem Stadtfest to go, das er an selber Stelle betrieb, etwas skeptisch. „Aber die Leute sind gekommen“, blickt er zufrieden zurück. Darauf hoffe er nun auch.

    Öffnungszeiten: Von Mittwoch, 5. August, bis Samstag, 22. August; jeweils Mittwoch bis Samstag von 12 bis 21.30 Uhr (Ende Ausschank). (mit karrt)

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