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Stadtbergen: Leitershofer können wieder in ihrer Kirche Gottesdienst feiern

Stadtbergen

Leitershofer können wieder in ihrer Kirche Gottesdienst feiern

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    Bis zum Sonntag ist alles fertig: Der Innenraum der Stadtpfarrkirche Zum Auferstandenen Herrn in  Leitershofen ist renoviert worden.
    Bis zum Sonntag ist alles fertig: Der Innenraum der Stadtpfarrkirche Zum Auferstandenen Herrn in Leitershofen ist renoviert worden. Foto: Marcus Merk

    Die Katholiken in Leitershofen freuen sich auf einen großen Tag: Die Renovierung des Innenraums ihrer Kirche ist abgeschlossen. Zur Einweihung am Sonntag kommt ein hoher Gast.

    Vor 50 Jahren, am 3. Mai 1950, weihte der damalige Augsburger Bischof Josef Stimpfle die Kirche „Zum Auferstandenen Herrn“ in Leitershofen ein. Architekt und Baurat Adolf Zach vom Diözesanbauamt entwarf eine neue Art von Kirchenbau, das Pfarrzentrum St. Oswald, als eine Art von Pilotprojekt und Vorbild für weitere ähnliche Zentren. Vom kleinen Rokokokirchlein St. Oswald zum modernen Betonbau ohne Kirchturm mit Pfarrräumen, Pfarrhof, Kindergarten und der Kirche mit Hauptraum und Altarzone, die auch als Versammlungsort für die Gemeinde dient, konnten sich die Leitershofer Katholiken erst einmal nicht richtig anfreunden, doch die Platznot in St. Oswald und der feste Wille der Planer, einen neuen Weg zu beschreiten, führten dazu, dass der Bau, der damals 1,5 Millionen Mark kostete, in kurzer Bauzeit ausgeführt wurde. Der Grundstein der Kirche trägt den Wahlspruch von Bischofs Josef Stimpfle: „Plebi Dei peregrinanti!“ – dem pilgernden Gottesvolk. So soll die Kirche nach ihrer Renovierung dem pilgernden Gottesvolk wieder eine neue Heimstatt werden.

    Seit Februar keine Gottesdienste in der Kirche in Leitershofen

    Seit Februar werden in der Kirche „Zum Auferstandenen Herrn“ in Leitershofen keine Gottesdienste mehr gefeiert, da umfangreiche Renovierungsarbeiten des Innenraumes anstanden. Die Kosten belaufen sich auf 750.000 Euro, davon tragen die Diözese Augsburg 375.000 Euro, Stadt und Landkreis übernehmen 45.000 und 20.000 Euro. Den Rest muss die Katholische Pfarreiengemeinschaft Stadtbergen aufbringen. Ziel ist, erklärt Architekt Ulrich Rumstadt, die besonderen Qualitäten des Kirchenraums wieder stärker zu betonen und neu erlebbar zu machen.

    Deshalb wurde die Altarinsel neu konzipiert: Sie ist nun niedriger, etwas größer und hat eine dreiseitig umlaufende Stufenanlage. So werden der Priester am Altar und die Gemeinde stärker miteinander verbunden. Der Tabernakel sitzt jetzt zentral in der Achse des Altars. Die Weihwasserbecken sind neu und im Sakralraum angeordnet. Formal nehmen sie Bezug auf den Taufstein. Ein besonderes Augenmerk legte Rumstadt auf die Apostel-Leuchter als Eckpfeiler der Kirche. Sie sind mit ihren Namen Simon, Thaddäus, Jakobus, Matthias, Mätthäus, Andreas, Thomas, Bartholomäus, Philippus, Johannes, Jakobus und Petrus beschriftet und mit neuen Kerzenhaltern aus Metall mit Glaszylindern nach einem Entwurf der Künstlerin Sabine Straub ausgestattet.

    Beleuchtung in der Leitershofer Kirche hat sich verändert

    Eine weitere markante Veränderung betrifft die Beleuchtung. Verdeckt an der Decke montierte LED-Leuchten strahlen die Wände von oben an und zeichnen so das Tageslicht nach. Neue Pendelleuchten strahlen nun deutlich heller nach unten, aber auch nach oben und erhellen die Decke. Das Ergebnis ist eine deutlich veränderte Raumwahrnehmung. Je nach Gottesdienstform lassen sich unterschiedliche Lichtstimmungen und -szenarien erzeugen. Auch das Podium für die Orgel und den Chor wird vergrößert, um mehr Raum für die Kirchenmusik zu schaffen. Die überarbeiteten Sitzbänke nehmen in ihrer weißen Farbgebung die ursprüngliche weiße Möblierung der Kirche mit Stühlen wieder auf. Die Wände wurden gereinigt, der Boden aus Hirnholzpflaster neu abgeschliffen und geölt. Auch der Vorraum mit Schriftenstand und Informationstafeln sowie der Innenhof sind neu gestaltet.

    Architekt Ulrich Rumstadt und Stadtpfarrer Konrad Huber rechts im Bild freuen sich über den Abschluss der Renovierungsarbeiten und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
    Architekt Ulrich Rumstadt und Stadtpfarrer Konrad Huber rechts im Bild freuen sich über den Abschluss der Renovierungsarbeiten und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Foto: Ingrid Strohmayr

    Eine wichtige Veränderung gibt es bei der Rückwand hinter dem Altar: Hier schaffen drei bronzefarbene Wandfelder die Verbindung vom Boden zur Decke, von der Erde zum Himmel. Vervollständigt wird dieses Feld demnächst mit einem zwei Meter großem Kruzifix aus Bronzegewebe nach einem Entwurf der Künstlerin Sabine Straub.

    „Kirche sollte sich nicht mehr abschirmen, sondern vielmehr offen sein für die Nöte und Sorgen der Menschen. Das kommt in unserem Kirchenbau sehr schön zum Ausdruck: sie steht inmitten einer Wohnsiedlung, hat keinen Turm, sondern fügt sich ein. Mit ihrer schlichten Gestaltung verfügt sie über keinen Prunk; sie greift vielmehr die gegenwärtige Zeit auf, sagt Stadtpfarrer Konrad Huber. Er ist sehr zufrieden mit der neuen Gestaltung: Die neue Anordnung des Altarbereiches, der niedriger geworden ist und eine umlaufende Stufenanlage bekommen hat, verdeutliche das Miteinander zwischen Christus und den Menschen. Es sei keine Barriere mehr da. "Altarraum und Gemeinderaum haben nur mehr eine fließende Grenze,“ freut sich Pfarrer Huber.

    Der Innenraum der Kirche erstrahlt in neuem Glanz.
    Der Innenraum der Kirche erstrahlt in neuem Glanz. Foto: Ingrid Strohmayr

    Am kommenden Sonntag wird Bischof Dr. Bertram Meier zum Festgottesdienst anlässlich der Wiederöffnung der Kirche „Zum Auferstandenen Herrn“ nach Leitershofen kommen und sich auch in das Goldene Buch der Stadt Stadtbergen eintragen. Leider kann das Pfarrbüro aufgrund der beschränkten Plätze keine Anmeldungen mehr entgegennehmen.

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