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Stadtbergen: Kaum einer fährt mit der Linie 512 von Stadtbergen ins Gewerbegebiet

Stadtbergen

Kaum einer fährt mit der Linie 512 von Stadtbergen ins Gewerbegebiet

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    Auch der Seniorenbeauftragte der Stadt, Roland Mair, wünscht sich, dass mehr Menschen mit der Linie 512 zum Einkaufen in die Benzstraße fahren würden. Dies könnte sich positiv auf den Fahrplan auswirken.
    Auch der Seniorenbeauftragte der Stadt, Roland Mair, wünscht sich, dass mehr Menschen mit der Linie 512 zum Einkaufen in die Benzstraße fahren würden. Dies könnte sich positiv auf den Fahrplan auswirken. Foto: Marcus Merk

    Steigende Spritpreise machen auch die regelmäßigen Einkaufsfahrten zu einem immer teureren Vergnügen. Warum also nicht einfach in den Bus steigen und sich einen Monat lang für neun Euro direkt ins Stadtberger Virchow-Viertel chauffieren lassen. Im Gewerbegebiet an der Benzstraße stehen zahlreiche Discounter und Fachgeschäfte zur Verfügung und für die Shoppingtour steht mehr als eine Stunde Zeit zur Verfügung. "Doch obwohl es jetzt das günstige Ticket gibt, ist der Bus meistens leer", sagt eine Anwohnerin aus der Leitershofer Straße, die regelmäßig das Angebot des AVV nutzt. "Nur leider kennen es viele Bürger in Stadtbergen gar nicht." Dies soll sich nun ändern.

    "Die Busse der Linien 512 und 641 werden von den Stadtbergern kaum benutzt, weil sie nicht wissen, wann, wo und wie oft die Abfahrtszeiten sind", hat sie unserer Redaktion mitgeteilt. Vor Jahren sei beispielsweise der 512er von Steppach bis Leitershofen mit zahlreichen Fahrten verlängert worden. "Zwei Jahre dauerte der Probebetrieb und der Bus fuhr meist leer", hat sie festgestellt. Daraufhin sei der Fahrplan wieder stark ausgedünnt worden. "Schade, aber verständlich", konstatiert sie. Doch nun sollte das Angebot aufgrund des Neun-Euro-Tickets frischen Wind erhalten. Denn momentan gibt es lediglich eine einzige Verbindung, die vom Brunnenplatz in

    Mehr als eine Stunde Zeit für den Einkauf

    "Zwar fährt der Bus auch noch zu anderen Zeiten, aber dann nur bis zur Haltestelle des Park-and-Ride-Platzes Augsburg-West." Dies sei jedoch vor allem für Seniorinnen und Senioren zum Einkaufen nicht ideal, da die Geschäfte vor allem für Menschen mit Rollatoren zu weit entfernt sind. Ideal hingegen sei der Ausstieg in der Benzstraße. "Dort gibt es dann Aldi, Edeka, Lidl, den Wolf, einen Drogeriemarkt und vieles mehr", zählt sie auf. Bis zur Rückfahrt habe man mehr als eine Stunde Zeit, um seine Einkäufe zu erledigen. Und gerade jetzt könne man mit den Neun-Euro-Ticket jeden Tag von Montag bis Freitag diese Strecke zurücklegen.

    Um das Angebot bekannt zu machen, hat sie extra die Abfahrtszeiten der einzelnen Haltestellen notiert. "Es hängen zwar auch Fahrpläne aus, aber die sind sehr unübersichtlich, teilweise nicht zu lesen, weil die Scheiben beschlagen sind, oder hängen nicht lesefreundlich genug", kritisiert sie. Und so fährt die Linie 512 zur Benzstraße:

    Dr.-Frank-Straße: 15.22 Uhr.

    • Leitershofen Brunnenplatz: Abfahrt 15.18 Uhr.
    • Grundschule: 15.19 Uhr.
    • Stadtbergen, Kappbergstraße, 15.20 Uhr.
    • Dr.-Frank-Straße: 15.22 Uhr.
    • Leitershofer Straße: 15.25 Uhr.
    • Hagenmähder Straße, gegenüber Nikolaus-Apotheke: 15.27 Uhr.
    • Am Leiterle: 15.28 Uhr.
    • Augsburg West, P+R: 15.31 Uhr.
    • Daimlersstraße: 15.32 Uhr.
    • Ankunft in der Benzstraße: 15.33 Uhr.

    "Die Abfahrt ist dann von der Benzstraße zurück nach Stadtbergen und Leitershofen ist dann um 16.41 Uhr", sagt die Anwohnerin. Es bleibe also genug Zeit, um in aller Ruhe einzukaufen. Roland Mair, der Seniorenbeautragte der Stadt, würde sich ebenfalls wünschen, dass mehr Menschen dieses Angebot nutzen würden. "Immerhin haben wir erreichen können, dass die Linie 512 trotz der geringen Auslastung beibehalten wird", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende. Er hat eine Vermutung, warum die schnelle und direkte Verbindung ins Gewerbegebiet von so wenig Fahrgästen genutzt wird.

    Rufbus hat für viele eine zu hohe Hemmschwelle

    "Zum einen ist das Angebot einfach nicht ausreichend beworben worden, zum anderen bleibt bei der jetzigen Ausdünnung die Individualität auf der Strecke", sagt Mair. Der Seniorenbeirat der Stadt sucht daher nach Alternativen, um den Seniorinnen und Senioren in Stadtbergen die Einkaufsfahrten zu erleichtern. So sei bereits die Einrichtung eines Rufbusses angedacht worden, doch Erfahrungen vor allem im südlichen Landkreis hätten gezeigt, dass auch dieses Angebot für viele eine zu hohe Hemmschwelle habe. Bei der nächsten Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses soll daher über die Möglichkeit eines Freiwilligenzentrums geredet werden.

    Mair könnte sich vorstellen, dass ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Senioren mit dem Auto abholen und zum Einkaufen fahren. Diese Kurzstreckenfahrten seien allerdings mit Blick auf die Spritpreise und die aktuelle Energiekrise keine ideale Lösung. Er hofft daher, dass in den kommenden Wochen möglichst viele Stadtbergerinnen und Stadtberger dem Vorschlag der Anwohnerin folgen und mit der Linie 512 in die Benzstraße fahren. "Schließlich fährt der Bus ja auch noch weiter bis zur Uniklinik." Sollten regelmäßig mehr als Dutzend Fahrgäste in den Bus sitzen, könnten auch wieder zusätzliche Zeiten in dem Fahrplan aufgenommen werden.

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