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Stadtbergen: Endometriose: viel mehr als eine schmerzhafte Regelblutung

Stadtbergen

Endometriose: viel mehr als eine schmerzhafte Regelblutung

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    Endometriose ist das Thema in der Ärtzlichen Vortragsreihe. Es geht um mehr als eine schmerzhafte Regelblutung.
    Endometriose ist das Thema in der Ärtzlichen Vortragsreihe. Es geht um mehr als eine schmerzhafte Regelblutung. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

    Das Thema des nächsten Vortrags in der Ärztlichen Vortragsreihe wurde erst kürzlich im Bundestag behandelt: Die Unionsfraktion ist mit dem Antrag gescheitert, mehr gegen eine häufige Unterleibserkrankung von Frauen zu tun. Diese Krankheit ist die sogenannte Endometriose. Aus medizinischer Sicht beleuchtet Prof. Dr. Christian Dannecker, der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde am Uniklinikum, das aktuelle Thema.

    Die Endometriose äußert sich durch eine sehr schmerzhafte Regelblutung. Dannecker weist darauf hin, dass starke Schmerzen während der Periode nicht einfach als „normal“ abgetan werden sollten. Deutschlandweit sind jährlich schätzungsweise 40.000 Patientinnen von Endometriose betroffen – genaue Zahlen liegen nicht vor.

    Heute gibt es mehrere Therapiemöglichkeiten

    Es handelt sich laut Dannecker um Gewebe der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, das während der Menstruation ebenfalls blutet und lokale Entzündungsreaktionen hervorruft. Das heißt, Gebärmutterschleimhaut kann sich etwa im Scheidenbereich oder an den Eierstöcken einnisten. Geht die Frau zum Gynäkologen, dann kann er das durch Tasten, Ultraschall oder auch eine Kernspintomografie feststellen. In der Regel betrifft die Endometriose Frauen im gebärfähigen Alter, selten auch schon Jüngere oder Frauen nach den Wechseljahren. 

    Der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Uniklinkum, Prof. Christian Dannecker, spricht in der Ärztlichen Vortragsreihe über eine weit verbreitete Krankheit.
    Der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Uniklinkum, Prof. Christian Dannecker, spricht in der Ärztlichen Vortragsreihe über eine weit verbreitete Krankheit. Foto: Ulrich Wagner (Archivbild)

    Es gibt mehrere Therapieoptionen. Man kann die Endometrioseherde operativ entfernen. Es können aber auch Schmerzmittel gegeben werden oder Hormone, die die Periode unterdrücken. Die Therapieform hängt unter Umständen auch davon ab, ob die Frau einen Kinderwunsch hat.

    Es gibt auch ähnliche Krankheiten, die Frauen belasten können

    Daneben wird Dannecker auf zwei Krankheiten mit ähnlichem Beschwerdebild eingehen, die beide bei Frauen weit verbreitet sind: Zum einen das Gebärmuttermyom, ein meist gutartiger Tumor, der aber – wenn er in die Gebärmutterhöhle hineinragt – zu Blutungsstörungen, einem Abort oder auch zu verminderter Fruchtbarkeit führen kann. Auch Myome können operativ entfernt werden, alternativ kann ihnen die auch die Blutversorgung abgeschnitten werden (Embolisation). Zum anderen die oft sehr schmerzhafte Adenomyose, bei der Gebärmutterschleimhautgewebe im Muskelgewebe der Gebärmutter zu finden ist. Behandelt wird in der Regel hormonell, bei knotigen Befunden auch operativ.

    Der Vortrag „Endometriose und Myome – die unterschätzten gynäkologischen Erkrankungen“ findet am Montag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Eintritt: fünf Euro.

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