Stadtbergen ist als Kommune gegen die bundesweite Wohnungsnot aktiv. Momentan entsteht in der St.-Florian-Straße 4 ein Haus mit zehn Wohneinheiten. Über den Fortschritt der Bauarbeiten wurde auf der letzten Sitzung vor der Sommerpause jetzt der Stadtrat informiert. Das begrüßte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Roland Mair. Doch lieber wäre es ihm, wie er sagte, wenn der Rat zudem über Verzögerungen oder Zeitgewinne auf dem Laufenden gehalten würde. Was er damit meint: Seit rund fünf Jahren geht es um diese Baumaßnahme. Aktuell ist der Keller des Gebäudes fertig.
Für Bürgermeister Paulus Metz liegt das aber an keinem Versäumnis einer Baubehörde oder -firma, sondern hat seinen Ursprung im Stadtrat selbst, wie er nach der Sitzung sagte. So sei im zuständigen Ausschuss ausführlich über Details der Planung gesprochen worden, von der Positionierung der Tonnenhäuschen über Stellplätze für Lastenfahrräder in der Tiefgarage bis zu grundlegenden Umplanungen der Wärmeanlage von einer Gasheizung zu einer Wärmepumpe. „Diese Diskussionen haben sich zwei Jahre lang hingezogen“, so Metz.
Das Projekt in Stadtbergen stand schon einmal ganz auf der Kippe
Aufgrund der hohen Kosten stand schließlich sogar das gesamte Projekt auf der Kippe, erinnert der Bürgermeister. Doch der Stadt sei es wichtig, günstigen Wohnraum anbieten zu können, etwa für städtische Beschäftigte der Kitas. Die jetzt im Bau befindlichen Wohnungen werden staatlich gefördert. Die Stadt Stadtbergen unterhält im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen 110 eigene Wohnungen, hinzu kommen 700 Wohnungen der landkreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft WBL. Doch was der SPD-Fraktionsvorsitzende eigentlich sagen wollte: In diesem Tempo ist der Wohnungsnot in Stadtbergen und Deutschland nicht beizukommen. In Kaufering und Utting gebe es in der näheren Umgebung Beispiele, wie man es besser machen könnte. Unpassende Vergleiche, fand der Stadtrat und auch Bürgermeister Metz war nach der Sitzung anderer Meinung.
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