„Ohne dem Partner seine Eigenständigkeit und seinen Freiraum zuzugestehen, wäre das nicht möglich“, sind sich Franziska und Norbert Knoblich einig, die bereits 60 Jahre als Ehepaar zusammenzuleben. Franziska Knoblich ist eine echte Stadtbergerin. Sie wuchs als Franziska Miller im ehemaligen Huberhof in der Bauernstraße auf. Ihr Gatte Norbert, mit dem sie inzwischen 60 Jahre verheiratet ist, wird von den Stadtbergern eigentlich nur „dr Norre“ genannt. Er ist in Niederschlesien zur Welt gekommen. Über Thüringen erreichte er 1946 als Sechsjähriger mit seinen Eltern Stadtbergen und fand in der Ulmer Landstraße eine neue Heimat. Er besuchte die Schule in Kriegshaber, später das „Dorfgymnasium“ Stadtbergen und erlernte bei der Firma Lescha den Beruf des Schlossers.
Die glühenden Liebesbriefe haben sie immer noch
Das Einkaufen zählt bis heute zu den Leidenschaften des 85-jährigen ehemaligen CSU-Stadtrates, der seine damals 17-jährige Fanny im Lebensmittelladen Bezler in der Friedenstraße kennenlernte. Er verliebte sich auf Anhieb in die junge hübsche Verkäuferin, die er spontan zum Sängerball des Männerchores ins Brauhaus einlud. „So ging´s mit uns los, Norbert war damals Soldat bei den Heeresfliegern in Andernach bei Koblenz und wir schickten uns glühende Liebesbriefe, die wir heute noch haben, hin und her“, erinnert sich Fanny, die heuer ihren 83. Geburtstag feierte. 1964 traute der damalige Stadtberger Bürgermeister Rupert Stocker das Brautpaar, das einen Tag später in der Kirche Maria Hilf den christlichen Segen von Stadtpfarrer Lorenz Götz erhielt
Und im Ulmenweg sind sie heute noch glücklich
Danach fand sich zum Leidwesen der Eheleute keine eigene Wohnung in Stadtbergen. Also bezogen sie im benachbarten Steppach ihre ersten eigenen vier Wände. Die junge Frau lernte Steno und Schreibmaschine und arbeitete bis sich Sohn Stefan 1965 anmeldete, bei der Stadt Augsburg im Kämmereiamt und später in der Datenerfassung bei der Stadtsparkasse. Auch Ehemann Norbert wechselte den Beruf: er sattelte erst zum Kaufmann, dann ins Versicherungswesen um. 1979 konnten sie den großen Traum vom schmucken Eigenheim im Ulmenweg – endlich wieder in der alten Heimat – realisieren, wo sie heute noch wohnen. Bürgermeister Paul Metz und sein Stellvertreter Michael Smischek kamen jüngst mit einem Weinpräsent zu Besuch und gratulierten zum großen Jubiläum.
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