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Stadtbergen: Arzt gibt Tipps: Das hilft bei Schmerzen am Daumen

Stadtbergen

Arzt gibt Tipps: Das hilft bei Schmerzen am Daumen

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    Bei der Nutzung des Smartphones wird der Daumen strapaziert.
    Bei der Nutzung des Smartphones wird der Daumen strapaziert. Foto: Jens Kalaene, dpa (Symbolfoto)

    Schäden an den Daumengelenken nehmen beständig zu. Wenig verwunderlich, da der Daumen etwa beim Bedienen des Smartphones zunehmend stark beansprucht wird. Medizinisch gesprochen geht es um eine Sattelgelenk-Arthrose. In schweren Fällen muss operiert werden. Im Uniklinikum wird dazu eine neuartige schonende Operationsmethode angewandt, die der Leiter der Sektion Plastische und Handchirurgie an der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Plastische und Handchirurgie, Dr. Stefan Krischak, in der Ärztlichen Vortragsreihe erläutert.

    Aus anatomischen Gründen ist der Daumen besonders anfällig für Abnutzungserscheinungen an seiner Basis. Er ist sehr beweglich und kann sich auch den anderen Fingern gegenüber im Gegengriff befinden. In dieser Position und abgespreizt ist sein Gelenk nach Aussage von Krischak aber stark belastet. Jeder Zehnte bekommt dadurch im Lauf seines Lebens Probleme, typischerweise um das 50. Lebensjahr und vor allem Frauen.

    Erste Maßnahme ist eine Schiene am Daumen

    Zunächst kann der Daumen geschient werden, um die Arthrose kurzfristig zu bessern. Vorübergehend hilft nach den Worten von Krischak auch die Gabe von Cortison. Ist aber eine Operation nötig, so wird normalerweise ein kleinerer Knochen im Gelenk, das große Vieleckbein, entfernt. Dieser bewährte Eingriff hat nur den Nachteil, dass es ein halbes Jahr dauert, bis der Patient seinen Daumen wieder uneingeschränkt verwenden kann. Das Uniklinikum war laut Krischak 2019 das erste in Süddeutschland, das deshalb eine andere OP-Methode einführte: die Einsetzung einer Prothese, generell einem künstlichen Hüftgelenk vergleichbar. 

    Arztvortrag in Stadtbergen: Ein künstliches Gelenk ist eine Option

    Wie die Hüfte besteht das Daumengelenk aus einem Gelenkkopf und einer Pfanne. Beide werden durch mineralisch-metallische Prothesen ersetzt. Zwar kann ein künstliches Gelenk ausleiern oder ausgerenkt werden, aber beim Augsburger Verfahren traten diese Nachteile bisher nicht auf, wie Krischak versichert. Stattdessen gibt es mehrere Vorteile, die inzwischen auch durch Studien bestätigt sind: Der Patient hat wieder mehr Kraft im Daumen, und der Daumen ist in der Regel bereits nach sechs Wochen schmerzfrei und im Alltag wieder einsatzfähig. Außerdem bleibt im Notfall immer noch die andere OP-Variante. Der Eingriff wird meist von der Krankenkasse bezahlt. Die Patienten seien sehr zufrieden, so Krischak.

    Der Vortrag „Die Arthrose am Sattelgelenk – bewährte und neue Operationsverfahren“ findet am Montag, 23. Oktober, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Eintritt: 5 Euro.

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