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Stadtbergen: Acht Wohnungen auf nur einem Grundstück am Herrgottsberg sind zu viel

Stadtbergen

Acht Wohnungen auf nur einem Grundstück am Herrgottsberg sind zu viel

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    Der westliche Teil in Leitershofen ist geprägt von villenartigen Häusern auf großen Grundstücken. Dies zeigt auch die Bebauung am Herrgottsberg.
    Der westliche Teil in Leitershofen ist geprägt von villenartigen Häusern auf großen Grundstücken. Dies zeigt auch die Bebauung am Herrgottsberg. Foto: Andreas Lode

    Wenn es von dem beliebten Brettspiel "Monopoly" eine Edition für Stadtbergen geben würde, dürfte die Straßenaufteilung schnell geklärt sein. Der "Herrgottsberg" in Leitershofen wäre sicherlich ein heißer Kandidat für die Schlossallee oder Parkstraße. Der einzige Unterschied: Bei

    Vorausgegangen war eine formlose Anfrage zur Errichtung einer Wohnanlage mit acht Einheiten samt Tiefgarage am Herrgottsberg 32. Wer dort bauen will, muss über ein mindestens je nach Lage 600 oder 800 Quadratmeter großes Grundstück verfügen. Diese Voraussetzung würde der Neubau erfüllen. "Das

    Acht Wohneinheiten auf 800 Quadratmetern sind zu viel

    Insgesamt zwei Baukörper mit je vier Wohnungen könnten auf dem 800 Quadratmeter großen Grundstück entstehen, sollte der Stadtrat der formlosen Anfrage nachkommen. Doch dies war selbst den Grünen zu viel. "Acht Wohneinheiten passen da nicht rein", sagte beispielsweise Anna Paul. Stattdessen solle man eine "moderate Nachverdichtung" beschließen. Ähnlich sah das auch Roland Mair von der SPD. "Wer in unserem Ortsteil Leitershofen spazieren geht, der wird dort einen liebevollen, sympathischen Stadtteil kennenlernen, der sich in den letzten Jahren maßvoll verändert und verändern wird", sagt er.

    Teilweise gebe es in Leitershofen noch ländliche Struktur, aber auch Mehrfamilienhäuser und Einzelhäuser würden den Ort prägen. Wer sich jedoch den westlichen Bereich anschaue, werde feststellen, "dass sich dort die betuchten und wohlhabenden Bürger befinden". Je höher man in Leitershofen komme, desto größer würden Grundstücke sowie Haus- und Wohnungsgröße. "Eine villenartige Bebauung rundet Leitershofen ab", sagte Mair.

    SPD will dem Flächenfraß Einhalt gebieten

    Grundsätzlich wolle die SPD-Fraktion dem Flächenfraß Einhalt gebieten. "Die Konsequenz daraus bedeutet eine verdichtete Bebauung – in vielen Stadtvierteln unserer Kommune wie auch nun in diesem Gebiet", sagte Mair. Bei dem nun angefragten Objekt würden mehr Menschen die Möglichkeit bekommen, in einem attraktiven Teil von Leitershofen zu wohnen. Den Beschlussvorschlag, die Anzahl von Wohneinheiten festzusetzen und damit auch die Entwicklung zu steuern, wolle man aber unterstützen.

    Acht Wohneinheiten auf 800 Quadratmetern war auch für Pro Stadtbergen zu viel. "Wenn wir alles zupflastern, ist dies sicherlich nicht im Sinne der Stadt und der Nachbarschaft", sagte Günther Oppel. Unterstützung für eine Reglementierung gab es auch von den Freien Wählern. Gerhard Heisele sah nämlich noch ein weiteres Problem auf die Anwohner zukommen, sollten künftig acht Familien zusätzlich am Herrgottsberg wohnen. So würde sich die Verkehrssituation erheblich verschlechtern. Heisele befürchtete sogar, dass dann ein Verkehrschaos ausbrechen könnte.

    Weitere Bauvorhaben sind aktuell nicht geplant

    Die formlose Anfrage auf eine Bebauung wurde daher mit 17 zu sechs Stimmen abschlägig beschieden. Auch Anna Pauls Antrag den Passus "moderat" in Bezug auf eine Nachverdichtung in dem Beschlussvorschlag aufzunehmen, fand keine Mehrheit. Da es sich bei dem Bauvorhaben lediglich um eine formlose Anfrage gehandelt hat, muss laut Biedermann auch über keine Veränderungssperre entschieden werden. Nach Auskunft des Stadtbaumeisters liegen der Verwaltung derzeit auch keinerlei Erkenntnisse über weitere geplante Bauvorhaben oder Nutzungsänderungen vor. Die Ruhe am Herrgottsberg in Leitershofen dürfte somit in nächster Zeit nicht gefährdet sein.

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