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Stadtbergen: Basketball boomt am Stadtrand

Stadtbergen

Basketball boomt am Stadtrand

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    Der sympathische US-Amerikaner Teatloach Pal ist der absolute Publikumsliebling bei der BG Leitershofen/Stadtbergen. Vor allem bei der Jugend ist der Zwei-Meter-Mann als Fotomotiv begehrt.
    Der sympathische US-Amerikaner Teatloach Pal ist der absolute Publikumsliebling bei der BG Leitershofen/Stadtbergen. Vor allem bei der Jugend ist der Zwei-Meter-Mann als Fotomotiv begehrt. Foto: Marcus Merk

    Sie tragen die Silhouette der Stadt Augsburg auf der Brust und das Wappen der Stadt Stadtbergen im Herzen – die Basketballer der BG Leitershofen/Stadtbergen sind in ihrer Sportart die Nummer eins im Großraum Augsburg und momentan gerade dabei Geschichte zu schreiben und sich als Nummer drei hinter dem FC Augsburg und den Augsburger Panthern zu installieren. 986 Zuschauer verfolgten am Samstagabend in der ausverkauften Stadtberger Sporthalle den Thriller um den Einzug ins Finale der Play Offs zur 2. Bundesliga Pro B. Nach einem 65:65-Unentschieden im Hinspiel feierten die Kangaroos im alles entscheidenden Rückspiel einen hauchdünnen und hart erkämpften 65:64-Erfolg. Nach der Schlusssirene stand die Halle Kopf.

    Mit 986 Zuschauern ausverkauftes Haus

    Vor Spielbeginn hatten die Fans Geduld beweisen müssen. Der Andrang war riesig. Bereits um 19 Uhr wurde vom Ordnungsamt Stadtbergen die Zufahrt zur Halle wegen Überfüllung der Parkplätze gesperrt. Die Besucher mussten auf die Parkplätze des Hallenbades oder eines jenseits der B17 liegenden Discounters ausweichen. Da zahlreiche Zuschauer noch vor der Halle standen, wurde der Spielbeginn um einige Minuten verschoben. Mit 968 Zuschauern konnte man ein absolut ausverkauftes Haus vermelden. Diese Zuschaueranzahl entspricht exakt der erlaubten Zulassung der Stadtberger Halle, sofern nicht weitere Sondertribünen aufgestellt werden. Der Rest der Kangaroos-Fans konnte dann über den Livestream im Internet die Partie verfolgen, wo ebenfalls Rekordzugriffe vermeldet wurden.

    „Es wäre ein Jammer gewesen, wenn wir hier und heute vor abgezählten 350 Fans hätten spielen müssen“, blickte BG-Abteilungsleiter Andres Santiago auf die prächtige Kulisse und dachte an die noch vor wenigen Wochen geltenden Corona-Regelungen. Beim letzten Heimspiel gegen die BG Regnitztal waren die Zuschauer noch mit Maske auf der Tribüne gesessen. Diesmal war nur vereinzelt ein Mund-Nasen-Schutz zu sehen.

    Belohnung für zwei harte Corona-Jahre

    Auch Andreas Moser atmete nach dem Ritt auf der Rasierklinge erst einmal tief durch: „Nicht nur unsere Mannschaft hat sich heute belohnt, sondern auch der ganze Verein für einen solchen Event nach zwei wirklich harten und kräftezehrenden Corona-Jahren“, resümierte der von den dramatischen 40 Minuten gezeichneter Kangaroos-Geschäftsführer. „Ich habe heute Leute aus 30 Jahren Augsburger Basketballgeschichte in der Halle wieder getroffen. Danke an die Fans, danke an unser Organisationsteam, unsere Cateringdamen, die Stadtverwaltung um Bürgermeister Metz für die Unterstützung. Es war einfach alles sensationell.“

    Spieler genießen das Bad in der Menge

    Die Spieler der Kangaroos feierten nach dem Match mit ihren Fans, Freunden und Familien. Dicht umringt war Teathloach Pal, der amerikanische Start der BG. „You’re welcome“, antwortete der schlaksige Zwei-Meter-Mann jedem noch so kleinen Steppke, wenn er um ein gemeinsames Foto bat. Den einen oder anderen warf er dabei vor Freude gleich in die Luft. „Für solche Highlights machen wir das“, freute sich Trainer Emanuel Richter, der in den letzten Minuten nach dem zweiten technischen Foul die Halle verlassen musste und den Rest des Spiele durch eine Glastüre hindurch verfolgte.

    Durch die Glastüre hindurch musste der aus der Halle verwiesene Coach Emanuel Richter den Rest des Spieles verfolgen.
    Durch die Glastüre hindurch musste der aus der Halle verwiesene Coach Emanuel Richter den Rest des Spieles verfolgen. Foto: Marcus Merk

    Auch die jungen Münchner zeigten sich noch auf dem Spielfeld als faire Verlierer und gratulierten auch offiziell durch die Vereinsführung den Kangaroos. Sie hatten aber auch keine große Zeit zum Trauern, da der Großteil der Mannschaft bereits am Sonntag im NBBL-Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft wieder an den Start musste.

    Für die Kangaroos geht es nun in die letzte Runde um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gegen den Sieger aus der Partie TSV Tröster Breitengüssbach gegen Kickz IBAM Schwabing, die aufgrund diverser Corona-Fälle erst am Ostersamstag ausgetragen wird. Termine sind deshalb am 23. April auswärts und am 30. April zu Hause.

    Auch die Zuschauer mussten sich nach dem Spiel in Geduld üben. Im Rahmen des täglichen Streifendienstes führten Beamte der Polizeiinspektion 6 bei der Abfahrt vom Parkplatz eine Routinekontrolle durch. „Dabei wurde Fahrtüchtigkeit und Papiere kontrolliert“, heißt es aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums. Dabei seien keine Straftaten und Trunkenheitsfahrten festgestellt worden.

    Region Augsburg ist hungrig nach Basketball

    Fazit: Die Region Augsburg ist hungrig auf Basketball. Unmittelbar an der Stadtgrenze hat sich ein Sport-Hotspot entwickelt, der nicht nur Honoratioren anzieht. Basketball ist mittlerweile nicht zuletzt durch die Übertragungen der amerikanischen NBL mit ihren Superstars im Bezahlfernsehen immer populärer geworden. Eine Trendsportart, die vor allem auch ein jungen Publikum anzieht. Dementsprechend fällt auch die musikalische Untermalung aus, die für manch älteren Besucher eher ungewohnt ist.

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