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Slalom: Kanu-Talent zeigt Licht und Schatten

Slalom

Kanu-Talent zeigt Licht und Schatten

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    Nur ganz knapp verpasste die 15-jährige Jana Kriesinger aus Heretsried die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft. Sie kann aber noch zwei weitere Jahre in der Altersklasse U18 antreten.
    Nur ganz knapp verpasste die 15-jährige Jana Kriesinger aus Heretsried die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft. Sie kann aber noch zwei weitere Jahre in der Altersklasse U18 antreten. Foto: Familie Kriesinger

    Nur die besten 10 Athletinnen aus Deutschland durften bei den Qualifikationsrennen für den deutschen U18-Kader in Marktkleeberg bei Leipzig antreten. Darunter die 15-jährige Lara Kriesinger aus Heretsried.

    Bei den ersten beiden Rennen paddelte die junge Kanutin vorbildlich und positionierte sich auf Ranglistenplatz zwei. Der Sonntag war jedoch ein gebrauchter Tag für die Gymnasiastin. Nach einem verfehlten Tor und Strafsekunden schaffte sie es an diesem Tag nicht ins Finale. Am Ende der Qualifikation belegte sie den fünften Platz in der Rangliste und verpasste damit die Teilnahme an der Junioren-WM in Tacen bei Ljubljana in Slowenien.

    Nach der Euphorie des ersten Tages war das Kanu-Talent, das für den KSV Bad Kreuznach startet, sehr enttäuscht. Vater und Trainer Ingo Kriesinger, der selbst erfolgreicher Kanute ist, sieht das Ergebnis mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Ziel war eigentlich, dass Lara mit ihren 15 Jahren als eine der jüngsten Teilnehmerinnen ins Finale – also unter die besten Zehn – fährt“, erklärte er. Natürlich sei seine Tochter zunächst enttäuscht gewesen, aber dass sie in ihrem Alter bereits in der Nationalmannschaft fahre, wäre nicht normal gewesen, meint er.

    Seine Tochter sei noch weitere zwei Jahre in der U18 und habe im nächsten Jahr gute Chancen, dabei zu sein, sagt der stolze Vater. Und auch die jetzige Platzierung in der Rangliste und Qualifizierung für den Nationalkader II bringt der jungen Sportlerin Vorteile. So bekommt sie besondere Förderung, Zugang zum Bundesleistungszentrum, professionelle sportmedizinische Untersuchungen und kostenloses Training.

    Den Trainingsfortschritt habe Lara auch der Corona-Pandemie und dem Homeschooling zu verdanken. Teilweise zehn Trainingseinheiten pro Woche seien möglich gewesen – nicht nur auf dem Gewässer, sondern auch beim Lauf- und Krafttraining.

    Nachdem auch die ältere Tochter Janina (21) erfolgreich paddelt – zuletzt beim Weltcup in Prag –, sind die Eltern Hauptsponsoren für zwei Kinder, die jedes Jahr ein neues Boot und Paddel im Wert von mehreren Tausend Euro benötigen. „Um vorne mitzufahren, braucht man perfektes Equipment“, sagt Ingo Kriesinger. Außerdem legt die Familie im Jahr 20.000 bis 30.000 Kilometer zurück, um an Wettkämpfen in ganz Europa teilnehmen zu können. Glücklich ist die 15-jährige Lara, dass sie seit Kurzem einen Sponsor hat, der ihr bei der Finanzierung der Ausrüstung unter die Arme greift. So kann sie mit bester Ausrüstung weiter fleißig auf dem Augsburger Eiskanal und dem Heretsrieder Eglesee paddeln und im nächsten Jahr erneut um die WM-Teilnahme kämpfen. In diesem Jahr sind es „nur“ der Deutschland Cup und die Deutsche Meisterschaft der U18-Juniorinnen.

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