Große Betroffenheit hat die Nachricht vom Tod Rosi Mittermaiers ausgelöst, die am vergangenen Mittwoch nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren verstorben ist. Aber auch schöne Erinnerungen.
Manfred Hafner traf die Skirennläuferin, die bei den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck zwei Goldmedaillen gewann, im Jahr 1999 bei den Ski-Weltmeisterschaften in Vail in Colorado. Der begeisterte Skifahrer aus dem Gersthofer Ortsteil Edenbergen hatte seinerzeit diese Reise in das amerikanische Skiparadies organisiert, nachdem er mit einer Tippgemeinschaft mit einem Fünfer im Lotto 6.000 Mark gewonnen hatte. Schon zwei Jahre zuvor war er zusammen mit seinen Freunden Helmut Englisch und Walter Liepert in Kanada unter anderem beim Helikopter-Skiing. „Ohne den Lottogewinn hätten wir uns das niemals leisten können“, lacht Hafner. Dass er mit der Begegnung mit Rosi Mittermaier noch einen einen weiteren Volltreffer landen konnte, war nicht abzusehen.
Die Ski-Ikone aus Reit im Winkl begleitete damals ihren Mann Christian Neureuther, der als Kommentator für das Fernsehen im Einsatz war, in die USA. „Wir haben sie auf der Tribüne sitzen sehen und waren etwas schüchtern, ob wir sie denn ansprechen sollten“, erzählt der „Hafner Manne“, der beim CSC Batzenhofen-Hirblingen und auf Stadt und Kreisebene selbst eine Skilegende ist und Internationale Seniorenrennen bestritten hat. „Ein Bekannter von Rosi hat uns dann ermuntert“, berichtet der mittlerweile 76-Jährige von einer tollen Unterhaltung bei minus 25 Grad. „Als sie hörte, wo wir herkamen, hat sie gesagt, dass wir ja praktisch Nachbarn wären, weil wir alle aus Bayern kommen. Wir haben dann über die Familie gesprochen, weil ihre Kinder ungefähr so alt sind, wie meine“, spricht Hafner von einem einmaligen Erlebnis. Deshalb habe ihn der überraschende Tod von Rosi Mittermaier sehr berührt.
Auch den vier Freunde Helmut Beckert, Günther Kloss, Werner Karmann und Konrad Friedrich aus Emersacker und Wertingen wird die Verstorbene immer in Erinnerung bleiben. Sie hatten 2011 eine nette Begegnung mit Rosi Mittermaier und ihrem Ehemann Christian Neureuther auf der Berghütte am Hörnle. „Ein Autogramm mit Foto gab es da natürlich auch“, erinnert sich Konrad Friedrich.
Die Goldmedaillenfahrt direkt miterlebt
Die Goldfahrt von Rosi Mittermaier direkt vor Ort mitverfolgt hat Gerhard Hopf aus Biberbach. Er ist 1976 ganz spontan mit seinen Batzenhofener Freunden Franz Mach, Herbert Finger und Will Gleissner nach Innsbruck gefahren. "Wir haben uns zu viert in einen VW-Käfer gequetscht und erst in Innsbruck ein Quartier besorgt", berichtet der 69-jährige Hobbyfotograf über das Glück, Karten für das Slalomrennen an der Axamer Lizum ergattert zu haben. 120 österreichische Schillinge mussten sie dafür bezahlen. "Und dann ist da auf einmal die Rosi an uns vorbeigebrettert."
Anschließend war das Quartett noch bei einem Spiel der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, die sensationell die Bronzemedaille geholt hat. Als es nach drei Tagen wieder nach Hause ging, war der Käfer vollgepackt mit Erinnerungen.