Seit mittlerweile zehn Jahren wird in der Halle nun schon Futsal gespielt. So richtig daran gewöhnt haben sich die vor allem die älteren Semester immer noch nicht. Nach wie vor erfreuen sich die Hallenfußballturniere alter Prägung mit Bande und großen Toren großer Beliebtheit, wie zuletzt die Zuschauerzahlen in Wertingen und Aichach zeigten.
Bei der 41. Hallenfußballmeisterschaft im Landkreis Augsburg geht man nun neue Wege. Sowohl der Modus als auch der Termin ist neu, wenn am Freitag ab 17 Uhr die acht Teilnehmer von der Landesliga bis zur A-Klasse in der Neusässer Eichenwaldhalle zum großen Finale antreten. Erstmals werden die Halbfinalteilnehmer dabei nicht mehr im K.o.-System sondern in Gruppenspielen ermittelt. „Es gab immer wieder Klagen von Vereinen, die nach dem ersten Spiel ausgeschieden sind“, erklärt Spielleiter Torsten Zimmermann diese gravierende Änderung.
Für die neutralen Zuschauer war das K.o.-System mit Sicherheit das attraktivste. Ein Underdog konnte in einem Spiel einen Großen ärgern, in drei Gruppenspielen wird es viel schwerer – argumentieren die Befürworter. „Gruppenspiele machen für einen Underdog mehr Sinn, dann muss man sich nicht nach einem Spiel schon wieder umziehen und nach Hause fahren“, sagt hingegen Christian Palm, einer der beiden neuen Abteilungsleiter beim A-Klassisten TSV Lützelburg.
Dass das bisher immer an einem Sonntag – im vergangenen Jahr dem WM-Finale in Katar geschuldet auch mal zur Frühschoppenzeit – ausgetragene Turnier diesmal an einem Freitagabend stattfindet, ist ihm egal: „Mal sehen, wie der Zuspruch ist. Wir werden auf jeden Fall unsere kleine Fangemeinde mitbringen“, verspricht Palm.
Für die Bezirksvorsitzende Sabrina Hüttmann aus Adelsried ist in den Zeiten nach der Pandemie, in denen die Hallen knapp sind und dem Fußball nicht selbstverständlicherweise zur Verfügung gestellt werden, die Unterstützung des Landkreis Augsburg gar nicht hoch genug einzuschätzen. Sie sieht den Hallenfußball auf einem guten Weg und appelliert, den Indoor-Fußball weiter zu betreiben beziehungsweise neu zu entdecken.
Der TSV Lützelburg zählt zusammen mit dem CSC Batzenhofen-Hirblingen (beide A-Klasse Nordwest) zu den krassen Außenseitern. Wie die Chancen der anderen Teilnehmer stehen, verrät unser kleiner Check.
SV Cosmos Aystetten
„Erst wollten wir gar nicht an der Hallenmeisterschaft teilnehmen, dann wollten plötzlich alle spielen“, lacht Abteilungsleiter Thomas Paschek. So trat der Spitzenreiter der Bezirksliga Süd zur Vorrunde in Diedorf mit voller Kapelle an. Zu sehr vom eigenen Spiel berauscht musste man sich dann im Finale dem TSV Diedorf geschlagen geben.
Hallenspezialisten: Marcel Burda, Kevin Makowski, Benjamin Ullmann.
Prognose Eigentlich kann nur der SV Cosmos dem TSV Bobingen den Titel streitig machen. Das Finale sollte auf jeden Fall drin sein.
CSC Batzenhofen-Hirblingen
Im vergangenen Jahr eliminierte der A-Klassist den TSV Meitingen, diesmal musste mit dem TSV Gersthofen erneut ein Bezirksligist dran glauben. Im Halbfinale gewannen die Kicker aus den beiden westlichen Ortsteilen gegen den großen Bruder aus der Kernstadt mit 2:0. Im Finale musste man sich dann dem TSV Lützelburg im Sechsmeterschießen geschlagen geben. Immerhin: Zum zweiten Mal hintereinander ist der Tabellenneunte bei der Endrunde dabei.
Hallenspezialisten: Eldin Curan, Onur Gezgin, Lukas Brem.
Prognose: Krasser Außenseiter!
TSV Bobingen
Der TSV Bobingen ist seit Jahren in der Halle das Maß aller Dinge. Im vergangenen Jahr hat der Titelverteidiger den Wettbewerb zum 14. Mal gewonnen. Die Vorrunde in Bobingen war erneut eine einzige Machtdemonstration. Im Endspiel fegte der Landesligist den Kreisligisten ASV Hiltenfingen mit 7:1 vom Parkett.
Hallenspezialisten: Cemal Mutlu, Berkay Akgün, Nicolai Petereit.
Prognose: Einmal mehr der Topfavorit. Der Weg zum Titel führt nur über den TSV Bobingen.
TSV Diedorf
Auch der TSV Diedorf ist ein Wiederholungstäter, war bereits im vergangene Jahr dabei. Diesmal wurde in eigener Halle sogar das Turnier gewonnen und im Finale der SV Cosmos Aystetten bezwungen.
Hallenspezialisten: Maximilian Mayer, Florian Thalmeir, Tobias Janetschek.
Prognose: Der TSV Diedorf ist in der Gruppe A einer der Kandidaten für das Halbfinale.
ASV Hiltenfingen
Der Kreisligist aus dem Landkreissüden hat erneut den Sprung ins Finale geschafft. Im Endspiel des Bobinger Vorrundenturniers gab es allerdings eine 1:7-Klatsche vom Titelverteidiger TSV Bobingen.
Hallenspezialisten: David Bulik, David Schmid, Robin Kugelmann.
Prognose: Das Halbfinale sollte in der Gruppe B gegen den beiden A-Klassisten schon drin sein.
TSV Lützelburg
Der A-Klassist hat sich völlig überraschend für die Endrunde qualifiziert, bei der Vorrunde sogar den TSV Gersthofen hinter sich gelassen. „Wir haben uns nichts ausgerechnet. Die Erwartungshaltung lautete Spaßfaktor. So konnten wir ohne Druck befreit aufspielen“, sagt Abteilungsleiter Christian Palm, der selbst auf dem Parkett stand. Genau mit diese Einstellung will man auch in die Endrunde gehen. „Man sehen, ob sich jemand an uns die Zähne ausbeißt“, lacht Palm.
Hallenspezialisten: Timo Lettrari, Alexander Knotek, Nils Heißerer.
Prognose: Nur das eigene Tor zu verteidigen wird für den Underdog nicht ins Halbfinale reichen.
TSV Neusäß
Es sah ganz locker aus, was der TSV Neusäß in den Gruppenspielen der Vorrunde abgeliefert hat. Letztendlich fehlte in den entscheiden Momenten im Sechsmeterschießen nur das letzte Quäntchen Glück zum Turniersieg.
Hallenspezialisten: Soubin Khongdy, Kenan Sarüce, Tolga Güclü.
Prognose: Mit seinen zahlreichen Technikern könnte der TSV Neusäß für eine Überraschung sorgen.
TSV Täfertingen
Den Titel des Neusässer Stadtmeisters kann man dem TSV Täfertingen schon mal nicht mehr nehmen. In der Vorrunde in Diedorf hatten die Schützlinge von Trainer Manfred Kämpf sowohl im Halbfinale als auch im Endspiel (6:5 im Sechsmeterschießen gegen den TSV Neusäß) viel Glück.
Hallenspezialisten: Baris Kus, Benedikt Böck, Elias Schnaubelt.
Prognose: Das Glück dürfte aufgebraucht sein. Für Täfertingen wäre das Halbfinale schon ein großer Erfolg.
Der Spielplan
Gruppe 1: TSV Neusäß, TSV Bobingen, TSV Diedorf, TSV Täfertingen.
Gruppe 2: TSV Lützelburg, CSC Batzenhofen-Hirblingen, SV Cosmos Aystetten, ASV Hiltenfingen.
17.00 Uhr TSV Bobingen – TSV Täfertingen
17.15 Uhr TSV Neusäß - TSV Diedorf
17.30 Uhr CSC Batzenhofen – ASV Hiltenfingen
17.45 Uhr TSV Lützelburg – SV Cosmos Aystetten
18.00 Uhr TSV Bobingen - TSV Neusäß
18.15 Uhr TSV Diedorf - TSV Täfertingen
18.30 Uhr CSC Batzenhofen – TSV Lützelburg
18.45 Uhr SV Cosmos Aystetten - ASV Hiltenfingen
19.00 Uhr TSV Täfertingen - TSV Neusäß
19.15 Uhr TSV Diedorf - TSV Bobingen
19.30 Uhr ASV Hiltenfingen - TSV Lützelburg
19.45 Uhr SV Cosmos Aystetten - CSC Batzenhofen
Halbfinale
20.15 Uhr Erster Gruppe 1 - Zweiter Gruppe 2
20.45 Uhr Erster Gruppe 2 - Zweiter Gruppe 1
Sechs-Meter-Schießen um Platz 3
21.00 Uhr Verlierer der beiden Halbfinalspiele
Endspiel
21.30 Uhr Sieger der beiden Halbfinale