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Hallenfußball: Im Landkreisderby kam für Aystetten das Aus

Hallenfußball

Im Landkreisderby kam für Aystetten das Aus

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    Der Ball wollte im Halbfinale nicht ins Netz. Aystettens Spielertrainer Patrick Wurm liegt zwar im Bobinger Tor, doch Cemal Mutlu und Torhüter Marcel Kring können die Situation bereinigen. Foto: Oliver Reiser
    Der Ball wollte im Halbfinale nicht ins Netz. Aystettens Spielertrainer Patrick Wurm liegt zwar im Bobinger Tor, doch Cemal Mutlu und Torhüter Marcel Kring können die Situation bereinigen. Foto: Oliver Reiser Foto: Oliver Reiser

    Es war das dritte Mal, dass sich in dieser Hallensaion der SV Cosmos Aystetten un der TSV Bobingen in einem K.o.-Spiel gegenüberstanden. Im Halbfinale der Augsburger Landkreismeisterschaft hatte Bobingen gewonnen, im Endspiel der Kreismeisterschaft setzten sich die Cosmonauten durch. Die Entscheidung fiel dabei jeweils im Sechsmeterschießen. Im Halbfinale der schwäbischen Endrunde in Günzburg gab es nun in diesem erneut mit verbissener Härte geführten Duell einen Sieger innerhalb der regulären Spielzeit. Der TSV Bobingen nutzte eine Zeitstrafe gegen Marcel Burda, der mit einer Grätsche zwar den Ball, aber auch den Gegenspieler getroffen hatte. Berkant Akgün wuchtete den daraus resultierenden Freistoß zum entscheidenden 4:2 in die Maschen. Aystetten war raus.

    Der TSV Bobingen setzte sich in der Neuauflage des Finales von 2023 mit 2:1 gegen den SC Bubesheim durch. Damit krönte sich der Landesligist im dritten Anlauf zum ersten Mal mit dem Titel des schwäbischen Meisters. Schon im Gruppenspiel gegen den TSV Dasing war es eine völlig überzogene Rote Karte gegen Dasings Gabriel Petrus, die dem späteren Meister zum 3:1-Sieg verhalf. Viel Hektik gab es auch in der letzten Minute des Spiel gegen Gücü Lauingen, als die Türken nach einer Gelb-Roten Karte gegen Yigitcan Yüce und einem verschossenen Zehnmeter der Bobinger in Unterzahl in Führung gingen, Berkan Akgün aber schließlich doch noch zum 1:1 traf. „Die Gruppenphase war zäh“, räumte Bobingens Coach Sebastian Jeschek ein.

    In der Parallelgruppe zog der Titelverteidiger SC Bubesheim einsam seine Kreise. Mit Hängen und Würgen löste der SV Cosmos Aystetten die Fahrkarte ins Halbfinale. Obwohl alles gut begann. Raphael Marksteiner traf im ersten Spiel gegen Bubesheim schnell zum 1:0, doch dann gaben die Cosmonauten das Heft aus der Hand und verloren unnötig mit 1:2. Das 1:0 gegen den Allgäuer Meister SG Betzigau/Wildpoldsried resultierte aus einer Einzelleistung von Marcel Burda, der sich am eigenen Torraum den Ball erkämpfe, über das ganze Spielfeld marschierte und 28 Sekunden vor der Schlusssirene das Spielgerät ins Netz feuerte. Auch gegen den TSV Monheim kam der SV Cosmos nicht wirklich in die Gänge. Während der Kreisklassit flüssig kombinierte, steckte den Aystettern die am Vortag bei der Jahresauftaktfeier zu sich genommen Flüssigkeit noch in den Trikots. Mehr als ein mageres 0:0 sprang nicht heraus, weil Dominik Isufi, Pascal Mader und Patrick Wurm die Kugel nicht am Torwart vorbei brachten. So musste Torhüter Niklas Funk 36 Sekunden vor Schluss einen Zehnmeter aus dem Eck tauchen. 

    780 Zuschauende sehen wenig Tore

    Überhaupt sahen die offiziell genannten 780 Zuschauenden für die von einigen monierten zehn Euro Eintritt wenige Tore und wenige spielerische Höhepunkte, dafür erneut viel Kampf. Bestes Beispiel war das erste Halbfinale. Da lag der SV Cosmos Aystetten gegen den TSV Bobingen bereits mit 0:3 zurück, wurde dabei fast schon vorgeführt. Dominik Isufi und Pascal brachten die Cosmonauten dann in einem letzten aufbäumen nochmals auf 2:3 heran. Das Spiel stand auf des Messers Schneide, ehe Burdas Grätsche alle Hoffnungen zerplatzen ließ. „Leider haben wir die ersten zwölf Minuten total verpennt. Dann haben wir Bobingen das Leben nochmals schwer gemacht. Bis zur Zeitstrafe“, fasste Aystettens Co-Trainer und Abteilungsleiter Thomas Paschek zusammen: „Wir haben einen richtig schlechten Tag erwischt und sind diesmal gar nicht zufrieden. Insgesamt gesehen haben wir aber eine erfolgreiche Hallensaiosn gespielt und freuen uns jetzt auf unser eigenen Turnier am 28. Januar. Danach heißt es wieder, die volle Konzentration auf die Rückrunde zu legen.“

    Groß war die Freude, aber auch die Erleichterung bei Bobingens Trainer Sebastian Jeschek. 2020 hatte der TSV gegen den FC Gundelfingen (0:6) das Nachsehen, drei Jahre später hieß es am Ende 1:2 gegen den SC Bubesheim. Diesmal gab es einen 2:1-Erfolg, der erstmals den Titel bedeutete.

    Torhüter Marcel Kring hatte eine halbe Minute vor der Schlusssirene den Bobinger Sieg gerettet, als er quer in der Luft liegend mit dem Fuß den umstrittenen Handsechsmeter von David Tamm abwehrte. „Ich weiß selbst nicht, wie ich das gemacht habe. Es ist aber ein unbeschreibliches Gefühl“, gab Kring preis, nachdem ihn alle Mitspieler geherzt und teils durch die Halle getragen hatten. Gedanken an die „Bayerische“, die am 27. Januar in Amberg ausgetragen wird und für die sich die Bobinger als schwäbischer Meister qualifiziert haben, verschwendete Jeschek da noch nicht.

    Warum das Turnier achteinhalb Stunden dauerte

    Das Finale war der Schluss- und gleichzeitig der Glanzpunkt des Turniers, das achteinhalb Stunden dauerte und so die Geduld der Fans auf die Probe stellte. Es begann bereits mit einer Viertelstunde Verspätung. Zunächst tauchte der SV Cosmos Aystetten zu spät zur Begrüßung auf, dann gab es eine offizielle Verabschiedung des Steppachers Manfred Ringer, der als Geschäftsstellenleiter des Bezirkes Schwaben in den Ruhestand geht, und schließlich eine Gedenkminute für Franz Beckenbauer. Offiziell waren es 780 Besucher in der Rebayhalle, am Ende hatten sich die Ränge allerdings schon unübersehbar gelichtet. Nicht aber auf Fanseiten des TSV Monheim und TSV Dasing. Obwohl die eigene Mannschaft schon fünf Stunden vorher ausgeschieden waren, machten sie weiter Stimmung und feierten nach dem Turnierende mit dem neuen Meister, aber auch den Frauen der SG Sielenbach/Inchenhofen, die als schwäbische Vizemeisterinnen viele Sympathien gesammelt hatten.

    „Das war Werbung für Futsal“, urteilte Jeschek über das Finale gegen den SC Bubesheim. In der rasanten Partie schenkten sich beide Seiten nichts, nach dem Bobinger Doppelpack durch Michael Zedelmaier und Cemal Mutlu schien eine Vorentscheidung gefallen. Doch dann schlugen die Bubesheimer zurück, erzielten durch David Tamm, der mit fünf Treffern bester Torschütze war, den Anschlusstreffer und hatten kurz vor Schluss den Ausgleich vor Augen. Da stand allerdings Marcel Kring im Wege und durfte sich wenig später zusätzlich über die Auszeichnung als bester Keeper freuen. Der Ehrenpreis für den besten Spieler ging an Cemre Onay vom SC Bubesheim. (mit wab)

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