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Fußball: Wer kann in der Kreisliga Augsburg die Erwartungen erfüllen?

Fußball

Wer kann in der Kreisliga Augsburg die Erwartungen erfüllen?

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    Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich der TSV Diedorf (gelbe Trikots) und der TSV Welden in der Kreisklasse Nordwest. Schließlich stiegen beide Mannschaften in die Kreisliga auf. Foto: Oliver Reiser
    Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich der TSV Diedorf (gelbe Trikots) und der TSV Welden in der Kreisklasse Nordwest. Schließlich stiegen beide Mannschaften in die Kreisliga auf. Foto: Oliver Reiser Foto: Oliver Reiser

    An diesem Wochenende startet die Kreisliga Augsburg in die neue Saison. Es handelt sich dabei um einen Kaltstart, denn der nächste Spieltag steht bereits am kommenden Dienstag, 15. August (Mariä Himmelfahrt) auf dem Plan. Aus dem nordwestlichen Landkreis Augsburg sind sage und schreibe sieben Mannschaften am Start. Nach fünf- und elfjährigem Aufenthalt in der Kreisklasse haben der TSV Diedorf und der TSV Welden die Sensation geschafft und dürfen sich nun in der Kreisliga beweisen. Der TSV Zusmarshausen, der in der Relegation nur knapp an der Bezirksliga gescheitert ist, zählt auch in diesem Jahr zu den Aufstiegsaspiranten. Ebenfalls über die Relegation, aber auf der anderen Seite der Tabelle hat sich die SpVgg Westheim noch ein weiteres Jahr in der Kreisliga sichern können. Der TSV Neusäß, der SV Ottmarshausen und der SSV Anhausen stellen die restlichen drei Mannschaften: Im AL-Kick-off-Check werfen wir einen Blick auf alle sieben Klubs aus dem Verbreitungsgebiet des Landboten und wagen eine Prognose.

    TSV Welden

    Nach neun Runden in der Kreisklasse ist der TSV Welden wieder zurück in der Kreisliga. Nach einem sehenswerten Triumph in der Relegation hat die Personalabteilung ganze Arbeit geleistet. Allem voran wurde Andreas Belak (TSV Zusmarshausen) als Co-Trainer und verlängerter Arm von Trainer Jürgen Völk verpflichtet. „Er kommt sehr gut an bei der Mannschaft, und es war mir wichtig, bei unserem großen Kader noch jemanden an der Seite zu haben“, sagt Jürgen Völk. Mit André Zupur (SG Adelsried/Welden), Felix Schluchter, Philip Schuster (beide FC Emersacker), Benjamin Haase (SV Kicklingen-Fristingen), Maximilian Wurm (SG Zusamzell/Reutern) hat sich der TSV besonders offensiv deutlich verstärkt und konnte mit Maximilian Riendl (SC Bubesheim) sogar einen Spieler mit Bezirksligaerfahrung zu einem Wechsel überzeugen. „Wir haben wirklich gute Spieler dazubekommen, und ich konnte allen genug Spielzeit geben, auch wenn ich mit den Ergebnissen zuletzt noch nicht so zufrieden bin“, resümiert Völk die Saisonvorbereitung. Zum Saisonauftakt tritt seine Mannschaft am Samstag (13 Uhr) beim TSV Königsbrunn an, bevor man am Dienstag auf dem heimischen Rasen gegen den TSV Zusmarshausen (17.30 Uhr) vor einer Mammutaufgabe steht. „Ein Sieg zum Auftakt wäre am besten, aber insgesamt wollen wir im großen Topf der Mannschaften landen, die sich auf Augenhöhe begegnen“, sagt der Coach. 

    • Prognose: Als Aufsteiger muss sich der TSV Welden sicherlich erst einmal akklimatisieren. Wenn man die Aufstiegseuphorie zum Auftakt jedoch in Zählbares umwandeln und die Neuzugänge erfolgreich integrieren kann, ist ein Verbleib in der Liga durchaus im Bereich des Möglichen.

    SSV Anhausen

    Mit Hannes Maletzke vom FSV Reimlingen hat der SSV Anhausen um seinen neuen Trainer Dominik Koch, der zuletzt in der Saison 2018/19 beim SV Ried zugange war, nur einen regulären Transfer getätigt. „Es war uns wichtig, den Stamm der Mannschaft zusammenzuhalten, und das haben wir geschafft, zudem wollen wir mit unserer Anhausener Mentalität auch die Jugendspieler langsam heranführen“, sagt Koch. Zu diesen gehören unteranderem Dennis Woodcock und Moritz Gall. Die Vorbereitung verlief für Koch zufriedenstellend. „Es ist eine Entwicklung der Mannschaft erkennbar, und wir sind auf dem Weg, den ich mir für uns vorstelle“, resümiert der Coach. Das erste Pflichtspiel steht für seine Mannschaft erst am Dienstag gegen den TSV Königsbrunn an. „Klar wollen wir drei Punkte, aber es ist ganz entscheidend für uns, die nötige Geduld an den Tag zu legen“, betont Koch, der sich für die kommende Saison ein klares Ziel gesetzt hat. „Mit der oberen Tabellenhälfte bin ich zufrieden, zudem wollen wir einen guten Fußball mit Geschwindigkeit und Wille spielen, der auch den Zuschauern Spaß macht.“

    • Prognose: Beim SSV war in der Rückrunde eine positive Entwicklung mit Zweikampfstärke und Siegeswillen erkennbar. Kann man diese Tugenden in die neue Saison tragen und die vielversprechenden taktischen Ansätze des Trainers umsetzen, ist die obere Tabellenhälfte durchaus erreichbar.

    TSV Diedorf

    Nach fünf Jahren ist der TSV Diedorf zurück in der Kreisliga. Das Trainerduo aus Florian Sandner und Alexander Galis konnte den Kader aus dem Vorjahr übernehmen und verstärkte das Team zusätzlich mit Delpiero Hamid (SpVgg Bärenkeller). „Wir werden sehen, wo genau wir ihn einsetzen, aber er macht einen sehr guten ersten Eindruck“, sagt Sandner und fügt hinzu, dass er in der vorteilhaften Situation sei, einen breiten, gut besetzten Kader zu haben. Mit der Vorbereitung ist er bis auf einen Aspekt zufrieden: „Wir haben zu viele Gegentore bekommen, das müssen wir abstellen, ansonsten sehe ich uns für den Saisonauftakt gut gewappnet.“ Am Samstag empfängt seine Mannschaft die SpVgg Westheim (15.30 Uhr). „Grundsätzlich kann in dieser Liga jeder jeden schlagen, wir wollen mit einem positiven Ergebnis starten und uns langfristig in der Kreisliga etablieren“, betont der Trainer, der mit seinem Team nur drei Tage später beim TSV Merching (Di., 15 Uhr) bestehen muss. 

    • Prognose: Der SV Ottmarshausen hat es vorgemacht: Als Aufsteiger hat man nicht zwingend mit dem Abstiegsgespenst zu tun. Es gilt die Meisterschaftseuphorie mitzunehmen und die Gegentore abzustellen, dann wird der TSV Diedorf mit viel Wille und Leidenschaft am letzten Spieltag zwar in der zweiten Tabellenhälfte, aber über dem Strich stehen.

    TSV Neusäß

    Insgesamt neun Abgänge hatte der TSV Neusäß in der Sommerpause zu beklagen. Mit Fabio Martens, Sascha Tesic (FC Affing), Marco Martens (FC Stätzling), Hardy Noack (TSV Zusmarshausen) und Tobias Kastenhuber (SV Ottmarshausen) haben gleich fünf Stammspieler den Verein Verlassen. „Die Abgänge sind wie eine Flutwelle innerhalb von zwei Tagen über uns hereingebrochen, da hatte ich einige schlaflose Nächte“, sagt Neusäß-Coach Serkan Demharter, der in dieser Saison von seinem ehemaligen Kapitän Marcel Schoder als Co-Spielertrainer unterstützt wird. Demharter hat seine Kontakte jedoch effizient genutzt und konnte mit Özgün Kaplan (SV Türkgücü Königsbrunn), Kenan Sarüce (TSV Kriegshaber), Luca Becher (ASV Hiltenfingen), Ilkkan Ars, Mecnur Aysel (beide DJK Lechhausen), Tolga Güclü (VfR Foret), Burak Kargin (TKSV Donauwörth) und Anel Kumalic (SV Mering) gleich acht neue Spieler für sein Team gewinnen. „Ich weiß, dass die Jungs sportlich und vor allem charakterlich sehr gut in die Mannschaft passen“, betont Demharter. Mit dem Gastspiel beim personell deutlich verstärkten TSV Pfersee (Sa, 15.30 Uhr) und der darauffolgenden Partie gegen den ASV Hiltenfingen (Di., 15 Uhr) im heimischen Stadion warten auf die Lohwald-Kicker zum Auftakt bereits die ersten Herausforderungen. „Pfersee hat dieses Jahr eine erwachsene Mannschaft und sich mit einem gefährlichen Knipser verstärkt, aber wir sind gut vorbereitet und wollen dieses Jahr die Überraschung der Liga sein“, sagt Demharter.

    • Prognose: Um zur Überraschung der Liga zu werden, muss der TSV Neusäß schnell zu einer Mannschaft zusammenwachsen. Aber auch, wenn eine Kompensation der Abgänge gelingt, wird man wohl nicht über den fünften Platz der Vorsaison hinauskommen.

    SV Ottmarshausen

    Mit Ausnahme von Yannick Hyatt konnte der SV den Kader aus der Vorsaison vollständig übernehmen. Mit Florian Grau (TSV Steppach), Pascal Beckert (FC Horgau), Tobias Kastenhuber (TSV Neusäß), Marcel Seibold (TSV Täfertingen II), Alex Bujak (TG Viktoria Augsburg) und Franz Kühner (FC Wuchzenhofen) konnte man sich qualitativ sogar noch verstärken. „Die Neuen geben Gas, und der Konkurrenzkampf ist groß, wir haben dieses Jahr einen echt soliden Kader“, zeigt sich Coach Oliver Haberkorn zuversichtlich. Mit der Saisonvorbereitung ist er besonders zufrieden – zuletzt hat seine Mannschaft im Toto-Pokal den TSV Dasing und den Bezirksligisten TSV Dinkelscherben bezwungen. „Unsere Vorbereitung war echt sensationell, ich habe 20 Mann im Training, so muss das sein.“ Zum Saisonauftakt sind die Haberkorn-Schützlinge am Samstag (13 Uhr) zu Gast beim Angstgegner TG Viktoria Augsburg. „Letztes Jahr sind wir von Viktoria zweimal belehrt worden, das darf uns nicht wieder passieren, zumal das Programm in den kommenden Wochen nicht einfacher wird“, weiß Haberkorn. Am Dienstag empfängt seine Mannschaft die SpVgg Lagerlechfeld (16 Uhr). Auf lange Sicht will Haberkorn das Endergebnis der Vorsaison auf jeden Fall bestätigen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. 

    • Prognose: Qualitativ hat sich der SV Ottmarshausen gerade im Mittelfeld verstärkt. Wenn die Offensive zusätzlich ihre Leistungen aus der Vorsaison abrufen kann, wird man dem Abstiegskampf sicherlich entgehen und landet irgendwo zwischen Platz sechs und acht.

    SpVgg Westheim

    In Sachen Kaderplanung ist die SpVgg Westheim für die neue Saison breit aufgestellt. David Schmitt (TSV Friedberg II), Fabian Schild (Hainhofener SV), Enzo Laucello, Leopold von Schönfeldt, Jonas Reisinger (alle JFG Schmuttertal 07), Sezer Buldan (FC Öz Akdeniz Augsburg) und Stefan Strehler (SpVgg Bärenkeller) werden für die SpVgg auf Punktejagd gehen. Spielertrainer Thomas Hanselka will damit die immer wieder aufgetretenen Personalprobleme aus der Vorsaison vermeiden: „Wir sind definitiv besser besetzt als letztes Jahr, das ist gut für den Konkurrenzkampf und mit vielen jungen Spielern auch eine substanzielle Investition für die Zukunft.“ Die Vorbereitung resümiert Hanselka mit gemischten Gefühlen: „Das Engagement im Training war sehr gut, die Spiele dafür umso schlechter.“ Trotzdem habe seine Mannschaft den Erfolg des Klassenerhalts mitnehmen können. „Wir gehen jetzt einfach mal nach dem Motto: schlechte Vorbereitung, guter Saisonstart“, betont der Coach. Für das Gastspiel in Diedorf (Sa., 15 Uhr) ist Hanselka gewarnt. „Wir werden sehen, was am Samstag gewinnen wird, die Euphorie eines Aufsteigers oder die Abgebrühtheit eines langjährigen Kreisligisten“, sagt er. Am Dienstag muss sich sein Team dann auf dem heimischen Kobel gegen den TSV Pfersee (15 Uhr) beweisen.

    • Prognose: Mit Manuel Riepl (FC Affing) und Rares Aenoaei (FC Öz Akdeniz Augsburg) hat die SpVgg die Abgänge zweier Leistungsträger zu beklagen. Trotzdem hat man für die neue Saison einen breiten, wettkampffähigen Kader aufgestellt, was besonders in den entscheidenden Partien zum Saisonende von großen Nutzen sein kann. Wenn dazu noch der ein oder andere Diamant aus der Jugend richtig geschliffen wird, könnte die SpVgg in diesem Jahr durchaus dem Abstiegskampf entgehen.

    TSV Zusmarshausen

    Nachdem Zusmarshausens Interimscoach, Rainhard Brachert, wieder seiner Tätigkeit als Sportlicher Leiter nachgeht, wurde das Team zur neuen Saison vom Spielertrainer–Duo Lukas Drechsler und Benedikt Schmid übernommen. „Ich bin sehr zufrieden, wir kennen uns schon lange und ergänzen uns taktisch einfach gut“, sagt Drechsler über die Zusammenarbeit mit seinem Co-Trainer. Auf die Abgänge von Ronny Alex (TSV Dinkelscherben II), Andreas Belak (TSV Welden), Manuel Huth (SSV Margertshausen), Christian Wink und Stiljano Moracaj (beide SSV Neumünster-Unterschöneberg) hat der TSV mit der Verpflichtung eines Hochkaräters reagiert. Hardy Noack wechselt vom TSV Neusäß zu den Autobahnern und bringt Landesligaerfahrung mit. „Hardy ist noch stärker, als ich ihn eingeschätzt habe, er ist der mit den meisten Trainingseinheiten und gibt immer 110 Prozent“, sagt Drechsler.

    Zum Saisonauftakt kommt es im heimischen Stadion gleich zum Kracher. Der direkte Rivale aus der Vorsaison, FC Königsbrunn, ist zu Gast in Zusmarshausen (Sa, 17 Uhr). „Für mich ist das die stärkste Mannschaft der Liga, aber wir wollen zu Hause natürlich gewinnen“, betont der Coach. Für ihn gibt es nur ein Ziel für diese Saison. „Ich bin ein ehrlicher, direkter Typ und sage es, wie es ist, wir wollen aufsteigen, und es wäre Quatsch zu sagen, dass wir nur oben mitspielen wollen. Ein Dreier zu Gast bei Aufsteiger Welden am kommenden Dienstag (17.30 Uhr) sollte demnach nur Formsache sein. 

    • Prognose: In den vergangenen zwei Jahren ist man nur knapp am Aufstieg in die Bezirksliga gescheitert. Mit einem qualitativ hochwertigen, erfahrenen Kader und der wahrscheinlich stärksten Offensive der Liga zählt der TSV auch dieses Jahr zu den Topfavoriten. Kann das Team die hohen Erwartungen erfüllen, ist der Aufstieg nur noch eine Frage der Ausdauer und des nötigen Willens.
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