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Fußball-Nachlese: Zwischen Traum und Albtraum

Fußball-Nachlese

Zwischen Traum und Albtraum

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    Da war die Fußballwelt für Denis Buja noch in Ordnung. Nach seiner Einwechslung hatte der Spielertrainer des TSV Meitingen innerhalb von 120 Sekunden zwei Treffer erzielt. Dann zog er sich eine schwere Verletzung zu. Foto: Karin Tautz
    Da war die Fußballwelt für Denis Buja noch in Ordnung. Nach seiner Einwechslung hatte der Spielertrainer des TSV Meitingen innerhalb von 120 Sekunden zwei Treffer erzielt. Dann zog er sich eine schwere Verletzung zu. Foto: Karin Tautz Foto: Karin Tautz

    In den vergangenen Nächsten hat Denis Buja schlecht geschlafen. Immer wieder ist er aufgewacht. „Habe ich das alles nur geträumt?“, schoss es dem 36-Jährigen durch den Kopf. Nachdem ihm erst vor wenigen Wochen ein Knorpelschaden im Knie diagnostiziert wurde, hatte er geplant, am Saisonende seine Karriere zu beenden. Mit dem einen oder anderen Törchen wollte sich der Torjäger des TSV in den letzten beiden noch ausstehenden Spielen gebührend verabschieden. Das hat zunächst perfekt geklappt. Nach seiner Einwechslung in der 65. Minute traf er 20 Minuten später innerhalb von 120 Sekunden gleich zweimal. „Da war genau so, wie man es sich vorher wünschen würde. Als nach dem zweiten Treffer alle aufs Feld gelaufen sind, habe ich geweint“, gibt der ansonsten als harter Hund bekannte Emotional-Leader des TSV Meitingen zu.

    Aus Tränen der Freude wurden kurz darauf Tränen des Schmerzes. „Ich habe einen Ausfallschritt nach hinten gemacht. Da hat es gekracht. Das hat sich angefühlt, als ob mir jemand in die Hacken getreten hätte. Als ich mich umgedreht hatte, war da aber niemand. Da habe ich schon gewusst, was los ist.“ Die Achillessehne war gerissen, wie später im Wertinger Krankenhaus festgestellt wurde. Aus dem wie für einen Hollywood-Film inszenierten Traum war von einer Sekunde auf die andere ein Albtraum geworden.

    „Das Resultat, was in den letzten Monaten mit meinem Körper passiert ist“, vermutet der 36-Jährige. Am Dienstag gibt es einen MRT-Termin, dann soll eine Entscheidung getroffen werden, ob eine Operation notwendig ist. „Sicher ist nur: Mit Fußball ist es vorbei“, sagt Denis Buja, der sich über eine riesige Anteilnahme gefreut hat. „Aus ganz Schwaben haben sich Leute bei mir gemeldet.“

    In den letzten Tagen sei ihm vieles durch den Kopf gegangen. „Ich habe hier in Meitingen die schönsten aber auch die schlimmsten sportlichen Stunden erlebt.“ Und immer wieder hat er sich gefragt: „Habe ich das alles nur geträumt?“

    Thomas Müller ist wohl einer der wenigen, der noch an den Titel glaubt. In der Tat: Wenn der FC Bayern München seinen elften Meistertitel in Folge einfahren möchte, dann ist er auf Schützenhilfe von Mainz 05 angewiesen. Die Kicker aus der Karnevalshochburg müssten bei Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund mindestens remis spielen, damit die Bayern bei einem eigenen Sieg in Köln doch noch jubeln könnten.

    Zwischen Traum und Albtraum könnte auch die Saison für den SSV Neumünster-Unterschöneberg enden. Die ganze Saison über haben die Schrodi-Schützlinge den Platz an der Sonne in der Kreisklasse west 2 behauptet, jetzt scheint ihnen auf der Zielgeraden der Sprit auszugehen. Zuletzt gab es bittere Punktverluste in der Nachspielzeit. Nach dem 1:1 in Röfingen beträgt der Rückstand auf den neuen Spitzenreiter SSV Dillingen sogar zwei Punkte.

    Jetzt benötigt man Schützenhilfe, um am letzten Spieltag wieder auf Rang eins zurückzukehren und somit in die Kreisliga aufsteigen zu können. Ansonsten müsste man in die Relegation. Dort würde der SSV zunächst auf den Vizemeister der Kreisklasse Nord 1 (TSV Ebermergenoder SG Flotzheim) treffen. Die SSV Dillingen spielt zum Abschluss beim Tabellendritten SV Aislingen, Neumünster erwartet zu Hause den TSV Burgau. Bei Punktgleichheit würde der bessere direkte Vergleich für Neumünster sprechen, der mit Dennis, Daniel und Steffen Kränzle von der SG Zusamzell/Reutern auch schon die ersten Neuzugänge vermelden kann.

    Der direkte Vergleich war auch ein Thema beim TSV Bobingen. Der hatte nach 90 Minuten seine Pflicht mit einem 3:0-Sieg gegen den TSV Ziemetshausen erfüllt. Dann kamen die Minuten des Wartens. Denn um die Meisterschaft schon am vorletzten Spieltag perfekt zu machen, war man auf Schützenhilfe des Aufsteigers SVO Germaringen angewiesen. So warteten Spieler, Betreuer und Fans minutenlang auf das Ergebnis aus Aystetten. Dann die erlösende Nachricht: Das Spiel endete unentschieden. Damit stand der TSV Bobingen als Bezirksligameister fest, weil der SV Cosmos Aystetten nun nicht mehr gleichziehen kann. Bei Punktgleichheit hätten die Cosmonauten den besseren direkten Vergleich vorweisen können. Doch die Truppe von SpielertrainerPatrick Wurmhatte die Hausaufgaben nicht gemacht und muss nun versuchen, den zum Ziel gesetzten sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga über die Relegation zu schaffen. In Bobingen aber wurden die vorbereiteten Meister-T-Shirts ausgepackt und die Feier auf dem Rasen konnte beginnen. Kaum ein Spieler oder Betreuer, natürlich auch nicht die Trainer, blieben von den Bierduschen verschont.

    Auch der TSV Dinkelscherbenhatte Grund zum feiern. Mit einem 2:0-Sieg beim TSV Haunstettensicherte sich der Aufsteiger vor dem letzten Heimspiel den Klassenerhalt in der Bezirksliga Süd. Nachdem man schon in Augsburg war, stürzte man sich dort ins Nachtleben, nahm wohl auch die neu gestaltete Maximilianstraße in Augenschein.

    Schützenhilfe benötigt auch die SpVgg . Die Truppe von Spielertrainer Thomas Hanselka hat zwar mit einem 3:0-Auswärtssieg beim FC Stätzling II den letzten möglichen Rettungsanker ausgeworfen und steht derzeit noch auf einem Nichtabstiegsplatz. Der direkte Abstieg ist damit abgewendet. Da die Kobelkicker jedoch am letzten Spieltag spielfrei sind, müssen sie tatenlos zusehen, ob ausgerechnet die Stätzlinger Reservisten mit einem Sieg beim ASV Hiltenfingen aufwarten kann. Ansonsten müssen die Westheimer in die Relegation. Dort würden sie nach einem Freilos auf den Sieger der Partie 2. Kreisklasse Aichach (DJK Stotzard/SF Bachern/) – 2. Kreisklasse Mitte (SV Hammerschmiede/) treffen. Ungeachtet dessen, kann die SpVgg mit David Schmittvom TSV Friedbergbereits den ersten Neuzugang verzeichnen. (mit her)

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