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Fußball-Nachlese: Wenn alles schiefgeht

Fußball-Nachlese

Wenn alles schiefgeht

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    Blicke, die Bände sprechen. Mit Entsetzen verfolgen Trainer Stefan Schmid, Stefan Fixle, Maximilian Bruijnen und Ersatzkeeper Benjamin Sächerl (von rechts) das Geschehen bei der 0:1-Heimniederlage des TSV Neusäß gegen den VfB Oberndorf.
    Blicke, die Bände sprechen. Mit Entsetzen verfolgen Trainer Stefan Schmid, Stefan Fixle, Maximilian Bruijnen und Ersatzkeeper Benjamin Sächerl (von rechts) das Geschehen bei der 0:1-Heimniederlage des TSV Neusäß gegen den VfB Oberndorf. Foto: Foto: Andreas Lode

    Landkreis Augsburg Es gibt Tage, da geht alles schief. Beim Verkünden der Mannschaftsaufstellungen hatte Dr. Ernst Krendlinger, der Abteilungsleiter des TSV Neusäß, seinen ehemaligen Arbeitskollegen Tobias Niederleitner noch wärmstens begrüßt. In der 75. Minute markierte der Spielertrainer des VfB Oberndorf per Kopf den alles entscheidenden Treffer, mit dem die Gäste aus dem Tabellenkeller die drei Punkte aus dem Lohwaldstadion entführten. Da passte es auch ins Bild, dass Trainer Stefan Schmid dem im Kabineneingang verschwindenden Ball nicht aufhalten konnte, sodass er aus dem Stadion rollte. Wollte er sich dem grausamen Spiel entziehen? Als Schiedsrichter Weber vom TSV 1860 München die Partie abpfiff, sanken die Neusässer nach der dritten Niederlage in Folge völlig apathisch zu Boden. Damit dürfte der Zug Richtung Bezirksoberliga abgefahren sein. Dabei wollte man in dieser Saison nicht nur dabei sein, sondern ganz vorne stehen. „Vierter waren wir jetzt oft genug“, so Krendlinger.

    Ein großes Risiko eingegangen

    Es war ein großes Risiko, das man beim TSV Neusäß in der Winterpause eingegangen ist, als man als Tabellenführer der Bezirksliga Nord seinen Trainer Dietmar Fuhrmann entlassen hat. Irgendwie scheint das an der gesamten Mannschaft doch nicht spurlos vorbeigegangen zu sein. „Es ist doch eigentlich ganz einfach. Wenn man vor dem Tor steht, dann schießt man den Ball in dieses hinein“, versuchte Dr. Krendlinger den Seinen nach den beiden Pleiten in Wiesenbach und Burgheim in der Stadionzeitung „Lohwaldreport“ zu erklären. Sie haben es anscheinend nicht verstanden. Auch Torjäger Wadim Hartwich, der in der Winterpause zu einem Probetraining beim Karlsruher SC war, hat in diesem Jahr noch nicht getroffen.

    Völlig unverständlich auch die Tatsache, dass sich die Reihe der Undiszipliniertheiten immer weiter fortsetzt. Obwohl Trainer Stefan Schmid seiner Truppe klargemacht hat, dass er solche „Taten“ nicht akzeptieren kann, handelten sich Torhüter Felix Kastl und Kapitän Christian Weiß im dritten Spiel hintereinander die Roten Karten Nummer drei und vier ein. Insbesondere beim ansonsten so freundlichen und umgänglichen Zeitgenossen Christian Weiß schien sich in der 90. Minute der ganze Frust einer zurzeit völlig verkorksten Situation zu entladen. Die Nerven liegen blank.

    Dinkelscherben freut sich

    „Man kann durchaus sagen, dass die anderen Mannschaft für uns gespielt haben“, freute sich Martin Mehr, der Abteilungsleiter des TSV Dinkelscherben, nicht nur über den 3:1-Sieg seiner Truppe beim SV Ettenbeuren sondern auch über die Punktverluste der Konkurrenz. Während der TSV Neusäß verlor, trennten sich im Spitzenspiel des Tages der TSV Wertingen und der FC Donauwörth 2:2 unentschieden. Bei den Lila-Weißen machte sich einmal die Ausgeglichenheit des Kaders bemerkbar. In Ettenbeuren war es Geburtstagskind Matthias Winzig, der seinen Mitspielern mit einer Glanzleistung voranging. Eine Rote Karte gab es auch für Denis Buja vom TSV Meitingen, was die Personalsorgen von Trainer Ivan Konjevic nicht wirklich kleiner macht. Fehlten doch mit Mihael Potnar, Florian Steppich, Kurt Schauberger, Christoph Brückner und Elton Oloye fünf Stammkräfte. Warum Reinhold Armbrust, der gefährlichste Meitinger Stürmer, der mit dem 1:1 seinen siebten Saisontreffer erzielt hatte, vorzeitig ausgewechselt wurde, blieb eine offene Frage. Wenigstens haben die Lechtaler mit dem 1:1 beim BSV Berg im Gau ihre Talfahrt gestoppt und einen wichtigen Punkt mitgenommen.

    Nach der Winterpause noch ohne Sieg ist der SV Thierhaupten, der beim TSV Aindling II gänzlich leer ausgegangen ist. Nach der 0:3-Niederlage machte sich denn auch Abteilungsleiter Jürgen Küfner so seine Gedanken: „In dieser Verfassung gehen wir schweren Zeiten entgegen.“ Das Abstiegsgespenst kreist über der Adalbert-Mayr-Sportanlage. Dabei war man beim SVT so stolz, zum ersten Mal in der langen Vereinsgeschichte endlich in die Bezirksliga aufzusteigen.

    20 Jahre hat der SC Altenmünster auf Bezirksebene zugebracht. Obwohl es am Ende der Saison aller Voraussicht nach in die Kreisliga gehen wird, wollen sich die Zusamtaler anscheinend anständig verabschieden. Beim VfR Jettingen gelang mit 3:1 der zweite Sieg in Folge.

    Herbertshofer Trainersuche

    Alles schiefzugehen scheint auch bei der TSG Stadtbergen, die sich nach der 0:5-Heimschlappe gegen die TSG Augsburg wieder im Abstiegskampf der Kreisliga Augsburg befindet. Aus diesem konnte sich von den Kreisligisten aus dem Augsburger Land eigentlich nur der TSV Herbertshofen mit seinem hauchdünnen 1:0-Erfolg gegen den BSV Neuburg befreien. In Herbertshofen scheint man auch bei der Suche nach einem Nachfolger für Armin Bosch schon ziemlich weit. Wie die Vögel von den Bäumen zwitschern, wird dort Helmut Gumpp (zuletzt TSV Unterthürheim) als heißer Kandidat gehandelt. Einen Hoffnungsschimmer hat der VfL Westendorf mit seinem 4:2-Sieg gegen den VfR Foret ausgelöst in der Kreisklasse Nordwest. „Wir haben immer noch fünf Punkte Rückstand und werden in den verbleibenden zehn Spielen alles versuchen, um die Klasse zu halten“, sagte Abteilungsleiter Stephan Hanke nach einem turbulenten Spiel mit vielen Nickligkeiten.

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