„Nie mehr Kreisklasse! Nie mehr, nie mehr!“ So sangen und tanzten die die Kicker des TSV Diedorf nach dem 4:0-Sieg gegen den SV Thierhaupten. Einen Spieltag vor dem Saisonende hatte man die Meisterschaft in der Kreisklasse Nordwest perfekt gemacht. Der TSV Welden ist zwar punktgleich, muss jedoch am letzten Spieltag spielfrei zuschauen. Nach dem 3:0 vor zwei Wochen im Gipfeltreffen hatte man sich den direkten Vergleich gesichert. Das Hinspiel im welden wurde 0:2 verloren – eine von bisher drei Niederlagen.
Vier Spielrunden gehörte der TSV Diedorf de Kreisklasse Nordwest an, bevor nun die Rückkehr in die Kreisliga gelang, in der man zuvor sieben Jahre gespielt hatte. Gegen Thierhaupten zeigte die junge Mannschaft nochmals ihre Offensivqualitäten. 67 Treffer hat man in den bisherigen 23 Spielen erzielt.
„Einen Aufstieg kann man nicht planen. Da gibt es viel zu viele Unwägbarkeiten“, blickt Spielertrainer Florian Sandner nach einer langen Nacht zurück. „Nachdem wir zur Winterpause vorne mit dabei waren, wollten wir bis zum Schluss oben bleiben. Da sist uns gelungen, weil wir auch das nötige Spielglück hatten.“ Auch der Punkt in Täfertingen sei extrem wichtig gewesen. „Obwohl einige extrem unzufrieden waren.“ Am Sonntag waren alle glücklich. Auch die lokale Sportprominenz hat mitgefeiert. Torsten Fendt, langjähriger Eishockey-Recke der Augsburger Panther und früher sogar Mitspieler in Diedorf, oder Gemeinderat Sören Dreßler.
Wie der Vater so der Sohn
Der ist 2005 als Kapitän der Regionalliga-Mannschaft des FC Augsburg in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Da war sein Sohn Julian gerade einmal vier Jahre alt. Jetzt hat auch der 21-Jährige seinen ersten Aufstieg geschafft. Als Abwehrspieler gehörte er zu den vielen „jungen Wilden“, die sich um die beiden Spielertrainer Florian Sandner (32) und Alexander Galis (31) scharen. „Wir haben versucht, die Mannschaft für die jungen Burschen attraktiv zu machen“, sagt Sandner. Mit Dreßler und Tobias Schneider, mit 14 Treffern der erfolgreichste Torschütze, hätten es in dieser Saison sogar zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft in die „Erste“ geschafft. Übertroffen wir Schneider nur von Maximilian Mayer, der neben neun Treffern mit 21 Assist auch noch bester Vorbereiter ist.
Die meisten der Diedorfer Kicker kommen auch aus Diedorf. Lediglich Torhüter Sebastian Menacher ist neu. „Er hat sich bisher mit Tobias Rüger abgewechselt. Nach der unglaublichen Leistung beim 0:0 in Täfertingen konnten wir ihn aber einfach nicht rausnehmen“, erklärt Florian Sandner, dem für die kommende Saison nicht bange ist. Bis auf Marco Sailer, der verzogen ist, bleiben alle bei der stange. „Die Mannschaft hat sich den Aufstieg erarbeitet, sie hat es auch verdient, in der Kreisliga zu spielen“, sagt der Coach, „aber es tut nie weh, wenn erfahrene Spieler dazu kommen.“
Junge Kicker gibt es beim TSV Diedorf genug. „In den letzten Jahren ist es immer besser geworden. Unter der neuen Abteilungsleitung hat sich ein toller Zusammenhalt zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft entwickelt.“ Abteilungsleiter Dominik Althaus ist gleichzeitig Trainer der „Zweiten“, die sich im Anschluss 5:0 gegen den SV Thierhaupten II durchsetzte und als Tabellenzweiter der B-Klasse Nordwest in die A-Klasse aufsteigt. „Wir haben kräftig gefeiert“, verrät Sandner. Wann hat man schon einen Aufstieg im Doppelpack zu bejubeln?