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Die glanzvolle Rückkehr eines Trainers
![Durch den 2:1-Sieg gegen den SC Biberbach sicherte sich die SpVgg Auerbach den Aufstieg in die Kreisliga. Hinterher wurde Trainer Lubos Cerny auf Händen bzw. Schultern getragen. Foto: Karin Tautz Durch den 2:1-Sieg gegen den SC Biberbach sicherte sich die SpVgg Auerbach den Aufstieg in die Kreisliga. Hinterher wurde Trainer Lubos Cerny auf Händen bzw. Schultern getragen. Foto: Karin Tautz](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Mit dem Aufstieg der SpVgg Auerbach/Streitheim schließt sich für Trainer Lubos Cerny ein Kreis. Der 55-Jährige ist glücklich, dass er dem Verein etwas zurückgeben konnte.
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Für Trainer Lubos Cerny und Strippenzieher Michael Furnier war die Meisterschaft in der Kreisklasse Nordwest und der Aufstieg in die Kreisliga mit der SpVgg Auerbach/Streitheim etwas ganz Besonderes. Beide waren schon dabei, als der Klub aus den beiden Ortsteilen der Gemeinden Horgau und Zusmarshausen von 2007 bis 2010 schon einmal für drei Jahre in der höchsten Spielklasse des Fußball-Kreises Augsburg unterwegs war.
„Ich bin glücklich, dass ich dem Verein etwas von dem zurückgeben kann, was er mir gegeben hat“, freute sich Cerny, der 2005 aus der damaligen Tschechoslowakei, wo er bei Teplice in der 2. Liga gespielt hatte, nach Auerbach kam. „Ich wollte eigentlich zu einem höherklassigeren Verein, aber in Auerbach hat man sich unglaublich intensiv um mich gekümmert. Dass es gleich im zweiten Jahr mit dem Aufstieg klappt, ist umso schöner.“ Bis 2011 hat er bei der SpVgg gespielt. Vor zwei Jahren ist Cerny nach einer Odyssee über SV Hammerschmiede, DJK Lechhausen, als Jugendtrainer beim FC Königsbrunn und FC Stätzling nach Auerbach zurückgekehrt. Zuletzt war er beim BC Rinnenthal. Dort schon im Schlepptau: Samet Kurt, der als spielender Co-Trainer auf dem Spielfeld vermittelt, was Lubos Czerny von außen analysiert. „Es passt super mit ihm“, sagt der 55-Jährige.
Der ehemalige Bayernliga-Spieler besetzt aber nicht nur die Schaltzentrale im Mittelfeld, der 31-Jährige war mit neun Toren auch der erfolgreichste Torschütze der Meistermannschaft. Ihm folgen Abwehrspieler Simon Huber, Youngster Philipp Hildenperger und „Oldie“ Michael Furnier mit jeweils acht Treffer. Danach folgt schon Edrisa Jaithe, der seine sieben Tore als „Super-Joker“ in nur wenigen Minuten unter anderem mit zwei Dreierpacks erzielt hat. „Uns fehlt ein Knipser. Wir haben keine zweistelligen Torschützen“, sagt Lubos Cerny und freut sich, dass zur neuen Saison wieder Tomasz Gwidz nach einer Hüft-Operation zur Verfügung steht. Außerdem steht mit Marco Steinle der erste Neuzugang fest. Er kehrt vom TSV Zusmarshausen zu seinem Heimatverein zurück. Ansonsten will man sich nur punktuell verstärken. „Wir sind noch an drei Leuten dran“, verrät Cerny, „aber ich sage noch keine Namen.“
Der Coach hält seine Mannschaft ansonsten für stark genug, um in der Kreisliga eine gute Rolle zu spielen. „Das liegt uns vielleicht sogar besser, weil mehr Wert auf das Spielerische gelegt wird.“
Dieser Meinung schließt sich auch Michael Furnier an. „Wir spielen schon Fußball und bolzen nicht“, blickt das Auerbacher Urgestein auf die Saison und seinen zweiten Aufstieg mit der SpVgg zurück. Den Grundstein dazu habe man seiner Meinung nach im Trainingslager in Miesbach gelegt. „Da haben wir den Turbo gezündet und dann immer an uns geglaubt, auch wenn die Gegner nicht locker gelassen haben. Wir waren fit und konnten immer drauflegen. Die Jungs waren sehr trainingsfleißig und haben außerdem immer gezeigt, dass sie das Herz am rechten Fleck haben.“
Ein Erfolgsgarant war auch Michael Wenni. Der 38-Jährige hatte seine Torwarthandschuhe beim SSV Anhausen eigentlich schon an den Nagel gehängt. „Wir haben schon viele Matches gegeneinander gespielt. Diesmal habe ich ihn angerufen, dass er uns helfen muss“, sagt Michael Furnier über den Mann seiner Cousine, der mit seiner Erfahrung beim TSV Gersthofen oder TSV Dinkelscherben gerade den vielen jungen Spielern Sicherheit gegeben hat. „Er war spielerisch und charakterlich eine Verstärkung“, deshalb tut es Michael Furnier leid, dass Michael Wenni nach dem Abstieg des SSV Anhausen nun nicht gegen seinen Bruder Martin spielen kann.
Eine Wertung, welcher Aufstieg schöner war, will Michael Furnier, der mittlerweile auch als Abteilungsleiter fungiert, nicht abgeben: „Jeder Aufstieg ist einzigartig, weil er nur alle fünf bis zehn Jahre mal vorkommt“, sagt der 38-Jährige. Entsprechend groß wurde auch gefeiert. Während sich die Spieler abmühten, beim SC Biberbach zu einem 2:1-Sieg zu kommen, drehten sich in Auerbach bereits die Spanferkel auf dem Grill. Bis zum Morgengrauen soll es gegangen sein. „Wir hätten auf jeden Fall gefeiert“, sagt Furnier. Zumal ja auch die zweite Mannschaft der Blau-Weißen den Meistertitel in der B-Klasse Nordwest errungen hat.
Für die gute Vernetzung der beiden Teams spricht die Tatsache, dass der Torjäger der Zweiten, Christian Unger, fünf Minuten vor Schluss den Siegtreffer erzielt hat. Sonst wäre nämlich der TSV Leitershofen Meister gewesen, Auerbach hätte in die Relegationsmühle gemusst. „Dass die Leitershofer als Zuschauer hinter der Biberbacher Bank Bier ausgesetzt hatten, hat ihnen nichts genutzt“, freut sich Lubos Cerny. „So etwas kommt davon, wenn nicht alle Spiele zur gleichen Zeit angesetzt werden“, ärgert er sich über das Verhalten des Fußball-Verbandes in der Hochwasser-Lage.
Über den BFV und die SpVgg Bärenkeller hat sich auch Ludwig Furnier, der Vorsitzende der SpVgg, geärgert. Trotz der drei Punkte am grünen Tisch. „Wir hatten keine Zuschauereinnahmen und schon 120 Paar Würstchen eingekauft, als die Absage kam. Außerdem konnte David Schönenberg seine Rotsperre nicht absitzen und hat dann im letzten Spiel gefehlt“, echauffierte er sich. Obwohl es dann doch hieß: Ende gut, alles gut.
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