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Fußball-Nachlese: Dauerspektakel in Dinkelscherben

Fußball-Nachlese

Dauerspektakel in Dinkelscherben

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    Adnan Muminovic (rechts) bejubelte mit Aivin Emini und Robin Widmann den Führungstreffer gegen den SV Wörnitzstein-Berg.  Am Ende reichte es nur zu einem 1:1.
    Adnan Muminovic (rechts) bejubelte mit Aivin Emini und Robin Widmann den Führungstreffer gegen den SV Wörnitzstein-Berg. Am Ende reichte es nur zu einem 1:1. Foto: Marcus Merk

    Wer derzeit auf den Kaiserberg nach Dinkelscherben pilgert, braucht sein Kommen nicht zu bereuen. Vergangene Woche lieferte der TSV Dinkelscherben gegen den SC Griesbeckerzell eine spektakuläre Aufholjagd, gewann durch einen Treffer von Paul Holand in der fünften Minute der Nachspielzeit am Ende noch mit 4:3. „Es war die schlechteste erste Halbzeit und die beste zweite Halbzeit, die ich je von unserer Mannschaft gesehen habe“, konstatierte Abteilungsleiter Martin Mehr. Gegen den FC Stätzling gab es erneut einen Last-Minute-Erfolg. Diesmal fiel der entscheidende Treffer sogar noch später. Sechs Minuten waren bereits nachgespielt, als Thomas Kubina der 2:1-Siegtreffer gelang. Damit sind die Lila-Weißen nach acht Spieltagen neben Spitzenreiter TSV Hollenbach als einzige Mannschaft noch ungeschlagen. Gegen Stätzling sicherte er drei Punkte, am vergangenen Donnerstag war Thomas Kubina zwischen den diesen beiden Punktspiel-Spektakeln beim Benefizspiel zwischen dem Bundesligisten FC Augsburg und dem Zweitligisten SSV Ulm in Einsatz. Er sorgte für Getränke-Nachschub für die 2.500 Zuschauenden, die von rund 150 Helferinnen und Helfern bestens versorgt wurden. Man darf gespannt sein, wie lange das Dauerspektakel in Dinkelscherben so weiter geht.

    Das Geschehen auf dem Kaiserberg werden auch Jeremias Seibold, der Bruder von TSV-Youngster Samuel Seibold, Felix Hafner, Sandro Carapezza und Trainer Thomas Rudolph vom FC Gundelfingen aufmerksam verfolgt haben. Dieses Quartett stammt nämlich aus Dinkelscherben. In so einer Euphorie kann man ja durchaus mal träumen, in welcher Liga eine Mannschaft mit lauter Kicker aus der Reischenau-Metropole kicken würde. Auch Julian Kania, der bei Arminia Bielefeld in der 3. Bundesliga spielt, und Simon Achatz, der beim Regionalligisten Schwaben Augsburg am Ball ist, entstammen dem TSV Dinkelscherben.

    Jeremias Seibold und Felix Hafner waren maßgeblich am 4:0-Sieg des FC Gundelfingen gegen den SV Cosmos Aystetten beteiligt, der noch viel höher hätte ausfallen können, weil zwischen dem Bayernliga-Absteiger und dem Bezirksliga-Aufsteiger vor über 700 Zuschauern ein Klassenunterschied zutage trat. Die Grün-Weißen wollten sich Heimspiel-Party nicht crashen lassen und traten überaus souverän auf. „Es hat sich früh abgezeichnet, dass Aystetten bei dem warmen Wetter auf dem großen Platz keine Chance hat“, meinte FCG-Abwehrchef David Anzenhofer später. Er selbst steuerte das Tor zum zwischenzeitlichen 3:0 bei – und hatte dabei schon zum zweiten Mal in der laufenden Saison Glück. Schon einmal scheiterte Anzenhofer zunächst am Keeper, um dann den Abpraller zu verwerten. „Ich muss das echt mal wieder trainieren“, gab sich der 30-Jährige durchaus selbstkritisch.

    So jedenfalls hatte sich der neue Co-Trainer Maximilian Bauer seinen Einstand nicht vorgestellt. „Ich hätte lieber eine Woche vorher begonnen“, flüchtete er sich in Galgenhumor. Der Kontakt kam übrigens über das Internetportal FuPa zustande, wie der zurückgetretene Co-Trainer Thomas Paschek verriet. Als Abteilungsleiter ist der 39-Jährige weiter im Einsatz. „Eine verdiente Niederlage. Mund abwischen! Kopf hoch! Nächste Woche weiterkämpfen!“, schrieb er nach dem Debakel in Gundelfingen in den sozialen Medien. Da wartet dann das Kellerduell gegen den VfL Kaufering. „Gegen Gundelfingen müssen wir keine Punkte holen, aber gegen Kaufering“, so Spielertrainer Patrick Wurm. Der Einzige, der am Samstag Grund zur Freude hatte, war der verletzte Marcel Burda. Während eines privaten Termins, der so oder so einen Einsatz verhindert hätte, hatte er Gelegenheit, den 5:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn in Düsseldorf mitzuerleben.

    Intensive Zweikämpfe lieferten sich Simon Kewitz und Arthur Fichtner (von links) vom TSV Meitingen mit Pascal Beckert vom FC Horgau.
    Intensive Zweikämpfe lieferten sich Simon Kewitz und Arthur Fichtner (von links) vom TSV Meitingen mit Pascal Beckert vom FC Horgau. Foto: Karin Tautz

    Hautnah erlebt seit drei Wochen Torsten Vrazic die Spiele des TSV Meitingen mit. Der Abteilungsleiter sitzt nämlich seit der Trennung vom Trainergespann Buja/Brückner selbst auf der Bank. Und seitdem hat die Mannschaft nicht mehr verloren. Dennoch will der TSV-Fußballboss, dem ein aussichtsreicher Kandidat abgesagt hat, eine baldige Lösung. Die Spielvorbereitung für das Landkreis- und Kellerderby gegen den FC Horgau hat Interims-Spielertrainer Matthias Heckel per Videokonferenz aus dem Urlaub in Italien gemacht. Vier Minuten später wurde schon vom Liveticker erleichtert, denn Michael Meir hatte zum 1:0 getroffen. Der FC Horgau, bei dem sich zu den Urlaubern Tobias Kirschner, Severin Blochum, Leon Rößle und Fabian Tögel sowie den verletzten Philip Meitinger, Raffael Wieser und Markus Hefele auch noch kurzfristig Kevin Nagler gesellte, mussten komplett umstellen. Auf Meitinger Seite hingegen fehlten nur Alexander Heider (Urlaub) und Xhevalin Berisha, der nach seiner Roten Karte im Spiel gegen TSV Ziemetshausen eine Sperr von sieben Spielen aufgebrummt bekommen hat. „Ich hatte anschließend noch eine Unterhaltung mit dem Schiedsrichter“, gab der Sünder kleinlaut zu. Horgaus Arthur Mayer wurde nach seiner Notbremse für zwei Spiele gesperrt, was im Lager der Kleeblätter als sehr hart empfunden wird. Während der TSV Meitingen die Relegationsplätze verlassen hat, ist der seit fünf Spielen auf einen Sieg wartende FC Horgau auf einen Abstiegsplatz abgerutscht.

    Vom Abrutschen kann man auch beim TSV Gersthofen ein Lied singen. Als Tabellenführer fuhren die Schwarz-Gelben zum TSV Hollenbach, wo es mit 2:3 die erste Saisonniederlage setzte. Im zweiten Spitzenspiel innerhalb einer Woche musste man sich dann gegen den SV Wörnitzstein-Berg mit einem 1:1 begnügen und ist auf Platz vier zurückgefallen. „Nach drei Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage muss man ehrlicherweise sagen, dass wir nicht immer und vor allem zu inkonsequent unser volles Potenzial abgerufen haben“, bewertet Sportlicher Leiter Goran Boric die bisher gezeigten Leistungen. Mit ein Grund für die beiden letzten sieglosen Spiele ist auch das Fehlen von Torjäger Fabian Bühler, der aber zumindest das Krankenbett wieder verlassen konnte und als Zuschauer in der Arena. Am Mittwochabend im Nachholspiel gegen den FC Stätzling (Anpfiff 19.30 Uhr) soll der Goalgetter wieder dabei sein.

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