Weil das Hochwasser den letzten Spieltag der Saison der unteren Fußballklassen förmlich weggespült hat, verteilt sich die Spannung nun über die ganze folgende Woche. Fast jeden Tag standen und stehen Entscheidungen in Sachen Auf- und Abstieg oder Relegation beziehungsweise die Teilnahme daran auf dem Programm. Teilweise mit unverhofften Veränderungen.
So war der SV Erlingen eigentlich seit dem vergangenen Sonntag auf den SV Hammerschmiede II als Gegner im Kampf um einen Platz in der Kreisklasse eingestellt, nachdem dieser das „Endspiel um Platz zwei“ bei der SpVgg Deuringen mit 2:1 gewonnen hatte. Doch nun gibt es einen lachenden Dritten. Durch ein Sportgerichtsurteil hat die TSG Stadtbergen zwei weitere Punkte dazu bekommen. Weil der TSV Firnhaberau II nicht spielberechtigte Akteure eingesetzt hat, wurde das Spiel am grünen Tisch von einem 0:0 in einen 2:0-Sieg umgewandelt. Dadurch konnte die TSG nun am Donnerstagabend mit einem 3:0-Sieg bei der SpVgg Westheim II (siehe eigenen Spielbericht) auf den zweiten Platz springen, weil man gegenüber dem punktgleichen SV Hammerschmiede II den besseren direkter Vergleich hat (7:1 und 1:1). „Wir nehmen es, wie es kommt. Dieses Hin und Her kann man ja eh nicht ändern“, sagt Erlingens Spielertrainer Fabian Wolf, der mit seiner Mannschaft zum zweiten Mal in Folge Anlauf zum Aufstieg in die Kreisklasse nimmt, vor dem Duell der beiden Vizemeister aus den A-Klassen Nordwest und West, das am Samstag um 17 Uhr in Gundelsdorf angepfiffen wird.
In Affing läuft der SSV Anhausen in der Relegation um den Kreisliga-Erhalt am Samstag um 17 Uhr gegen den TSV Firnhaberau auf. Der Verlierer dieses Duells der beiden Tabellen-14. der Kreisligen Augsburg und Ost steigt ab, der Sieger nimmt an der eigentlichen Relegation teil und trifft dort am Dienstag, 11. Juni, auf den SV Mering II, der von Sascha Mölders trainiert wird. Der ehemalige FCA-Profi saß am Donnerstagabend noch beim „Doppelpass on Tour“ auf der Bühne der Gersthofer Stadthalle und plauderte dort mit Thomas Helmer, Mario Basler und FCA-Präsident Markus Krapf.
„Wir schauen nur nach vorne“, sagt Anhausens Thomas Bock nach dem 1:1 gegen den TSV Welden, das den SSV mit einem Eigentor in der Nachspielzeit in die Relegation stürzte. Statt einem Sieg sind jetzt wohl deren drei nötig, um die Klasse zu halten. „Das ist bitter, aber wir haben aus den letzten fünf Spielen 13 Punkte geholt und ja auch gegen Welden nicht verloren“, sieht er seine Mannschaft, die sich in der Rückrunde schier aussichtslos zurückliegend aus dem Keller gehievt hat, durchaus im Flow. In der Tat: Während man in der Vorrunde gerade einmal drei Pünktchen geholt hat, waren in der Rückrunde deren 29. „Das ist sensationell“, sagt Thomas Bock. Erst am letzten Spieltag vor der Winterpause konnte der SSV nach 16 sieglosen Spielen unter Interimstrainer Max Reiser den ersten Dreier einfahren. Nicht zufrieden ist man in Anhausen mit dem Austragungsort Affing. „Da hätte man ja gleich in der Firnhaberau spielen können“, schimpfte ein Fan in den sozialen Medien.
In Dasing trifft der Relegant aus der Kreisklasse Nordwest auf den FC Gerolsbach, seines Zeichens Tabellen-13. der Kreisliga Ost. Wer das sein wird, entscheidet sich am Samstag um 15.30 Uhr, wenn die SpVgg Auerbach-Streitheim zum letzten Punktspiel beim SC Biberbach antritt. Nur mit einem Sieg in diesem Gipfeltreffen beim Tabellendritten könnte Auerbach den Meistertitel feiern. Der momentane Spitzenreiter TSV Leitershofen, der 20 Spiele ungeschlagen war, müsste dann in die Relegation. Bei einem Unentschieden wären beide Mannschaften punktgleich, der bessere direkte Vergleich würde dann für den TSV Leitershofen sprechen (3:2 und 1:1).
In der Kreisliga West steht durch die 2:6-Niederlage des VfR Jettingen II am Mittwochabend gegen Wiesenbach fest, dass der TSV Balzhausen auf jeden Fall in die Abstiegsrelegation geht. Die Partie Balzhausen gegen FC Lauingen hat damit keine Bedeutung mehr und wird nicht mehr ausgetragen. Zwischen Altenmünster (24; daheim gegen Dillingen) und Mindelzell (22; daheim gegen Holzheim) entscheidet sich, wer die Liga hält und wer in die Relegation muss. Die besten Karten für den Titelgewinn hält der aktuelle Zweite Ziemetshausen. Voraussetzung ist ein Sieg am Freitagabend bei Schlusslicht SpVgg Krumbach. Damit würde Thannhausen von der Spitze verdrängt. Im unwahrscheinlichen Fall einer Niederlage von Ziemetshausen könnte Bubesheim (bei GW Ichenhausen) sogar noch Meister werden. Gewinnen Ziemetshausen und Bubesheim, ist der SCB Zweiter (schlechterer direkter Vergleich mit Ziemetshausen) und die TSV Thannhausen nur noch Tabellendritter.
In der Kreisklasse West 2 steht der TSV Burgau schon länger als Meister fest. Die Entscheidung über den Vizetitel fiel am Freitagabend: Wenn der SV Villenbach den SV Aislingen bezwingt, zieht er noch an TGB Günzburg vorbei auf den Relegationsrang und träfe dann auf den SV Scheppach.
In der Kreisklasse Nord 2 wird hinter Meister SV Ehingen-Ortlfingen der Teilnehmer an der Aufstiegsrelegation noch gesucht. Zweiter Kicklingen hat aktuell zwei Punkte Vorsprung auf Dritten Schretzheim.
Auch das Relegationsspiel um den Bayernliga-Erhalt zwischen dem FC Gundelfingen und Türkspor Augsburg ist nun für kommenden Mittwoch, 12. Juni, 18.30 Uhr, zum dritten Mal neu angesetzt worden. Ob das Schwabenstadion dann der Austragungsort sein kann, erscheint aktuell zumindest fraglich. Für das Wochenende ist neuerlicher Starkregen angesagt.