Die Winterpause neigt sich dem Ende zu. Nächste Woche steht in der Fußball-Kreisliga Augsburg der erste reguläre Spieltag im neuen Kalenderjahr an. Am Nachholspieltag empfängt der TSV Zusmarshausen bereits den FC Stätzling II (14 Uhr), während die SpVgg Westheim gegen den Tabellenzweiten aus Langerringen bestehen muss. Trügerisch ist der vermeintlich sichere zehnte Tabellenplatz des SV Ottmarshausen, den nur sechs Punkte vom Tabellenkeller trennen. Deutlich entspannter ist die Lage beim großen Bruder aus Neusäß. Die Lohwaldkicker stehen mit 28 Zählern auf dem fünften Tabellenplatz knapp hinter dem TSV Zusmarshausen. Mission Klassenerhalt lautet die Aufgabe für Manuel Degendorfer, den neuen Trainer des SSV Anhausen.
TSV Zusmarshausen mit prominentem Neuzugang
Mit nur drei Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz steht der TSV Zusmarshausen aktuell auf einem aussichtsreichen vierten Rang. „Auch wenn wir die letzten vier Spiele nicht mehr gewonnen haben, wollen natürlich oben dabei bleiben“, betont Zusmarshausen-Coach Herbert Wiest. Dafür hat sich der TSV mit dem Ex-Spielertrainer des SSV Anhausen Benedikt Schmid verstärkt. „Er ist ganz klar ein Führungsspieler und in jeder Hinsicht, eine enorme Verstärkung für uns “, sagt Wiest. Der TSV dominierte in der Wintervorbereitung beim TSV Firnhaberau mit 8:0 und konnte sich gegen den Bayernligisten Türkspor Augsburg 2:0 durchsetzen. Lediglich gegen die TSG Thannhausen hatte man zuletzt das Nachsehen (2:1). Ernst wird es für den TSV schon eine Woche vor dem offiziellen Punktspielstart. Am Sonntag empfangen die Wiest-Schützlinge im Nachholspiel den FC Stätzling II.
- AL-Prognose: Bei Betrachtung der offensiven Stärke und defensiven Stabilität zählt der TSV Zusmarshausen zu den vielversprechendsten Kandidaten im Aufstiegsrennen. Acht Spiele in Folge sind die Autobahner ungeschlagen – einziges Manko: Aus den letzten vier Partien konnten sie nur vier Punkte ergattern.
TSV Neusäß sehnt Aufstieg herbei
- Den Aufstieg sehnt auch der langjährige Bezirksligist TSV Neusäß herbei. Mit 31 geschossenen Toren hat der TSV jedoch unter den Top-Fünf der Liga deutlich das Nachsehen. Mit Alperen Karaman vom TSV Schwaben Augsburg hat Trainer Serkan Demharter, der im September das Amt von Robert Walch übernommen hat, eine weitere Offensivkraft an Land gezogen. „Alperen passt von der Spielanlage und mit seinem Charakter einfach sehr gut in die Mannschaft“, sagt Demharter. Die Vorbereitung verlief am Lohwald eher durchwachsen. Die SG Reisensburg-Leinheim wurde mit 3:2 zwar besiegt, gegen den DJK Lechhausen (0:1) und den FC Lauingen (1:3) hatten die Lohwälder jedoch das Nachsehen. „Die Trainingsbeteiligung ließ am Anfang wegen Krankheit und Verletzungen zu wünschen übrig, aber bis zum Rundenstart sind alle fit“, ist sich Demharter sicher.
- AL-Prognose: Die Ausgangslage für die Restsaison könnte für den TSV Neusäß mit Sicherheit besser aussehen. Trotzdem haben die Lohwälder die Unruhen um den Trainerwechsel überwunden und scheinen besonders in der Defensive einen klaren Plan zu haben. In den letzten vier Pflichtspielen musste die Demharter-Truppe nur ein Gegentor verzeichnen.
Aufsteiger SV Ottmarshausen ist das Überraschungsteam
Mit 20 Zählern steht der SV Ottmarshausen auf dem zehnten Rang und hat auf den Tabellensechsten TG Viktoria Augsburg nur zwei Punkte Rückstand. „Klar haben wir auch den ein oder anderen Punkt liegen gelassen, aber als Aufsteiger sind wir sehr zufrieden“, sagt Trainer Oliver Haberkorn, der zusammen mit Marco Spengler und Meinrad Horak ein weiteres Jahr beim SVO zugesagt hat. Die Offensive des SV prägen maßgeblich Benjamin Keller und Marco Spengler, die mit zehn und acht Treffern zu den Top-Torjägern der Liga zählen. Erfreulich für Haberkorn ist zudem die Rückkehr des langzeitverletzten Kapitäns Sebastian Kölbl. Als Verstärkung des Torhüter-Teams konnte Robert Mack vom TSV Pfersee verpflichten werden. Aus der bisherigen Wintervorbereitung ergibt sich für die Haberkorn-Truppe mit weiteren Siegen gegen den TSV Steppach (3:0), den SSV Neumünster-Unterschöneberg (7:0) und gegen den TSV Dinkelscherben (2:1) eine bisher lupenreine Bilanz. „Das war bis hier hin überragend. Ich hab bis zu 20 Männer im Training, und bei den Testspielen haben wir es bis jetzt auch echt ordentlich gemacht“, resümiert der Coach.
- AL-Prognose: Als Aufsteiger hat der SVO seine Hausaufgaben gemacht und zählt zu den Überraschungen der Liga. Die Haberkorn-Truppe hat in jedem Fall das Potenzial, auch weiterhin zu punkten und sich in der Mitte der Tabelle festzusetzen. Der Abstand zu den Abstiegsplätzen ist jedoch nicht groß. Die Gefahr, nach unten abzurutschen, bleibt bestehen.
SpVgg Westheim sitzt Abstiegsgespenst im Nacken
Nur drei Punkte trennen die SpVgg Westheim vom gefürchteten Tabellenkeller. Mit 17 Punkten steht die SpVgg auf Rang 13. „Wir sind bis jetzt natürlich unzufrieden mit der Situation und im Fall einer Niederlage im Nachholspiel wird es die kommenden Wochen nicht gerade leichter“, betont Coach Thomas Hanselka. Das Resümee aus der Vorbereitung ist jedoch vielversprechend. Mit einer knappen Niederlage beim TSV Hollenbach, einem Remis beim SV Mindelzell und den deutlichen Siegen gegen den TSV Dasing (4:1) und den SV Ried (6:1) ist Hanselka zufrieden. „Die Spieler, die da waren, haben echt gut mitgezogen, aber das Verletzungspech verfolgt uns weiterhin“, hadert er.
Trotz der misslichen Tabellensituation genießt der Spielertrainer das Vertrauen der Vereinsführung. Die SpVgg und Hanselka gehen auch in der Saison 23/24 gemeinsame Wege. Nach einem kurzen Gespräch mit den Abteilungsleitern Matthias Ebbrecht und Hans Leis wurde man sich schnell über eine weitere Zusammenarbeit einig. „Wir sind uns zu hundert Prozent sicher, dass Thommy der absolut richtige Mann bei uns ist“, heißt es vonseiten der Abteilungsleitung. Trotz der aktuellen Tabellensituation sei man fest davon überzeugt, dass die SpVgg am Ende über dem Strich stehen werde. Am kommenden Sonntag haben die Westheimer auf dem heimischen Kobel die Chance, mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Langerringen (19 Uhr) einen ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.
- AL-Prognose: Den Hanselka-Schützlingen stehen harte Wochen bevor, um dem Abstiegskampf am Ende der Saison zu entgehen. Eine gewisse Konstanz, Punkte aus den Begegnungen der zweiten Tabellenhälfte und das Ausbleiben weiterer Verletzungen werden ausschlaggebend dafür sein, wo die Reise letztendlich hingeht.
Manuel Degendorfer soll den SSV Anhausen retten
Nach einem schwachen Saisonstart mit nur einem Zähler aus den ersten fünf Spielen scheint sich der SSV Anhausen zum Ende des vergangenen Jahres etwas gefangen zu haben. Mit zehn Punkten aus den letzten vier Partien konnte man immerhin auf dem vorletzten Tabellenplatz überwintern. Nachdem sich die Vereinsführung des SSV im November von Benedikt Schmid getrennt hat und Ex-Profi Sören Dreßler die letzten beiden Spiele des Jahres 2022 eingesprungen ist, hat man Manuel Degendorfer für die „Mission Klassenerhalt“ engagiert. Der ehemalige Coach vom TSV Dinkelscherben (Saison 2017/18) konnte im Vorbereitungsspiel gegen den TSV Leitershofen bereits den ersten Erfolg mit seinem neuen Team feiern (6:2). Jetzt ist nur noch ein Test zu Gast beim TSV Fischach geplant (So, 15 Uhr). „Ich bin angetreten für den Klassenerhalt. Die Bereitschaft der Jungs im Training muss ich hervorheben, die sind wirklich bereit, sich gegen den Abstieg zu wehren“, sagt Degendorfer. Bei dieser Mission sollen auch vier Youngsters mithelfen: Michael de Souza Wolf, Elias Scheppach und Niclas Bogale aus der eigenen A-Jugend sowie Moritz Mies (FC Stätzling U19). Die Mission beginnt im heimischen Waldstadion kommende Woche gegen Tabellenschlusslicht TSV Schwaben Augsburg II. „Das ist gleich zum Auftakt ein wegweisendes Spiel“, betont Degendorfer.
- AL-Prognose: Die Ausgangssituation für den SSV Anhausen ist einfach: Der Abstiegskampf beginnt mit dem Auftakt im neuen Kalenderjahr. Holt man jetzt nicht gleich zu Beginn wichtige Punkte, um am mittleren Tabellendrittel dranzubleiben, wird es ein Ding der Unmöglichkeit die Klasse zu halten. Hoffnung und frischer Wind können jedoch wahre Wunder bewirken. Mit einem erfahrenen Mann wie Manuel Degendorfer scheint es durchaus möglich, den Anhausen-Kahn vor dem Kentern zu bewahren.