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Fußball: "Ich bin zu alt für dieses Kasperltheater"

Fußball

"Ich bin zu alt für dieses Kasperltheater"

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    Gersthofens Trainer Thomas Holzapfel kehrt auf die heimische Couch zurück. Foto: Karin Tautz
    Gersthofens Trainer Thomas Holzapfel kehrt auf die heimische Couch zurück. Foto: Karin Tautz Foto: Karin Tautz

    Während es in der Bezirksliga Süd am letzten Spieltag noch heiß hergeht, sind in der Bezirksliga Nord alle Entscheidungen gefallen. Es geht also nur noch um die „Goldene Ananas“, was viele Vereine dazu bewegt hat, ihre Spiele bereits am Freitagabend auszutragen. Darunter auch die Partien des FC Horgau gegen den FC Günzburg, des TSV Meitingen gegen den VfL Ecknach und des TSV Gersthofen gegen den SV Wörnitzstein-Berg. Die Spieler können dann am Samstag entspannt in den Pfingsturlaub starten.

    Für Thomas Holzapfel ist die Partie gegen den SV Wörnitzstein, der mit sechs Siegen in Folge in die Abenstein-Arena kommt, ein Abschiedsspiel. Er ist nach den Turbulenzen in der Winterpause kurzfristig für das zurückgetretene Trainerduo Sebastian Hoffmann/Andreas Jenik eingesprungen. „Jetzt kann ich mich wieder auf die heimische Couch zurückziehen“, lacht er. Doch etwas Wehmut schwingt schon mit: „Es hat Spaß gemacht. Die Truppe hat toll mitgezogen.“ Neun Spiele war er zuständig, die Bilanz ist mit vier Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen vollkommen ausgeglichen. Holzapfel will ich jetzt auf die Europameisterschaft konzentrieren und so oft wie möglich zum Public Viewing gehen.

    Die scheibchenweise Nominierung des Kaders bezeichnet der 59-Jährige als Kasperltheater. „Das verstehe ich nicht. Aus dem Alter bin ich raus.“ Auch mit der Berufung von Aleksandar Pavlovic ist er nicht einverstanden: „Der hat zweieinhalb gute Spiele gemacht und ist dabei. Das gehört sich nicht gegenüber etablierten Spielern wie Goretzka.“ Einen Thomas Müller hätte er auch mitgenommen, obwohl er dessen Zeit für abgelaufen hält. „Den braucht man als Kommunikator. Und für die Medien. Der weiß immer was zu erzählen.“

    Zum Abschied gibt es noch eine Premiere

    Zwischen den Verabschiedungen von Holzapfel und Florian Gai, der als kickender Co-Trainer zum SSV Alsmoos-Petersdorf wechselt, gibt es auch eine Premiere: Belmin Bojic, der in der Winterpause vom VfL Ecknach gekommen ist, bisher aber keine Freigabe hatte, wird sein Debüt im Tor des TSV Gersthofen geben. 

    Neuzugänge zwischen den Sonderangeboten verstecken

    Mit Interesse hat auch Torsten Vrazic, der Sportliche Leiter des TSV Meitingen, die ungewöhnliche Nominierungen des DFB-Kaders für die Europameisterschaft verfolgt: „Obwohl ich auch ein Herz für verrückte Dinge habe, dachte ich anfangs, das ist ein Scherz. Da lassen die sich mal was einfallen, und jeder regt sich dann drüber auf.“ Den Kader findet er gut. „Und auch die Tatsache, dass Julian Nagelsmann trotz des öffentlichen Drucks in Sachen Hummels nicht rückfällig geworden ist. Das ist jetzt eine echte Chance auf einen Neuanfang. Ich glaube, dass alle Bock haben.“ Er selbst will künftig die Neuzugänge des TSV Meitingen auf Bildern bei Sponsor Edeka Stoll in gewissen Regalen mit Sonderangeboten verstecken. „Wer sie findet, darf sie veröffentlichen“, fügt er augenzwinkernd hinzu. Doch momentan gibt es noch keine. Gegen den VfL Ecknach werden all jene Spieler auflaufen, die auch in der kommenden Saison das Trikot des TSV tragen werden.

    Während der TSV Meitingen und der TSV Gersthofen den Klassenerhalt schon länger in trockenen Tüchern hatten, durfte man sich beim FC Horgau erst am vorletzten Spieltag entspannen. So hat auch das letzte Heimspiel gegen den FC Günzburg nur noch statistischen Wert und das Trainerduo Franz Stroh und Manuel Schmid richtet schon die Blicke voraus. „Wir arbeiten noch zu gut miteinander“, begründet Schmid die weitere Zusammenarbeit. Nachdem Michael Vogele kürzer treten, Simon Blochum und Felix Peter aufhören wollen, sucht man Verstärkungen für den Kader. „Wir sind mit drei, vier Leuten im Gespräch. Wer unseren Weg mitgehen will, ist immer willkommen“, sagt Schmid. (oli)

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