Fußball: Der erste Saisontreffer war ein Eigentor

Erst im Jahr 2022 hat der BSC Heretsried nach sechsjähriger Abstinenz wieder den Spielbetrieb aufgenommen. In dieser Saison stellen die Kicker aus dem Holzwinkel sogar zwei Mannschaften, die beide in der B-Klasse antreten. Während die erste Garnitur in der West-Gruppe nach dem 4:1 gegen den VfL Westendorf II weiterhin ungeschlagen ist und den Aufstieg in die A-Klasse im Visier hat, konnte die „Zweite“ in der Nordwest-Liga nach zwölf Spielen noch immer keinen einzigen Punkt verbuchen und keinen einzigen Treffer erzielen. Das sollte sich ändern.

Trotz einer Tordifferenz von 0:76 ist die Stimmung gut. „Das Team hat einen Super-Charakter. Es macht immer noch Spaß. Und irgendwann werden wir auch unser erstes Tor schießen“, sagt Jürgen Schuster, der bis zur Winterpause noch Trainer dieser Truppe war, inzwischen aber zum Vorsitzenden des BSC Heretsried gewählt wurde. Der Verein wird in diesem Sommer 75 Jahre alt und feiert das mit einem Fest am 13./14. Juli. „Ein bisschen kicke ich aber schon noch mit“, lacht Schuster.

Als Trainer der zweiten Mannschaft fungiert nun Alexander Lindner. Auch mit ihm wurde es zwar nichts mit dem ersten Sieg. Trotz der deutlichen 1:6-Heimpleite gab es nach dem ersten Treffer und einer respektablen ersten Halbzeit aber auch Positives für den neuen Coach aus der Partie zu ziehen.

Philip Rieger musste bereits nach vier Minuten mit einer Monstergrätsche den Ustersbacher Führungstreffer verhindern, doch im Anschluss konnten die Hausherren das Spiel weitestgehend offen gestalten. In der 39. Minute lag dann der Ball aber doch im Heretsrieder Tor, nachdem Hannes Völk abstaubte. Kurz vor dem Pausenpfiff dann noch die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich, doch Stefan Gruber setzte den Ball knapp übers Tor. So ging man mit 0:1 in die Kabine. Die Kuchenauswahl im Sportheim war dabei deutlich leckerer und abwechslungsreicher, als die ersten 45 Minuten auf dem Spielfeld. 

Der zweite Abschnitt begann mit einem Doppelpack von Gästeangreifer Johannes Bucher, der zunächst einen Foulelfmeter in den Winkel knallte und nur drei Minuten später auf 0:3 stellen konnte. In der 63. Minute vollendete Tobias Zott einen Konter zum 0:4. Daniel Gotaut traf zum 0:5 und und Raphael Mairhörmann sorgte mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 0:6 für das „Tor des Tages“.

Die hochmoderne, elektronische Anzeigetafel in Heretsried, die durchaus Bezirksliga-Ansprüchen genügen würde, zeigte immer noch gnadenlos die Null auf der Seite des Heimteams. Doch dann kam die 86. Minute, und zum ersten Mal nach zwölf Spielen und 86 Minuten konnte die zweite Mannschaft des BSC Heretsried einen Torerfolg in dieser Saison bejubeln. Auch wenn kein Heretsrieder Akteur der Torschütze war, sondern der Ustersbacher Sebastian Ellenrieder, der einen Eckball ins eigene Tor köpfte. „Nicht einmal das war uns vergönnt, dass wir das erste Tor selbst schießen“, lachte Jürgen Schuster und gab dem Eigentor-Schützen trotzdem eine Maß Gaiß aus.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Und so durften die Bambinis des BSC, die zuvor die neue Sportart Funino präsentiert hatten, mit den Spielern der ersten Mannschaft zum Match gegen den VfL Westendorf II einlaufen. Gefeiert mit Pyrotechnik und einer imposanten Kulisse, die beim BSC Heretsried schon längst wieder reif für die A-Klasse ist. Wenn nicht sogar für höhere Ligen. Für Nachwuchs ist schließlich gesorgt.

BSC Heretsried II: Fischer; Kraffczyk, Thalhofer, Peppler, Matuschek, Rieger P., Schuster, Filax, Wieland, Gruber, Keim (Link, Meiser, Rieger S., Wagner)

TSV Ustersbach II: Mayer; Schlosser, Ellenrieder, Gotaut, Reiter, Zott, Mairhörmann S., Holzer, Braun, Mairhörmann R., Völk (Hörwig, Bucher)

Tore: 0:1 Völk (39.), 0:2 Bucher (53. Foulelfmeter), 0:3 Bucher (56.), 0:4 Zott (63.), 0:5 Gotaut (71.), 0:6 Mairhörmann R. (80.), 1:6 Ellenrieder (86./Eigentor) .- Schiedsrichter: Yanik (Zusmarshausen). - Zuschauer: 40.