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fussball: TSV Neusäß hat den Titel ohne Mittel

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TSV Neusäß hat den Titel ohne Mittel

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    Die Luft im Neusässer Lohwaldstadion hatte nach dem 2:0-Sieg gegen den TSV Wemding einen hohen Sektanteil. So richtig kann der TSV aber die Korken erst knallen lassen, wenn er sich als Bezirksligameister in der Relegation zur Landesliga durchgesetzt hat.
    Die Luft im Neusässer Lohwaldstadion hatte nach dem 2:0-Sieg gegen den TSV Wemding einen hohen Sektanteil. So richtig kann der TSV aber die Korken erst knallen lassen, wenn er sich als Bezirksligameister in der Relegation zur Landesliga durchgesetzt hat.

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    Neusäß Die 71. Minute war die, in der die Anspannung endgültig abfiel von den Fußballern des TSV Neusäß. Soeben hatte Patrick Fendt im finalen Punktspiel der Saison mit einem 23-Meter-Flachschuss genau ins Eck das 2:0 erzielt. Die Entscheidung, der Meistertitel in der Bezirksliga Nord und die damit verbundene Teilnahme an der Landesliga-Relegation. Dass der Gast aus Wemding das Blatt nicht mehr würde wenden können, war zu diesem Zeitpunkt klar. Dazu fehlte der Truppe des scheidenden Trainers Wolfgang Gerstmeier an diesem Tag schlicht und einfach die Qualität.

    Mehr als mit dem Gegner hatte das Lohwaldteam mit den eigenen Nerven zu kämpfen. Zwar hielten die Mannen um Käpt’n Seppi Guggenberger im Fernduell mit dem nach Punkten ebenbürtigen, im direkten Vergleich aber unterlegenen SC Ichenhausen alle Trümpfe in der Hand. Doch lastete der Siegzwang zentnerschwer auf den Schultern der Platzherren, lähmte die Aktionen. Dass sich der Rivale im Titelkampf in Krumbach eine Blöße geben würde, galt als ausgeschlossen – auch wenn es letztlich so gekommen ist: Nach 1:0-Führung schlitterte der SCI dort in eine 1:2-Niederlage.

    „Wir haben im ersten Durchgang nicht gut gespielt, waren viel zu verkrampft“, gab Trainer Stefan Schmid hinterher zu Protokoll. Und in der Tat: Nachdem Fendt (7.) und Fatih Cosar (11.) mit ihren Schüssen aus der Nahdistanz den Kasten jeweils knapp verfehlt hatten, wuchs von Minute zu Minute die Unruhe, lief nicht mehr viel zusammen bei Neusäß. Dass negative Folgen ausblieben, lag einerseits an der Passivität der Gäste und andererseits an Daniele Miccoli: Einen Freistoßhammer von Chris Luderschmid entschärfte der TSV-Keeper mit einer Glanzparade (22.). „Sensationell“ lautete das Wort, das Stefan Schmid, einst selbst Schlussmann, für die Aktion seines Torhüters fand.

    Zur Pause appellierte der Trainer an die Mannschaft, die Geduld nicht zu verlieren. Und elf Minuten nach Wiederbeginn war es endlich so weit: Guggenbergers Eckball köpfte Wadim Hartwich zum 1:0 ein. Ein Befreiungsschlag für die Psyche. Nach und nach kehrte die Lockerheit zurück, was in jetzt flüssigen Kombinationen und weiteren Chancen seinen Niederschlag fand. Schon vor Fendts Treffer hätten Dennis Kaczmarczyk (63.), Hartwich (66.), Daniel Framberger (67.) und Stefan Fixle (70.) erhöhen können, danach Benni Schmid (73.).

    Das Ende der Partie war zugleich der Beginn einer Party, bei der Alkohol innerlich und in Form von Sektduschen auch äußerlich Anwendung fand. Dass dennoch der Überschwang ein bisschen fehlte, lag an einem bitteren Fakt: Der Titel, den man geholt hat, ist einer ohne Mittel, weil die Aufstiegsgarantie fehlt. In zwei Spielen gegen den Bezirksoberligaachten FC Memmingen II fällt die Entscheidung, wer 2012/13 der neuen Landesliga Süd/Südwest angehören wird.

    Am Freitag, 19.30 Uhr, findet das erste Spiel in Memmingen statt, am Pfingstmontag, 15 Uhr,  das Rückspiel in Neusäß.

    TSV Neusäß Miccoli; Ph. Scherer (45.+1 Staudenmayer), Guggenberger, Fixle, Gezgin (65. Scheurer), Framberger, Hartwich, Schmoll, B. Schmid, Cosar (46. Kaczmarczyk), Fendt.

    TSV Wemding Ortelli; Kaufmann, K. Reicherzer, Di Candia (74. Seefried), Schneider, Schmidt (87. Weiser), Heckel, Luderschmid, Th. Reicherzer, Haller, Hecht.

    Tore 1:0 (56.) Hartwich, 2:0 (71.) Fendt. – Schiedsrichter Birkmeir (SC Rohrenfels). – Zuschauer 200.

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