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fussball: Alles richtig gemacht

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Alles richtig gemacht

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    Das Führungstrio des TSV Neusäß hält auch nach dem 2:2 beim SC Ichenhausen den Ball flach. Von links Trainer Stefan Schmid, sportlicher Leiter Stefan Scheurer und Abteilungsleiter Ernst Krendlinger.
    Das Führungstrio des TSV Neusäß hält auch nach dem 2:2 beim SC Ichenhausen den Ball flach. Von links Trainer Stefan Schmid, sportlicher Leiter Stefan Scheurer und Abteilungsleiter Ernst Krendlinger. Foto: Oliver Reiser

    Landkreis Augsburg Mit dem 5:2-Triumph über den FC Bayern München im DFB-Pokalfinale hat Borussia Dortmund am Samstag seine momentane Vormachtstellung im deutschen Fußball untermauert. Gefallen hat das in den bayerischen Gefilden wohl den wenigsten, doch selbst neutrale Beobachter müssen vor dieser Mannschaft den Hut ziehen.

    Einer, der hier lebt hat sich aber wirklich mit dem BVB gefreut. Oliver Osterhoff, Abteilungsleiter des SC Altenmünster, ist gebürtiger Essener und hegt alleine daher Sympathien für die Mannschaft aus dem Ruhrpott. Osterhoff war am Samstag selbst vor Ort, als es den Bayern an den Kragen ging. Mit dem Auftritt seines SCA hat der Spartenchef weniger Freude. Mehr recht als schlecht hangelt sich der Bezirksligaabsteiger durch die Kreisliga West. Klar plagen das Team gerade arge Verletzungssorgen, doch der SC Altenmünster startete mit einem breiten Kader in die Saison. Der Klassenerhalt gerät für die Kicker vom Hennhofer Weg wohl nur deshalb nicht in Gefahr, weil hinter ihnen noch schlimmer gepatzt wird.

    Auch Roger Kindler, der Trainer der TSG Stadtbergen, und Michael Rädle, der Coach des SC Altenmünster waren am Samstag im Berliner Olympiastadion Zeugen, wie dem Fehler am Fließband produzierenden FC Bayern irgendwie die Motivation fehlte. Da musste BVB-Trainerfuchs Jürgen Klopp nicht einmal auf besondere taktische Kniffe zurückgreifen.

    Ein glückliches Händchen hatte auch Stefan Schmid. Zehn Minuten vor Schluss wechselte der Trainer des TSV Neusäß seinen sportlichen Leiter Stefan Scheurer ein. Und als die 90 Minuten gerade am ablaufen waren, der SC Ichenhausen beim Spielstand von 2:1 schon im Begriff war, den Meistersekt aus dem Kühlschrank zu holen, schlug der 43-Jährige zu. Mit all seiner Routine versenkte „Scheurix“ das Spielgerät mit einem herrlichen Schuss zum 2:2, riss den SCI aus allen Träumen und löste bei den Lohwaldkickern einen wahren Freudentaumel aus.

    „Wir standen mit dem Rücken zur Wand“, atmete Stefan Schmid tief durch. „Hätten wir den Ausgleich nicht geschafft, wäre der Titel futsch gewesen. Ich glaube, der Sieg geht in Ordnung, weil unser Kollektiv so gut funktioniert hat. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen.“

    Auch die Nominierung von Patrick Fendt für Dennis Kaczmarczyk, der zur TSG Thannhausen wechselt, zahlte sich aus. „Es war eine Bauchentscheidung“, sagt Schmid, „ich habe mir gedacht, dass einer, der auch in der nächsten Saison beim TSV Neusäß spielt, den einen Schritt mehr geht.“ Fazit: Stefan Schmid hat alles richtig gemacht.

    Und während zunächst im Ichenhausener Hindenburg-Stadion, auf der Heimfahrt im Bus der Augsburger Panther und anschließend im Sportheim – wo nur die Pleite der Bayern die Freude trübte – gefeiert wurde, mahnte Routinier Onur Gezgin zur Besonnenheit: „Wir dürfen uns nicht zu früh freuen. Heute wird noch gefeiert, aber dann müssen wir uns auf das Wemding-Spiel konzentrieren.“

    Der TSV hat alles selbst in der Hand: mit einem Sieg wäre die Meisterschaft unter Dach und Fach. Nicht jedoch der Aufstieg in die Landesliga. Aufgrund der Strukturreform des Bayerischen Fußball-Verbandes muss sich der TSV Neusäß in zwei Relegationsspielen nach dem Europapokal-Modus (auswärts erzielte Tore zählen doppelt) mit dem Tabellenachten der Bezirksoberliga auseinandersetzen. Dafür kommen momentan noch die punktgleichen SV Egg an der Günz, FC Memmingen II oder FC Königsbrunn in Frage.

    Ein Aufeinandertreffen mit den Brunnenstädtern wäre sicherlich von der Brisanz her kaum zu toppen. Dort gibt seit der Winterpause der Ur-Neusässer Dietmar Fuhrmann die Kommandos, der vor eineinhalb Jahren seinen Stuhl beim TSV Neusäß unfreiwillig räumen musste. „Ich rechne mit dem FC Memmingen II“, so Abteilungsleiter Ernst Krendlinger. Die Entscheidung fällt am letzten Spieltag.

    Entscheidungen sind am Wochenende auch in der A- und B-Klasse Nordwest gefallen. Hier haben sich die SpVgg Deuringen und der SV Stettenhofen schon mal den aufstieg gesichert (siehe eigenen Bericht auf Seite 8).

    Schwarz-Gelb dominiert nicht nur in der Bundesliga sondern auch in der Kreisklasse Nordwest. Hier bedeutete der 2:1-Sieg des TSV Diedorf gegen den TSV Täfertingen bei einer gleichzeitigen 0:1-Niederlage des SSV Margertshausen gegen die SpVgg Auerbach eine Vorentscheidung. Neun Punkte beträgt der Vorsprung der Fuchs-Truppe. Den noch fehlenden Zähler aus drei ausstehenden Spielen will man schon am kommenden Sonntag beim TSV Fischach holen.

    Alles richtig gemacht hat auch der TSV Leitershofen. Nachdem es zur Pause nur 1:0 stand, fegten Thomas Hanselka, Dominik Bröll & Co. die TSG Augsburg noch mit 10:1 von der Alm. Der Endstand, den Hanselka mit seinem 21 Saisontor erzielte, war gleichzeitig der 70. Treffer des TSV in dieser Saison.

    Weit wichtiger war der einzige Einschuss, der Maximilian Breitmoser im Spiel des TSV Welden gegen den nun abgestiegenen SSV Anhausen gelang. Mit diesem 1:0-Sieg können die Weldener zunächst einmal durchatmen.

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