Die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen musste am Samstagabend in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ihre erste Heimniederlage der Saison hinnehmen. In einer intensiven und spannenden Partie unterlag man den SV Fellbach Flashers mit 91:93 (41:49). Dadurch musste man die Tabellenführung wieder an die punktgleichen Rhein Stars Köln abgeben. Der Vorsprung auf die nächsten Verfolger Speyer und Fellbach beträgt sechs Punkte. Trotz der Niederlage können die Kangaroos mit 10 Siegen bei nur zwei Niederlagen auf eine sehr gute Bilanz vor der kurzen Weihnachtpause blicken.
Beide Mannschaften konnten nicht in Bestbesetzung in das Match gehen. Bei der BG fiel kurzfristig Aufbauspieler Tin Udovicic aus, die Württemberger hatten mit Zaire Thompson und Lars Berger ebenfalls auf den kleinen Positionen zwei Akteure nicht an Bord. Die Leitershofer erwischten den besseren Start, Ferenc Gille begeisterte die 920 Zuschauer mit einem krachenden Dunking zum 10:3. Danach spielten die Heimischen sicherlich nicht schlecht, es fehlte aber ein wenig die Intensität aus den beeindruckenden Siegen der letzten Wochen. Die vielleicht auch keine Mannschaft dieser Welt zu 100% konstant über eine Saison hinweg abrufen kann. Die Gäste konnten dies auch schnell nutzen, drehten sukzessive das Blatt und entschieden das erste Viertel mit 26:25 zu ihren Gunsten. In den zweiten zehn Minuten lief es sogar noch besser für die Stuttgarter Vorstädter. Es gelang dem Team von Trainer Kristiyan Borisov, sofort einige Punkte Vorsprung herauszuspielen. Über ein 33:28 erhöhte man auf 36:31, kurz darauf stand es 41:33 und zur Halbzeit schließlich nach einem Dreier von Nikola Jekov 49:41. Den Kangaroos gelangen gegen die sehr gute Fellbacher Verteidigung in diesem Viertel nur 16 Punkte in der Offensive, was einer der schwächsten Viertalausbeute in dieser Saison entsprechen dürfte.
Kangaroos spielen eine bessere zweite Halbzeit
Nach der Pause erlebten die Fans dann eine andere Stadtberger Mannschaft. Von da an war die altbekannte Intensität und das sehr hohe Tempo ins Spiel der BG zurückgekehrt. Hätte das gegen schwächere Gegner vielleicht genügt, das Geschehen sehr schnell zu wenden, war dies gegen die Flashers kein ganz leichtes Unterfangen. Man sah nun, dass die Prognose von Leitershofens Cheftrainer Emanuel Richter sowohl vor dem Spiel, aber auch weit zurückblickend auf ein Interview vor der Saison, richtig war. Da hatte Richter schon zwei Mal den samstäglichen Gegner als ein Top-4 Teams der Liga eingestuft. Bis zum 62:52 für die Gäste in der 26. Minute ging es auf hohem Niveau hin und her. Dann kam die beste Phase der Kangaroos. Punkt für Punkt holte man auf und Dragos Diculescu sorgte per Korbleger für eine 69:68 Führung nach dem dritten Viertel. Diese baute man bis zur 34. Minute sogar aus, Asa Williams traf per Dreier zum 79:74.
Die Fellbacher waren aber noch nicht fertig, drehten das Blatt wieder. Nun ging es hin und her mit wechselnden Führungen, die Spannung war kaum noch zu überbieten in der Stadtberger Sporthalle. Mit einer 86:85 Führung für Leitershofen ging es in die letzten zwei Minuten. Hier präsentierte sich die routinierten Gäste, angeführt vom starken Ex-Stadtberger Brian Butler, überaus abgezockt. Trotzdem hatte die BG beim Spielstand von 91:93 den letzten Angriff und auch noch zwei Korbwürfe, die aber beide die Reuse knapp verpassten und somit für etwas Ernüchterung in der Halle sorgten.
Nun steht die kurze Weihnachtspause an. Anfang des neuen Jahres geht es dann mit einem Doppelspieltag weiter. Am 4. Januar führt die Reise zum aktuellen Tabellendritten nach Speyer, zwei Tage später empfängt man am Dreikönigsfeiertag (16.30 Uhr) den FC Bayern München II. (asan)
Die Stimmen zum Spiel
BG-Headcoach Emanuel Richter: „Wir haben das Spiel heute nicht am Ende, sondern in der ersten Halbzeit verloren, als wir nicht aggressiv genug waren. Wir waren auch nicht durchgängig zu 100% konzentriert. Fellbach hatte einen sehr guten Tag und vor allem eine für ihre Verhältnisse weit überdurchschnittliche Dreierquote, Glückwunsch zu deren verdienten Sieg. Mit der ersten Phase der Saison bin ich trotz der Niederlage heute sehr zufrieden. Aber wir müssen und wollen noch besser werden im neuen Jahr. “
BG-Center Ferenc Gille: „Ich hatte heute leider sehr früh Foulprobleme, wobei Physis im Basketball nicht immer gleich interpretiert wird. Am Anfang hat heute ein wenig die Energie bei uns gefehlt, am Ende wurde es dann eben knapp, wir hätten aber deutlich mehr Punkte machen können und müssen. Mein erstes halbes Jahr verlief sehr gut hier, es zählt nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch das ganze Umfeld im Verein ist super hier in Augsburg, meine kleine Familie und ich fühlen uns sehr wohl hier.“
BG-Co-Trainer Martin Jankov: „Wir hatten nur 10 Turnovers, eigentlich auch gute Wurfquoten und bis auf die Rebounds alle Statistiken gewonnen, dazu den höheren Gesamteffektivitätswert. Natürlich hatte Fellbach dreizehn Freiwürfe mehr. Am Ende entscheidet in so einem Spiel aber dann der letzte Korb und den haben wir nicht gemacht.“
Kangaroos Geschäftsführer Wayne Chico Pittman: „Von der Körpersprache hatte ich heute in der ersten Halbzeit mehr erwartet, das hat sich dann negativ auf die Wurfquote ausgewirkt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann deutlich draufgepackt. Fellbach hat ein super Spiel gezeigt und war sehr gut eingestellt, die Fans waren herausragend, unglaublich, wie laut es in der Halle heute war. Ich schließe das Jahr mit den besten Weihnachtswünschen an alle Zuschauer, Fans und Unterstützer, wir sehen uns spätestens am 6. Januar hier in der Halle wieder“.
BG Hessing Leitershofen: Williams (20), Marei (4), Duarte (6), Gille (16), Hinckson (5), Westermeir (6), März (6), Borgol (12), Diculescu (16), Theiss - Beste Werfer Fellbach: Butler (19), Schlipf (18), Whitaker (18), Mayr (12), Kolev (12).
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