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Basketball: Kangaroos fühlen sich mit der Situation allein gelassen

Basketball

Kangaroos fühlen sich mit der Situation allein gelassen

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    Einen turbulenten Saisonabschluss erlebten Trainer Emanuel Richter und die Basketballer des BG Leitershofen/Stadtbergen. Erst stand lang enicht fest, ob das letzte Spiel gegen Hanau überhaupt stattfinden würde, dann standen die Kangaroos knapp vor dem Einzug in die Play-Offs. Foto: Marcus Merk
    Einen turbulenten Saisonabschluss erlebten Trainer Emanuel Richter und die Basketballer des BG Leitershofen/Stadtbergen. Erst stand lang enicht fest, ob das letzte Spiel gegen Hanau überhaupt stattfinden würde, dann standen die Kangaroos knapp vor dem Einzug in die Play-Offs. Foto: Marcus Merk Foto: Marcus Merk

    Bevor die 944 Zuschauer am Samstagabend in der Stadtberger Sporthalle Platz nehmen konnten, war dem Match der Kangaroos gegen Hanau ein längerer Krimi vorausgegangen. Der Gegner hatte Anfang März Insolvenz angemeldet. Am letzten Dienstag wurde den White Wings wegen Lizenzverstößen zunächst sechs Punkte abgezogen, am Karfreitag um 16 Uhr von der Liga dann final die gesamte Lizenz entzogen. Verbunden mit der Entscheidung, dass Hanau aus der Liga absteigen muss.

    Der Zeitpunkt für diese Veröffentlichung war denkbar schlecht gewählt. Die Hanauer Spieler gingen offensichtlich am Freitagmorgen noch davon aus, dass es im Rahmen einer geregelten Insolvenz weitergehen könne. Aufgrund des neuen Beschlusses wären sie dann aber nur noch bis zum Ende der Widerspruchsfrist von sieben Tagen in der Liga spielberechtigt.

    Das Ligabüro teilte am späten Freitagnachmittag den Kangaroos mit, dass Hanau daher am Samstag auf jeden Fall anreisen werde. Da hatte man in Stadtbergen aber schon längst Kontakt nach Hessen mit der Aussage, dass die Spieler nicht mehr auflaufen werden, es keinerlei Verantwortlichen mehr im Verein gebe, der Insolvenzantrag mangels Masse abgelehnt sei und auch kein Transportmittel am Samstag zur Verfügung stehen würde. Dies hätte üble Folgen für die Kangaroos gehabt, weil die Einnahmen aus der Partie natürlich komplett weggefallen wären. Die Stadionhefte waren gedruckt, das Essen für das Catering eingekauft.

    Statuten sehen keinen Nachrücker vor

    Die Annahme, dass man dann im Gegenzug als Nachrücker ein Play-Off-Spiel erhalten hätte, zerschlug sich bei Lektüre der Statuten. Denn in solch einem Fall sieht das Lizenzstatut der Liga keinen Nachrücker vor. Der Gegner aus der Nord-Gruppe hat nun in der ersten Runde ein Freilos.

    Den ganzen Freitagabend ging es nun zwischen der BG und den Hanauern hin und her, Kangaroos Geschäftsführer Andreas Moser und Sportchef Stefan Goschenhofer versuchten alles, die Hanauer von einer Anreise zu überzeugen, boten sogar die Übernahme der Fahrtkosten an. Moser schaffte mitten in der Nacht, den Interimsgeschäftsführer und Gesellschafter der dortigen Spielbetriebs-GmbH, Axel Ebbecke, in den USA aufzutreiben. Wenn auch ohne konkrete Ergebnisse, außer ein paar netter Worte von diesem, der am ganzen Sumpf des Hanauer Basketballs örtlicher Medien in Hanau zur Folge offensichtlich nicht ganz unbeteiligt ist.

    Verantwortung in diesem Fall eine Einbahnstraße

    „Die Liga hat jetzt 24 Spiele Verantwortung von uns eingefordert, die wir als Aufsteiger glaube ich mehr als gut erfüllt haben“, zeigte sich Kangaroos–Geschäftsführer Andreas Moser auch von der Liga enttäuscht. Die Informationspolitik in dieser Angelegenheit sei wohl suboptimal abgelaufen. „Es war der Liga offensichtlich vollkommen egal, ob wir dieses Heimspiel haben, das ja nicht nur mit wichtigen Einnahmen verbunden war, sondern für das ja jede Menge Vorbereitungen getroffen waren“, so Moser weiter. „Offensichtlich ist Verantwortung eine Einbahnstraße. Man hat uns mit der Situation alleine gelassen.“

    Nach weiterem hin und her kam dann am Samstag um 13.30 Uhr die erlösende Nachricht, dass das Team aus Hanau nun auf dem Weg nach Stadtbergen sei. Im Vergleich zu ihrem Club hatten die Spieler der White Wings Charakter bewiesen und wollten die Hauptrunde offensichtlich aus eigenem Antrieb sauber zu Ende spielen. (asan)

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