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Zwei Aufsteiger sorgen für Furore

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Zwei Aufsteiger sorgen für Furore

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    Benni Richter vom TSV Gersthofen (links) musste in der Vorrunde bereits dreimal vorzeitig zum Duschen. Hier trennt er Pipinsrieds Spielertrainer Marco Künzel, der in der Winterpause das Handtuch warf, allerdings fair vom Ball. Rechts Stefan Nießeler. Foto: Oliver Reiser
    Benni Richter vom TSV Gersthofen (links) musste in der Vorrunde bereits dreimal vorzeitig zum Duschen. Hier trennt er Pipinsrieds Spielertrainer Marco Künzel, der in der Winterpause das Handtuch warf, allerdings fair vom Ball. Rechts Stefan Nießeler. Foto: Oliver Reiser Foto: Oliver Reiser

    Offiziell ist die Bayernliga aber immer noch kein Thema, vielmehr wollen die Oberbayern den Erfolg erst einmal richtig genießen. Wie auch Trainer Alexander Ebner seinen Schützlingen mit auf den Weg in die lange Winterpause gab und versprach: "Ihr könnt jetzt drei Monate Gas geben, ich werde wegsehen."

    Doch die Unterföhringer sind nicht die einzige Überraschung. Auch der TSV Kottern sorgt bei seinem fünften Anlauf, sich im südbayerischen Oberhaus zu etablieren, für reichlich Furore. Offensiv und attraktiv treten die Allgäuer auf, die schon 58 Tore erzielten und zudem am spektakulärsten Spiel der Herbstrunde beteiligt waren. Obwohl die Kemptener Vorstädter dabei mit 4:6 gegen den ebenfalls noch im Titelrennen stehenden SB DJK Rosenheim unterlagen - die Zuschauer werden dieses Duell so schnell nicht vergessen.

    Nach Startschwierigkeiten auf Rang drei geklettert

    Eine positive Zwischenbilanz kann außerdem der TSV Gersthofen ziehen, der nach Startschwierigkeiten ab dem neunten Spieltag durchstartete und sich bis auf den dritten Rang vorarbeiten konnte. Maßgeblichen Anteil daran hat auch der neu installierte Co-Trainer Gerhard Hildmann. Ärgerlich war für die Schwaben nur, dass sie die einzige Niederlage in den letzten 13 Partien ausgerechnet gegen den Tabellennachbarn Kottern bezogen. Weil Spitzenreiter Unterföhring eine Partie mehr als die direkten Verfolger absolviert hat, verspricht das Titelrennen im Frühjahr noch viel Spannung.

    Genauso wie der Abstiegskampf. Eigentlich gibt es in dieser Saison kein echtes Tabellenmittelfeld, denn bereits der sechstplatzierte FC Gundelfingen blickt trotz einer Erfolgsserie seit Mitte September immer noch mit einem Auge Richtung Gefahrenzone. Nicht einmal das Schlusslicht FC Gerolfing, das für seine Auftritte zwar viel Lob, aber nur wenig Punkte erntet, ist wirklich abgeschlagen.

    Auf die Zuschauerentwicklung wirkt sich das offene Titelrennen und der enge Abstiegskampf positiv aus. Um mehr als elf Prozent stieg der Schnitt von 215 auf 239 Besucher pro Partie, insgesamt passierten 43755 Fans die Eingangstore. Krösus ist dabei der in der letzten Saison noch knapp am Bayernliga-Aufstieg gescheiterte VfB Eichstätt. Zum Schnitt von 525 Anhänger trugen in erster Linie die 1750 Besucher beim 3:1-Derbysieg gegen den FC Gerolfing bei, die Saisonrekord bedeuten. Das allein waren mehr Zuschauer, als der FC Unterföhring, der SB DJK Rosenheim oder die zweite Vertretung des SV Wacker Burghausen in der gesamten Herbstrunde vermelden konnten. Auf Platz zwei der Zuschauerstatistik liegt der TSV Gersthofen mit einem Schnitt von 391 Zuschauern.

    Der VfB Eichstätt vermeldete auch den ersten Trainerwechsel. Ex-Profi Ralf Andresen, erst zu Saisonbeginn vom schwäbischen Bezirksligisten TSV Burgheim gekommen, musste nach sieben Partien seinen Stuhl räumen. Was selbst intern als umstritten galt, sodass der überstimmte Abteilungsleiter Max Zintl zurücktrat. Andresens Erbe trat Co-Trainer Jürgen Steib an, der von Ex-Coach Erich Hock als Sportlichem Leiter unterstützt wurde.

    Zeitgleich kam beim TSV Landsberg das Aus für Jürgen Lugmair, der vom frühere Profi Sven Kresin abgelöst wurde. Beim FC Pipinsried wird eine Neubesetzung des Trainerstuhls mal wieder nötig, weil der frühere Bundesliga-Stürmer Marco Küntzel nach halbjähriger Amtszeit um Vertragsauflösung bat.

    Dreieinhalb Tore fielen bis zur Winterpause pro Spiel, wobei sich insbesondere Eichstätts Markus Hörmann hervortat. 17 Mal traf er ins Schwarze und führt die Schützenliste vor dem Rosenheimer Onur Kaya (16), Affings Daniel Raffler und dem Unterföhringer Routinier Heinz Sichort (je 15) an. Jeweils ein "Viererpack" gelang Kotterns Sinan Yilmaz (beim 6:3 gegen den FC Gundelfingen), Benjamin Wilhelm (FCA II, beim 6:1 in Affing) und Gundelfingens Stefan Winkler (beim 5:2 gegen Burghausen II).

    1890 Minuten, also alle 21 absolvierten Partien über die volle Distanz, absolvierten Fabian Diez, Andreas Schuster (beide Eichstätt) und Michael Hutterer (FC Unterföhring). Beim TSV Gersthofen hat Torhüter Christian Krieglmeier in 20 Spielen keine Sekunde gefehlt. Die meisten Spieler (39)setzte Wacker Burghausen II ein, während Bayernliga-Absteiger TSG Thannhausen mit dem "Mini-Kader" von 18 Kickern auskam.

    Bestes Heimteam ist der FC Unterföhring, der 28 Punkte vor eigenem Publikum holte, während der FC Affing seinem Anhang nur einen Sieg (5:1 gegen Gersthofen) sowie zwei Unentschieden bieten konnte. Auswärts ist der TSV Kottern ungeschlagen und brachte 22 Zähler mit ins Allgäu.

    Gersthofens Benni Richter muss dreimal vorzeitig zum Duschen

    Ohne jeden Platzverweis kamen der FC Falke Markt Schwaben und der TSV Schwabmünchen über die Runden. Beide Klubs führen damit die Fairplay-Wertung an, während der TSV Gersthofen am unteren Ende zu finden ist. "Der schlimmste Pokal ist der Fairneßpokal", nimt Trainer Robert Walch dies nicht tragisch. Auch nicht, dass Benny Richter dreimal vorzeitig zum Duschen musste, was die Hälfte der Gersthofer Platzverweise darstellt. Walch: "Keiner geht mit einer derartigen Leidenschaft in die Zweikämpfe."

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