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Gersthofen: Vom Flitziläufer zum Silvesterlaufsieger

Gersthofen

Vom Flitziläufer zum Silvesterlaufsieger

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    Kerstin Hirscher und Brian Weisheit haben den 53. Gersthofer Silvesterlauf gewonnen.
    Kerstin Hirscher und Brian Weisheit haben den 53. Gersthofer Silvesterlauf gewonnen.

    Zwei Lokalmatadore, die allerdings längst für große Vereine laufen, haben den 53. Gersthofer Silvesterlauf gewonnen. Bei den Männern siegte Brian Weishaupt aus Stadtbergen, der für die LSC Höchstädt/Aisch startet, in 30:06 Minuten, bei den Frauen die in Neusäß lebende Kerstin Hirscher (LAC Quelle Fürth) in 33:56 Minuten. Für beide war der erste Sieg in Gersthofen etwas besonders, nachdem er sozusagen vor der Haustür erreicht wurde. Insgesamt gingen am letzten Tag des Jahres 2019 im Hauptlauf über knapp 10 Kilometer 1216 Läuferinnen und Läufer an den Start. Mit Wanderern, Nordic Walkern und Flitziläufern waren es knapp 1700 Teilnehmer.

    Bei den Flitzis, die ohne Zeitmessung aus Spaß an der Freude die ersten Erfahrungen sammeln, hat auch Brian Weisheit angefangen. „Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Kind hier die ersten Laufrunden gedreht habe“, freute er sich ganz besonders über seinen ersten Sieg beim Silvesterlauf, den er als Heimsieg bezeichnete. „Das ist schon ein tolles Gefühl, hier gewonnen zu haben, wo ich alle Leute seit Jahren kenne“, so der 22-Jährige überglücklich. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich hier in Gersthofen gegen so starke Konkurrenz durchsetzen kann.“

    Vorjahressieger Tobias Gröbl (LG Zusam), der mit insgesamt sieben Erfolgen (2010 bis 2015 gewann er sechs Mal in Folge) das abgelaufenen Jahrzehnt prägte, musste sich im Schlussspurt geschlagen geben. „Am Anfang habe mich schon geärgert, dass ich noch überspurtet worden bin, nachdem ich bei Kilometer acht 400 Meter aufgeholt hatte“, hatte der 36-Jährige aber schnelle ine Erklärung parat: „Da hat man halt die 14 Jahre Altersunterschied gesehen. Also ist das schon in Ordnung.“ Als Dritter kam Hiob Gebisso von der TG Viktoria Augsburg ins Ziel.

    Stärkere Konkurrenz hätte sich Kerstin Hirscher gewünscht, die sich im vergangenen Jahr noch mit Platz zwei hinter Brendah Kebaya begnügen musste. „Damals war ich etwas etwas angeschlagen, aber heute ist es top gelaufen“, strahlte die Neusässerin, „deshalb hätte es mich schon interessiert, ob ich diesen Rückstand von 30 Sekunden hätte wett machen können.“ Doch Kerstin Hirscher nahm es locker: „So habe ich halt die Männer eingesammelt und einen nach dem anderen überholt. Ich bin sehr glücklich.“ Ein Sieg in Gersthofen hat in der Läuferszene einen sehr hohen Stellenwert. „Und es macht auch großen Spaß, vor der voll besetzten Tribüne im Stadion ins Ziel einzulaufen“, sagt Kerstin Hirscher, die sich nun ganz auf die Hallensaison konzentrieren wird.

    Neben der Spitzenklasse sind in Gersthofen Jahr für Jahr hunderte von Freizeitsportlern unterwegs, die zum Jahresausklang noch einmal eine Erfolgserlebnis feiern wollen. Dabei kommt auch der Spaßfaktor nicht zu kurz. So liefen Monika Gaertig aus Gersthofen und Christine Schmid aus Rehling im Engelskostüm, aus Neusäß war ein ganzes Wolfsrudel am Start. Und selbstverständlich durfte auch Feuerwehrmann Stefan Roidl aus dem thüringischen Jena nicht fehlen, der erneut in voller, 30 Kilogramm schwerer, Ausrüstung startete. Er hat damit inzwischen den legendären „Tarzan“ abgelöst, der stets nur mit einer Badehose bekleidet auf die Strecke ging. Bei dem herrlichen Wetter dürfte er am letzten Tag des Jahrzehnts seine helle Freude gehabt haben.

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